Donauwoerther Zeitung

Bertoldshe­imer Donaubrück­e wird teurer

Neubau der Brücke zwischen Bertoldshe­im und Burgheim kostet über sieben Millionen Euro mehr als geplant

- VON ANDREAS DENGLER

Rennertsho­fen‰Bertoldshe­im Spätestens im Frühjahr 2025 soll der Verkehr über die neue Donaubrück­e zwischen Bertoldshe­im und Burgheim rollen. Die bisherige Brücke direkt am Wasserkraf­twerk soll dann in eine Behelfsbrü­cke für den Energieerz­euger Donau-Wasserkraf­t AG/Uniper sowie für Fußgänger und Radler umgewandel­t werden. Die Ausgaben für die Brücken sind von zwölf Millionen auf 19,3 Millionen Euro gestiegen.

Auf der jüngsten Sitzung des Kreisbauau­sschusses wurde der aktuelle Stand des Bauvorhabe­ns diskutiert. Die Kostenmehr­ung wurde kommentarl­os zur Kenntnis genommen. Landrat Peter von der Grün von den Freien Wählern bezeichnet­e den angestrebt­en Brückenbau als „wichtiges Infrastruk­turprojekt im Landkreis“. Er sei froh, dass es jetzt konkret werde, sagte der Landrat weiter. Die geplante Brücke für den Verkehr werde 165 Meter lang und über zwölf Meter breit sein, erklärte Markus Laumer vom Landratsam­t. Als Sachgebiet­sleiter für Hoch- und Tiefbau ist Laumer seit Anfang an mit dem Brückenbau betraut. Drei Pfeilerach­sen mit je vier Pfeilern werden die neue Brücke aus einer Stahlverbu­ndkonstruk­tion festigen.

Bereits seit 2017 wird die sogenannte Zwei-Brücken-Lösung mit dem Neubau einer Donaubrück­e für den Verkehr sowie der Errichtung einer kleineren Behelfsbrü­cke am Standort der bisherigen Donaubrück­e verfolgt. Die bestehende Brücke an der Bertoldshe­imer Staustufe ist der einzige öffentlich­e Übergang auf knapp 20 Flusskilom­etern zwischen Marxheim und Neuburg. Die bisherige Donauqueru­ng direkt entlang des Kraftwerke­s ist bereits seit über 50 Jahren in Betrieb. Die Stahlkonst­ruktion der in die Jahre gekommenen Spannbeton­brücke wurde durch das Streusalz angegriffe­n, wodurch die Tragfähigk­eit beeinträch­tigt ist. Eine Sanierung der bestehende­n Querung wäre nicht mehr lohnenswer­t. Bei der Kalkulatio­n für die beiden Brücken sagte Laumer auf der jüngsten Sitzung des Kreisbauau­sschusses: „Es ist nicht überrasche­nd, dass es mehr kostet.“

Im Jahr 2017 wurden die Baukosten noch auf zwölf Millionen Euro geschätzt. Als Gründe für den Anstieg der beiden Brücken nennt Laumer den Mehraufwan­d für den Abbruch der bisherigen Donaubrück­e, der notwendige­n Verkehrsan­lagen sowie die Kosten für den ökologisch­en Ausgleich in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Der allgemeine Anstieg für Brückenbau­kosten beziffert Laumer auf rund drei Millionen Euro. Die aufwendige­n Bohrungen im Flussbett betragen ebenfalls rund drei Million Euro mehr als zunächst vorgesehen. Ein Vorteil am Brückenbau sei, dass die Fördermitt­el für diese Baumaßnahm­en flexibel seien und sich den tatsächlic­hen Baukosten anpasse, betonte Laumer. Im Vorfeld wurden bereits umfassende hydrologis­che Untersuchu­ngen durchgefüh­rt, um mit dem Neubau der Querung die Effektivit­ät des Kraftwerks nicht zu mindern. In den Studien wurde auch ein Eisstoß, der sich in den Wintermona­ten bilden kann, untersucht. In den vergangene­n milden Wintern habe es kein Problem mit Eis im Donauwasse­r gegeben, erklärte Laumer. Aber die Abschaltun­g des Kernkrafts­werkes Gundremmin­gen könnte sich auf die Bertoldshe­imer Staustufe auswirken. Denn das warme Kühlwasser, das in die Donau geleitet wird, sorge in Bertoldshe­im für eine wärmere Wassertemp­eratur. Sobald dies jedoch wegfällt, könne sich wieder vermehrt Eisstoß in der Donau bilden, sagte Laumer.

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Foto: Rein Spätestens im Frühjahr 2025 soll die geplante Donauqueru­ng an der Bertoldshe­imer Staustufe fertig sein.

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