Erst kommt die Gaudi, dann das Geld
Die Band Isarrider verwöhnt mit bajuwarischer Lässigkeit und Positivismus
Donauwörth Ob nun Inge in der S-Bahn, Jutta im Museum oder Natalie im Vollrausch zu seiner Position im Münchner Stadtrat geführt haben, ist fraglich. Zu einem neuen Song aber haben sie allemal geführt. Die Rede ist von Roland Hefter und seiner Band „Isarrider“, mit der er am Donnerstag die Gemüter der Besucher des Zeughauses erfreut hat.
Im Rahmen der Donauwörther Kulturtage gab Hefter seinen Zuhörern quasi „Starkbier“zu hören – und ist dabei guter Dinge. „Des werd’ scho no“, singt er positiv gestimmt und ergänzt: „In unserem Alter ist die Zukunft näher, als die Vergangenheit“– ein Lacher fürs Publikum, das während der gesamten Veranstaltung mitwippte und mitsang.
Seit über 30 Jahren steht der geborene Münchner auf der Bühne. Neben Singen und Gitarre spielen redet Hefter furchtbar gern – auch zur Belustigung der Band. Dass ein Jugendlicher ein Problem damit haben solle, eine Maske zu tragen, könne er nicht glauben, man müsse ja nur einmal in so ein Jugendzimmer mit herumliegenden Pizzakartons und dazu noch ungelüftet „hineinschnuppern“.
Auch die NPD kommt nicht gut weg, hatten diese doch angefragt, Hefter solle ihnen eine Fußmatte kreieren. Gesagt getan, mit den Worten: „I bin a Oaschloch und do bin I dahoam“. Fußmatten hat er trotzdem gemacht – und ist damit wohl der einzige Musiker, der dieselben verkauft – mit dem Schriftzug: „Es Leben is eh scho schwer – und jetzt kimmst Du daher“. Den passenden Song präsentierte er mit den Musikern Erich Kogler (Bass), Bas Margeth (Schlagzeug), Stephan Reiser (Saxophon) und Wolfi Hierl (Gitarre). Die beiden Letzteren brillierten an ihren Instrumenten, was sie in mehrminütigen Soli, vor allem am Ende des Konzerts veranschaulichten.
Insgesamt präsentieren Isarrider eine Mischung aus bajuwarischer Popmusik, gewürzt mit Texten, die das Leben schreibt, oder vielmehr Hefter, wenn er über seine „kracherde Jugend“erzählt, über rosa Body tragende Schönheiten und seine Liebe zur Stadt München. Das Lied „Urlaub auf da Wiesn“war ihm allerdings zu emotional, also gab er mit „München“quasi einen Tipp für alle „Daheimurlauber“. Außerdem waren da noch Titel wie „Schlimmer geht‘s immer“, „Ma muas ned alles wissn“, „Des hob I vergessn“oder „I dad‘s mocha“, die eigentlich für sich sprechen.
Mit dem Song „Du bist nur oamoi auf da Welt“verabschiedete sich die Band von den Zuhörern, mit dem Appell doch auch jetzt in der Krise vor Ort einzukaufen, die regionalen Wirtschaften zu Besuchen und auch die Kulturveranstaltungen nicht zu vernachlässigen.