Donauwoerther Zeitung

Das hilft wirklich bei Schnupfen, Husten und Halsweh

Wenn es wieder kälter wird, kehrt die Erkältungs­saison zurück

- Lena Zelle, dpa

Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Husten plagt – Erkältunge­n sind meistens harmlos, aber lästig: Man ist nicht richtig krank, aber auch nicht richtig fit. Und meistens dauert das Ganze auch noch länger, als einem lieb ist. Doch was hilft gegen eine Erkältung? Und wann sollte man doch lieber zum Arzt gehen? Experten erklären, wie Sie gut durch diese coronabedi­ngt besondere Erkältungs­saison kommen.

Eine Erkältung – was ist das?

Eigentlich ist die Bezeichnun­g Erkältung irreführen­d, denn sie wird nicht durch niedrige Temperatur­en ausgelöst, sondern durch Viren. Es gibt ungefähr 200 verschiede­ne Erkältungs­viren, die sich bei Kälte lediglich leichter verbreiten können. Diese Viren sorgen dafür, dass die Schleimhäu­te in der Nase anschwelle­n und Sekret vermehrt „anfällt“, wie Prof. Thomas Deitmer, Generalsek­retär der Deutschen Gesellscha­ft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) erklärt. Der Rachen ist bei einer Erkältung entzündet, das Schlucken fällt einem schwerer. Auch der Kehlkopf und die Bronchien sind betroffen: Man ist heiser, hat Husten und auch hier entsteht mehr Sekret. Die Flimmerhär­chen auf den Schleimhäu­ten, die Sekret und Schmutz eigentlich aus dem Körper herausbefö­rdern sollen, sind während einer Erkältung paralysier­t, sodass dieser Transport nicht funktionie­rt.

Welche Medikament­e helfen gegen Erkältung?

Die Antwort ist ernüchtern­d: gar keine. „Es gibt keine kausale Therapie, man kann nur etwas gegen die Symptome tun“, sagt Deitmer. Abschwelle­nde Nasentropf­en gegen Schnupfen, schleimver­flüssigend­e Mittel gegen Husten und Medikament­e mit den Wirkstoffe­n Paracetamo­l, Ibuprofen oder Acetylsali­cylsäure (ASS) gegen Fieber und Schmerzen. Gerade bei Erkältung werden oft Kombipräpa­rate eingenomme­n – also Medikament­e, die gegen mehrere Symptome helfen sollen. Es gibt außerdem eine ganze Reihe pflanzlich­er Arzneimitt­el.

Was hilft noch?

Trinken, trinken, trinken. Mindestens 1,5 Liter sollten es am Tag sein, bei Fieber mehr. Ansonsten rät Thomas Deitmer zum Gurgeln, zum Beispiel

mit Salbeitee. Und zu Nasenspülu­ngen. Dabei sollte die Flüssigkei­t körperwarm sein und sie sollte einen Kochsalzge­halt von 0,9 Prozent aufweisen, also isotonisch sein, betont er. Ein Saunabesuc­h kann helfen – allerdings sollte dort eine etwas höhere Luftfeucht­igkeit herrschen, wie zum Beispiel in einer Bio- oder Dampfsauna. Auch ein warmes Bad kann die Erkältungs­beschwerde­n lindern. Zu beachten ist aber: Mit Fieber

sollte man weder in die Sauna noch in die Badewanne gehen.

Wann sollte man zum Arzt?

Während der Corona-Pandemie sollte man mit Erkältungs- oder Grippesymp­tomen nicht ohne vorherige Absprache zum Arzt gehen, betont Deitmer. Am besten ruft man seinen Hausarzt oder den hausärztli­chen Notdienst unter der Nummer 116117 an. Und zwar in den folgenden Fällen, wie Apothekeri­n Ursula Sellerberg empfiehlt: Wenn man hohes Fieber bekommt (mehr als 39 Grad) oder sich das Fieber mit Medikament­en nicht senken lässt; wenn die Stirn- oder Nasenneben­höhlen beteiligt sind (Schmerzen im Stirn- und Augenberei­ch, vor allem beim Bücken und Heben); wenn der Schleim eitrig oder blutig ist; wenn man schwanger ist oder stillt; wenn man Herz-Kreislaufo­der Atemwegser­krankungen hat; wenn man eine andere Erkrankung wie Mittelohr- oder Lungenentz­ündung vermutet.

Wie kann man vorbeugen?

Vor Erkältung schützen jene Hygienemaß­nahmen, die im Rahmen der Corona-Pandemie ohnehin gerade jeder beachten sollte: Abstand halten,

Hände häufig und gründlich waschen, sich möglichst nicht ins Gesicht fassen und viel lüften. Ansonsten hilft – wie so oft – eine gesunde Lebensweis­e: abwechslun­gsreiche Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft und nicht rauchen. Auch Abhärtung schadet nicht: regelmäßig in die Sauna gehen, Wechseldus­chen, Kneipp-Anwendunge­n. Außerdem rät Thomas Deitmer zur Grippeschu­tzimpfung und, um Komplikati­onen zu vermeiden, zur Pneumokokk­en-Impfung.

Ist es doch Corona?

Husten und Fieber sind beides sehr häufige Symptome für die durch das Coronaviru­s ausgelöste Krankheit Covid-19. Bei Erkältunge­n hingegen ist Fieber laut einer Übersicht auf der Info-Plattform 116117.de (sie wird von der Kassenärzt­lichen Bundesvere­inigung herausgege­ben) selten ein Symptom. Husten wird mit „wenig“beschriebe­n. Niesen wiederum ist eher kein Symptom von Covid-19, kommt bei Erkältunge­n aber häufig vor. Das heißt: Trennschar­f anhand der Symptome lassen sich Erkältung, Grippe und Covid-19 ganz offenbar nicht gut unterschei­den.

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Foto: Christin Klose, dpa Pfeffermin­zöl zum Inhalieren kann bei Erkältunge­n Linderung schaffen.

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