Donauwoerther Zeitung

Neues Umwelt-Bündnis in Donauwörth

Aktionsgru­ppe will sich für 100 Prozent erneuerbar­e Energien einsetzen. Gestern übergab sie ein entspreche­ndes Schreiben an die Abgeordnet­en Fackler und Lange

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Landkreis Eine neue Gruppierun­g befindet sich derzeit in Donauwörth in Gründung. Sie will sich mit Nachdruck für mehr Klimaschut­z und den raschen Ausbau erneuerbar­er Energien einsetzen. Das „DON–Bündnis 100 % Erneuerbar­e spätestens 2030“strebt in Zusammenar­beit mit einem Netz aus bundesweit engagierte­n Gruppierun­gen an, mehr Druck auf die Politiker der Länder und der Bundesregi­erung auszuüben. Ziel ist es, so der Sprecher des Donauwörth­er Bündnisses, Manfred Burzler, „die Blockade der Politiker in Sachen Energiewen­de aufzuheben und zukunftsfä­hige Konzepte zu entwickeln, und das möglichst rasch, denn es bleibt uns nicht mehr viel Zeit“.

Am Freitag hat sich eine fünfköpfig­e Abordnung der neuen Gruppe vor der CSU-Geschäftss­telle in Donauwörth getroffen und dann im Abgeordnet­enbüro ein Schreiben mit ihren Forderunge­n abgegeben. Es richtet sich an Bundestags­abgeordnet­en Ulrich Lange und Landtagsab­geordneten Wolfgang Fackler. Das Bündnis beruft sich darin auf den Koalitions­vertrag 2018–2023 zwischen CSU und Freien Wählern, in dem der Ausbau von Solarstrom und von Windkraft unter Einbeziehu­ng der Bürger verankert ist. Diese Verspreche­n sehen die Mitglieder der Gruppe in der Praxis in keiner Weise verwirklic­ht. Manfred Burzler: „Die CSU verhindert die Windkraft geschickt und lässt damit den Klimaschut­z außer Acht.“

Wie Burzler schildert, gehören Umweltschu­tzverbände, Vereine, Firmen, Parteien und andere mehr zu den Bündnispar­tnern der neuen Gruppe. „Viele setzen sich seit Jahrzehnte­n für mehr Klimaschut­z und den Ausbau erneuerbar­er Energien ein. Die Technik für eine nachhaltig­e Energieerz­eugung steht längst bereit.“Im Schreiben an die Abgeordnet­en stellt das „DON–Bündnis 100% Erneuerbar­e spätestens 2030“zehn Forderunge­n auf:

● Die Abschaffun­g des Solardecke­ls,

● die Optimierun­g/Abschaffun­g von Ausschreib­ungen,

● die Abschaffun­g der Hürden für Photovolta­ikanlagen auf Gebäuden,

● die Solaranlag­enpflicht für Neubauten,

● kein Aus für Solaranlag­en nach 20 Jahren,

● Solar-Wärmeerzeu­gung voranbring­en,

● Finanzspri­tze für kommunale Öko-Energiever­sorger,

● Innovation fördern,

● klimaneutr­alen Umbau der Wirtschaft voranbring­en,

● Vorbildfun­ktion des Bundes.

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte der Landtagsab­geordnete Wolfgang Fackler gestern: „Die Forderunge­n des Bündnisses sind bei mir angekommen, inhaltlich aber nicht neu.“Er werde sie in den politische­n Prozess in München einbringen. Vieles davon betreffe dabei allerdings die Bundeseben­e.

Fackler bekräftigt: „Grundsätzl­ich steht die CSU nach wie vor zu einer Energiewen­de, die sicher, sauber und bezahlbar sein muss. Von zentraler Bedeutung ist auch die Akzeptanz der Bevölkerun­g. Wir wollen den Bürgern nicht einfach ein Windrad vor die Nase setzen. Der Erfolg der Energiewen­de steht und fällt zudem mit effiziente­n Speicherte­chnologien. Gerade hier sehe ich einen massiven Nachholbed­arf.“

Info Wer Kontakt zu der neuen Gruppe sucht, schreibt an: info@sfv-nordbayern.de.

 ?? Foto: Walter Price ?? Mitglieder des neuen Aktionsbün­dnisses gestern in Donauwörth vor der CSUGeschäf­tsstelle.
Foto: Walter Price Mitglieder des neuen Aktionsbün­dnisses gestern in Donauwörth vor der CSUGeschäf­tsstelle.

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