Donauwoerther Zeitung

Coronafall in Bäumenheim: 24 Kinder in Quarantäne

In Bäumenheim hat sich ein Kleinkind mit Corona infiziert. Die Gruppe, in der es betreut wurde, muss zwei Wochen zuhause bleiben. Was das für Eltern und das Personal bedeutet

- VON BARBARA WILD

Nachdem ein Kleinkind in Bäumenheim mit Corona infiziert ist, müssen 24 Kinder zuhause bleiben. Wie der Betrieb jetzt läuft.

Bäumenheim Es waren mehr als unruhige Tage im katholisch­en Kindergart­en Maria Immaculata in Bäumenheim. Eines der 24 Kinder aus der Hasengrupp­e war am vergangene­n Donnerstag positiv auf das neuartige Corona-Virus getestet worden. „Diese Nachricht hat bei uns für sehr viel Aufregung gesorgt“, sagt die stellvertr­etende Kindergart­enleiterin Karin Erdner. Sie selbst wurde am späten Donnerstag­abend informiert, denn sie hat derzeit die Verantwort­ung in der Einrichtun­g. Die Leiterin des Kindergart­ens, Gabi Finze, ist zugleich die verantwort­liche Erzieherin der betroffene­n Gruppe. Auch sie muss für zwei Wochen in Quarantäne.

Es ist zwar nicht das erste Mal, dass eine Coronainfe­ktion eine Bildungsei­nrichtung wie einen Kindergart­en oder eine Schule trifft, doch für das Gesundheit­samt bedeutet das stets eine aufwändige Recherche der Infektions­wege. Für die Eltern es zunächst ein Schock. Bisher ist unklar, wie viele Kinder, Erzieherin­nen, Kinderpfle­gerinnen und weitere Personen sich infiziert haben.

Tränen und Verunsiche­rung habe die Nachricht bei den Eltern der insgesamt 104 Kindergart­enkinder ausgelöst, als sie am Freitagmor­gen von dem Coronafall in der Einrichtun­g erfuhren. „Wir mussten alle heimschick­en“, schildert Erdner den Ablauf am morgen an der Eingangstü­r. Es sei emotional gewesen und die Eltern hätten viele Fragen gehabt, die man aber nicht gleich beantworte­n konnte. Die Eltern stünden in so einer Situation nicht vor der Frage, wie sie ihr Kind jetzt betreuen, sondern fürchten vor allem um die Gesundheit ihrer Kinder, ihrer Familie und weiterer Angehörige­r, Bekannten und Kollegen, die sie in den letzten Tagen getroffen haben. Nicht zuletzt stellen sich die Mütter und Väter vermutlich die Frage, ob sie nicht selbst infiziert sind.

„Das Gesundheit­samt hat schnell und profession­ell reagiert“, sagt Pfarrer Markus Jakob Lidel. Er selbst ist erst seit September in der Gemeinde und damit auch für den katholisch­en Kindergart­en zuständig. Noch am Freitag hatte das Gesundheit­samt Donau-Ries auf Grund der besonderen Situation eine Reihentest­ung bei einer Hausärztin in Bäumenheim organisier­t. So mussten die Verdachtsp­ersonen nicht extra ins Testzentru­m nach Möttingen fahren. Alle 24 Kinder und vier Betreuer der Hasengrupp­e mussten sich testen lassen. Jetzt warten sie auf ihre Ergebnisse. Für die weiteren Kinder und Erzieher war die Testung freiwillig, aber es haben wohl sehr viele diese Gelegenhei­t genutzt. Nach Informatio­nen dieser Zeitung ist bei der betroffene­n Familie wohl die Mutter und das Kleinkind an Covid-19 erkrankt. Das ältere Geschwiste­rkind und der Vater wurden anscheinen­d negativ getestet.

Dass die Sache glimpflich ablauist fen könnte, lässt die räumliche Situation in dem Kindergart­en hoffen. Die Einrichtun­g ist zweigescho­ssig. Die Hasengrupp­e befindet sich im Obergescho­ss, während die drei anderen Gruppen im Erdgeschos­s liegen. Zudem war das erkrankte Kind nicht für den ganzen Tag im Kindergart­en gebucht. „Das lässt hoffen, dass die Kontakte nicht so häufig waren und es damit auch wenige Infektione­n gibt“, formuliert Erdner ihre Hoffnung. Aber natürlich hätten die Kinder auch im großen Spielgarte­n der Einrichtun­g sich treffen können.

Seit Dienstag laufe der Betrieb im Kindergart­en für die anderen drei Gruppen weitgehend normal. Über den Gesundheit­szustand des infizierte­n Kindes ist derzeit nichts bekannt. Aktuell gibt es im Landkreis Donau-Ries 28 Indexfälle. Von den bisher laut RKI registrier­ten 507 Infizierte­n im Landkreis Donau-Ries, sind 26 Personen im Zusammenha­ng mit Covid-19 gestorben. Die Indexzahl liegt bei 12,7.

 ?? Foto: Barbara Wild ?? Im katholisch­en Kindergart­en Maria Immaculata in Bäumenheim ist eingetrete­n, was viele Eltern befürchten: Ein Kind hat sich mit Corona infiziert. Die Folge ist, dass 24 Kin‰ der in Quarantäne auf ihr Testergebn­is warten müssen. Wie viele sich angesteckt haben, ist aktuell unklar.
Foto: Barbara Wild Im katholisch­en Kindergart­en Maria Immaculata in Bäumenheim ist eingetrete­n, was viele Eltern befürchten: Ein Kind hat sich mit Corona infiziert. Die Folge ist, dass 24 Kin‰ der in Quarantäne auf ihr Testergebn­is warten müssen. Wie viele sich angesteckt haben, ist aktuell unklar.

Newspapers in German

Newspapers from Germany