Bertoldsheimer Donaubrücke wird teurer
Neubau der Brücke zwischen Bertoldsheim und Burgheim kostet über sieben Millionen Euro mehr als geplant
RennertshofenBertoldsheim Spätestens im Frühjahr 2025 soll der Verkehr über die neue Donaubrücke zwischen Bertoldsheim und Burgheim rollen. Die bisherige Brücke direkt am Wasserkraftwerk soll dann in eine Behelfsbrücke für den Energieerzeuger Donau-Wasserkraft AG/Uniper sowie für Fußgänger und Radler umgewandelt werden. Die Ausgaben für die Brücken sind von zwölf Millionen auf 19,3 Millionen Euro gestiegen.
Auf der jüngsten Sitzung des Kreisbauausschusses wurde der aktuelle Stand des Bauvorhabens diskutiert. Die Kostenmehrung wurde kommentarlos zur Kenntnis genommen. Landrat Peter von der Grün von den Freien Wählern bezeichnete den angestrebten Brückenbau als „wichtiges Infrastrukturprojekt im Landkreis“. Er sei froh, dass es jetzt konkret werde, sagte der Landrat weiter. Die geplante Brücke für den Verkehr werde 165 Meter lang und über zwölf Meter breit sein, erklärte Markus Laumer vom Landratsamt. Als Sachgebietsleiter für Hoch- und Tiefbau ist Laumer seit Anfang an mit dem Brückenbau betraut. Drei Pfeilerachsen mit je vier Pfeilern werden die neue Brücke aus einer Stahlverbundkonstruktion festigen.
Bereits seit 2017 wird die sogenannte Zwei-Brücken-Lösung mit dem Neubau einer Donaubrücke für den Verkehr sowie der Errichtung einer kleineren Behelfsbrücke am Standort der bisherigen Donaubrücke verfolgt. Die bestehende Brücke an der Bertoldsheimer Staustufe ist der einzige öffentliche Übergang auf knapp 20 Flusskilometern zwischen Marxheim und Neuburg. Die bisherige Donauquerung direkt entlang des Kraftwerkes ist bereits seit über 50 Jahren in Betrieb. Die Stahlkonstruktion der in die Jahre gekommenen Spannbetonbrücke wurde durch das Streusalz angegriffen, wodurch die Tragfähigkeit beeinträchtigt ist. Eine Sanierung der bestehenden Querung wäre nicht mehr lohnenswert. Bei der Kalkulation für die beiden Brücken sagte Laumer auf der jüngsten Sitzung des Kreisbauausschusses: „Es ist nicht überraschend, dass es mehr kostet.“
Im Jahr 2017 wurden die Baukosten noch auf zwölf Millionen Euro geschätzt. Als Gründe für den Anstieg der beiden Brücken nennt Laumer den Mehraufwand für den Abbruch der bisherigen Donaubrücke, der notwendigen Verkehrsanlagen sowie die Kosten für den ökologischen Ausgleich in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Der allgemeine Anstieg für Brückenbaukosten beziffert Laumer auf rund drei Millionen Euro. Die aufwendigen Bohrungen im Flussbett betragen ebenfalls rund drei Million Euro mehr als zunächst vorgesehen. Ein Vorteil am Brückenbau sei, dass die Fördermittel für diese Baumaßnahmen flexibel seien und sich den tatsächlichen Baukosten anpasse, betonte Laumer. Im Vorfeld wurden bereits umfassende hydrologische Untersuchungen durchgeführt, um mit dem Neubau der Querung die Effektivität des Kraftwerks nicht zu mindern. In den Studien wurde auch ein Eisstoß, der sich in den Wintermonaten bilden kann, untersucht. In den vergangenen milden Wintern habe es kein Problem mit Eis im Donauwasser gegeben, erklärte Laumer. Aber die Abschaltung des Kernkraftswerkes Gundremmingen könnte sich auf die Bertoldsheimer Staustufe auswirken. Denn das warme Kühlwasser, das in die Donau geleitet wird, sorge in Bertoldsheim für eine wärmere Wassertemperatur. Sobald dies jedoch wegfällt, könne sich wieder vermehrt Eisstoß in der Donau bilden, sagte Laumer.