Neues Umwelt-Bündnis in Donauwörth
Aktionsgruppe will sich für 100 Prozent erneuerbare Energien einsetzen. Gestern übergab sie ein entsprechendes Schreiben an die Abgeordneten Fackler und Lange
Landkreis Eine neue Gruppierung befindet sich derzeit in Donauwörth in Gründung. Sie will sich mit Nachdruck für mehr Klimaschutz und den raschen Ausbau erneuerbarer Energien einsetzen. Das „DON–Bündnis 100 % Erneuerbare spätestens 2030“strebt in Zusammenarbeit mit einem Netz aus bundesweit engagierten Gruppierungen an, mehr Druck auf die Politiker der Länder und der Bundesregierung auszuüben. Ziel ist es, so der Sprecher des Donauwörther Bündnisses, Manfred Burzler, „die Blockade der Politiker in Sachen Energiewende aufzuheben und zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, und das möglichst rasch, denn es bleibt uns nicht mehr viel Zeit“.
Am Freitag hat sich eine fünfköpfige Abordnung der neuen Gruppe vor der CSU-Geschäftsstelle in Donauwörth getroffen und dann im Abgeordnetenbüro ein Schreiben mit ihren Forderungen abgegeben. Es richtet sich an Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange und Landtagsabgeordneten Wolfgang Fackler. Das Bündnis beruft sich darin auf den Koalitionsvertrag 2018–2023 zwischen CSU und Freien Wählern, in dem der Ausbau von Solarstrom und von Windkraft unter Einbeziehung der Bürger verankert ist. Diese Versprechen sehen die Mitglieder der Gruppe in der Praxis in keiner Weise verwirklicht. Manfred Burzler: „Die CSU verhindert die Windkraft geschickt und lässt damit den Klimaschutz außer Acht.“
Wie Burzler schildert, gehören Umweltschutzverbände, Vereine, Firmen, Parteien und andere mehr zu den Bündnispartnern der neuen Gruppe. „Viele setzen sich seit Jahrzehnten für mehr Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien ein. Die Technik für eine nachhaltige Energieerzeugung steht längst bereit.“Im Schreiben an die Abgeordneten stellt das „DON–Bündnis 100% Erneuerbare spätestens 2030“zehn Forderungen auf:
● Die Abschaffung des Solardeckels,
● die Optimierung/Abschaffung von Ausschreibungen,
● die Abschaffung der Hürden für Photovoltaikanlagen auf Gebäuden,
● die Solaranlagenpflicht für Neubauten,
● kein Aus für Solaranlagen nach 20 Jahren,
● Solar-Wärmeerzeugung voranbringen,
● Finanzspritze für kommunale Öko-Energieversorger,
● Innovation fördern,
● klimaneutralen Umbau der Wirtschaft voranbringen,
● Vorbildfunktion des Bundes.
Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler gestern: „Die Forderungen des Bündnisses sind bei mir angekommen, inhaltlich aber nicht neu.“Er werde sie in den politischen Prozess in München einbringen. Vieles davon betreffe dabei allerdings die Bundesebene.
Fackler bekräftigt: „Grundsätzlich steht die CSU nach wie vor zu einer Energiewende, die sicher, sauber und bezahlbar sein muss. Von zentraler Bedeutung ist auch die Akzeptanz der Bevölkerung. Wir wollen den Bürgern nicht einfach ein Windrad vor die Nase setzen. Der Erfolg der Energiewende steht und fällt zudem mit effizienten Speichertechnologien. Gerade hier sehe ich einen massiven Nachholbedarf.“
Info Wer Kontakt zu der neuen Gruppe sucht, schreibt an: info@sfv-nordbayern.de.