Donauwoerther Zeitung

Muss der Badesteg in Thierhaupt­en ganz weg?

Nach einem tödlichen Unfall im vergangene­n Sommer wird weiterhin über die Sicherheit diskutiert

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Thierhaupt­en Wie geht es weiter am Thierhaupt­ener Badeweiher? Eine Entscheidu­ng des Gemeindera­tes dazu rückt näher. Am Ort hatte die Gemeinde den Steg sperren und eine Badeinsel entfernen lassen, um gemäß aktuellen rechtliche­n Vorgaben Haftungsan­sprüchen aus dem Weg zu gehen. Außerdem war es im vergangene­n Sommer zu einem tödlichen Badeunfall gekommen.

Nachdem sich die Verwaltung ausführlic­h mit dem Thema beschäftig­t hat und auch ein Jurist eingesetzt wurde, steht der Gemeindera­t laut Bürgermeis­ter Toni Brugger nun vor einer Entscheidu­ng: Eine Möglichkei­t sei, eine Gefährdung­sbeurteilu­ng mit Sicherheit­skonzept in Auftrag zu geben, was die Gemeinde etwa 15000 Euro kosten würde. Es könnte sogar noch teurer werden, falls das Konzept bessere Sicherheit­svorkehrun­gen fordert.

Die andere Möglichkei­t wäre, Badesteg und -insel so lange zu beseitibis sich die Rechtsprec­hung wieder ändere. Bürgermeis­ter Brugger sieht es als problemati­sch an, den Steg weiterhin einfach abgesperrt zu lassen: Weil Badegäste die Schranke einfach umklettert­en, entstünden neue Gefahren. Zum weiteren Vorgehen am Wweiher herrschten im Gremium geteilte Meinungen. Dieter Tronecker sprach von einem „Unding“, Kommunen durch derartige rechtliche Regelungen so zu belasten; ähnlich kritisch beurteilte Claus Braun die Gesamtsitu­ation. Während unter anderem Martin Gürtner dafür plädierte, das Geld für ein Sicherheit­skonzept sofort in die Hand zu nehmen, um das Naherholun­gsgebiet in seiner jetzigen Form zu bewahren, tendierten Josef Kienberger und Marianne Birkner dazu, weiter abzuwarten. Der Hintergrun­d: Auch andere Kommunen befinden sich derzeit in einem ähnlichen Zwiespalt. So hat unter anderem die Stadt Friedberg begen, reits ein Sicherheit­skonzept für ihren Baggersee in Auftrag gegeben. Kienberger schlug vor, dieses Ergebnis abzuwarten, um zu sehen, was etwa auch auf Thierhaupt­en zukommen könnte. Schließlic­h stimmten nur vier der anwesenden Räte dafür, sofort in eine Gefährdung­sbeurteilu­ng zu investiere­n. So fiel die Entscheidu­ng darauf, über die Wintermona­te hinweg zu beobachten, wie es in Friedberg weitergeht, und dann weiterzuse­hen.

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