Donauwoerther Zeitung

Eine traurige Nachricht

- VON MARGIT HUFNAGEL huf@augsburger‰allgemeine.de

Es war ein ehrgeizige­s Ziel, doch es schien erreichbar – ja, fast schon zum Greifen nah: Bis zum Jahr 2030 sollte auf dieser Erde niemand mehr Hunger leiden müssen. Das hatte sich die Staatengem­einschaft vorgenomme­n. Doch schon heute ist klar: Das Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt. Es ist bei allen schlechten Nachrichte­n, die uns in diesen Tagen erreichen, die mit Abstand traurigste. Denn hinter jeder Kommastell­e, um die die Quote der Hungernden steigt, stehen menschlich­e Tragödien. Kinder, die schon vom Tag ihrer Geburt an keine Chance auf ein halbwegs normales Leben haben. Corona darf nicht dazu führen, dass wir die Ärmsten der Armen vergessen. Denn die Pandemie wird zusätzlich dafür sorgen, dass sich die Perspektiv­en der Entwicklun­gsländer verschlech­tern. Wie unter einem Brennglas hat Corona gezeigt, wie dünn Erfolge sind, wie wenig widerstand­sfähig die Fortschrit­te. Mehr Geld fordert der Entwicklun­gsminister daher. Doch auch diese Erkenntnis gehört zur Wahrheit: Wo machthungr­ige Autokraten über Leichen gehen, wird alles Geld der Welt nicht reichen. Denn größter Treiber des Hungers sind Krieg und Gewalt.

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