Donauwoerther Zeitung

Keine Spazierfah­rt, aber eben auch keine Punkte

Beim TSV Rain ärgert man sich über die 0:1-Pokalniede­rlage beim FC Memmingen. Der Fokus liegt allerdings klar auf dem Ligaduell der beiden Teams am Samstag. Beim Gegner spielt seit Kurzem ein ehemaliger Bundesliga­kicker

- VON MANUEL WENZEL

Memmingen/Rain Natürlich ärgert ihn die Niederlage, auch noch am Tag danach. Schließlic­h sei man an einem Wochentag um 15 Uhr losgefahre­n, daheim in Rain war man erst wieder gegen Mitternach­t. „Da ist doch klar, dass wir auch was mitnehmen und nicht nur eine Spazierfah­rt machen wollten“, sagt Alexander Käs, Trainer des TSV Rain. Ein unmotivier­ter Ausflug seiner Mannen sei es auch keiner gewesen, von Erfolg gekrönt war er aber nicht.

Beim angesproch­enen Spiel handelte es sich nicht um eine Partie in der Regionalli­ga, sondern um den zweiten Auftritt der Tillystädt­er im neu geschaffen­en Ligapokal. Dort kassierte der TSV am Dienstagab­end eine 0:1-Niederlage beim FC Memmingen. Das einzige Tor vor rund 190 Zuschauern erzielte Nico Fundel kurz nach dem Seitenwech­sel. Damit steht Rain nach zwei Pokalspiel­en bei einem Punkt auf dem dritten und letzten Rang in der Gruppe Südwest hinter Memmingen (zwei Punkte) und dem FV Illertisse­n (vier).

Wie es der Zufall oder eher der Spielplan will, stehen sich Memmingen und der TSV am Samstag bereits wieder gegenüber – dann in Rain und dann geht es auch um Punkte für das Regionalli­gaklasseme­nt. „Die kommende Begegnung hat schon einen höheren Stellenwer­t“, gibt Käs unumwunden zu. Der FC Memmingen dürfte ähnlich denken. Schließlic­h befinden sich beide Vereine im unteren Tabellendr­ittel. Die Allgäuer belegen derzeit mit 19 Zählern Rang 16, der am Ende die Abstiegsre­legation bedeuwürde. Rain hat 24 Punkte auf der Habenseite, allerdings schon zwei Partien mehr absolviert als der FCM. Schon alleine diese Konstellat­ion verspricht Brisanz für das erste Pflichtspi­el im Georg-Weber-Stadion seit Ende November 2019.

Alexander Käs verlangt von seiner Elf am Samstag jedenfalls eine Leistungss­teigerung. Gerade in der Offensive habe man am Dienstag nicht viel zustandege­bracht. „Da müssen wir kreativer werden. Auch beim Ligaspiel in Schalding am Wochenende hatten wir nicht die großen Chancen“, so der Coach. Da aber auch die Memminger nicht allzu oft gefährlich in Erscheinun­g getreten seien, war die Pokalparti­e für Käs eher „ein typisches Null-zunull-Spiel“, wobei das Gesamtnive­au auch eher überschaub­ar gewesen sei.

Für das zweite Duell binnen fünf Tagen dürften in der Rainer Startforma­tion einige Wechsel anstehen. „Wir werden vermutlich ein bisschen was ändern. Das ist aber nicht nur leistungsb­edingt zu sehen. Wir kommen aus einer langen Pause, jetzt ist gleich eine Englische Woche – da geht es vor allem auch darum, wieder eine frische und fitte Mannschaft auf den Platz zu bekommen“, erklärt der TSV-Trainer.

Ein Hauptaugen­merk werden die Rainer, wie schon vorgestern, auf Timo Gebhart legen müssen. Der ehemalige Bundesliga­spieler (früher unter anderem beim TSV 1860 München, VfB Stuttgart oder 1. FC Nürnberg) hat kürzlich bei seinem Heimatvere­in FC Memmingen angeheuert und ist dort schon zum Dreh- und Angelpunkt worden. Auch am Dienstag stand der 31-Jähten rige auf dem Rasen. „Man hat schon gesehen, dass er ein richtig geiler Kicker ist, für diese Liga ein absoluter Ausnahmesp­ieler“, berichtet Käs. Gebhart könne mit seinen individuel­len Fähigkeite­n ein Spiel alleine entscheide­n. „Aber wir haben im Pokalspiel gegen ihn gut verteidigt. Das muss uns natürlich am Samstag noch einmal gelingen“, weiß der TSV-Coach.

FC Memmingen Özhitay, Portella, Ezeala, Brugger, Gräser (81. Kollmann), Gebhart, Mihajlovic, Schmölz, Fundel, Picknik (70. Wilke), Akckaya (46. Leyla).

TSV Rain Zech, Gracic (72. Käser), Bobin‰ ger, Re. Schröder, Königsdorf­er (46. Cosic), Knötzinger, Knötzinger, Brandt (73. Grepp‰ meir), Bär, J. Müller (61. S. Müller), Kurtis‰ haj, Abou Khalil (61. Ekin).

Tor Nico Fundel (47.) Zuschauer 190 Schiedsric­hter Andreas Hummel.

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