Coronafall in Bäumenheim: 24 Kinder in Quarantäne
In Bäumenheim hat sich ein Kleinkind mit Corona infiziert. Die Gruppe, in der es betreut wurde, muss zwei Wochen zuhause bleiben. Was das für Eltern und das Personal bedeutet
Nachdem ein Kleinkind in Bäumenheim mit Corona infiziert ist, müssen 24 Kinder zuhause bleiben. Wie der Betrieb jetzt läuft.
Bäumenheim Es waren mehr als unruhige Tage im katholischen Kindergarten Maria Immaculata in Bäumenheim. Eines der 24 Kinder aus der Hasengruppe war am vergangenen Donnerstag positiv auf das neuartige Corona-Virus getestet worden. „Diese Nachricht hat bei uns für sehr viel Aufregung gesorgt“, sagt die stellvertretende Kindergartenleiterin Karin Erdner. Sie selbst wurde am späten Donnerstagabend informiert, denn sie hat derzeit die Verantwortung in der Einrichtung. Die Leiterin des Kindergartens, Gabi Finze, ist zugleich die verantwortliche Erzieherin der betroffenen Gruppe. Auch sie muss für zwei Wochen in Quarantäne.
Es ist zwar nicht das erste Mal, dass eine Coronainfektion eine Bildungseinrichtung wie einen Kindergarten oder eine Schule trifft, doch für das Gesundheitsamt bedeutet das stets eine aufwändige Recherche der Infektionswege. Für die Eltern es zunächst ein Schock. Bisher ist unklar, wie viele Kinder, Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen und weitere Personen sich infiziert haben.
Tränen und Verunsicherung habe die Nachricht bei den Eltern der insgesamt 104 Kindergartenkinder ausgelöst, als sie am Freitagmorgen von dem Coronafall in der Einrichtung erfuhren. „Wir mussten alle heimschicken“, schildert Erdner den Ablauf am morgen an der Eingangstür. Es sei emotional gewesen und die Eltern hätten viele Fragen gehabt, die man aber nicht gleich beantworten konnte. Die Eltern stünden in so einer Situation nicht vor der Frage, wie sie ihr Kind jetzt betreuen, sondern fürchten vor allem um die Gesundheit ihrer Kinder, ihrer Familie und weiterer Angehöriger, Bekannten und Kollegen, die sie in den letzten Tagen getroffen haben. Nicht zuletzt stellen sich die Mütter und Väter vermutlich die Frage, ob sie nicht selbst infiziert sind.
„Das Gesundheitsamt hat schnell und professionell reagiert“, sagt Pfarrer Markus Jakob Lidel. Er selbst ist erst seit September in der Gemeinde und damit auch für den katholischen Kindergarten zuständig. Noch am Freitag hatte das Gesundheitsamt Donau-Ries auf Grund der besonderen Situation eine Reihentestung bei einer Hausärztin in Bäumenheim organisiert. So mussten die Verdachtspersonen nicht extra ins Testzentrum nach Möttingen fahren. Alle 24 Kinder und vier Betreuer der Hasengruppe mussten sich testen lassen. Jetzt warten sie auf ihre Ergebnisse. Für die weiteren Kinder und Erzieher war die Testung freiwillig, aber es haben wohl sehr viele diese Gelegenheit genutzt. Nach Informationen dieser Zeitung ist bei der betroffenen Familie wohl die Mutter und das Kleinkind an Covid-19 erkrankt. Das ältere Geschwisterkind und der Vater wurden anscheinend negativ getestet.
Dass die Sache glimpflich ablauist fen könnte, lässt die räumliche Situation in dem Kindergarten hoffen. Die Einrichtung ist zweigeschossig. Die Hasengruppe befindet sich im Obergeschoss, während die drei anderen Gruppen im Erdgeschoss liegen. Zudem war das erkrankte Kind nicht für den ganzen Tag im Kindergarten gebucht. „Das lässt hoffen, dass die Kontakte nicht so häufig waren und es damit auch wenige Infektionen gibt“, formuliert Erdner ihre Hoffnung. Aber natürlich hätten die Kinder auch im großen Spielgarten der Einrichtung sich treffen können.
Seit Dienstag laufe der Betrieb im Kindergarten für die anderen drei Gruppen weitgehend normal. Über den Gesundheitszustand des infizierten Kindes ist derzeit nichts bekannt. Aktuell gibt es im Landkreis Donau-Ries 28 Indexfälle. Von den bisher laut RKI registrierten 507 Infizierten im Landkreis Donau-Ries, sind 26 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die Indexzahl liegt bei 12,7.