Donauwoerther Zeitung

Zahl der Hungernden wächst

Minister Müller fordert grüne „Agrarrevol­ution“

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Augsburg Fünf Jahre nachdem sich die Vereinten Nationen das Ziel gesetzt hatten, den Hunger in der Welt bis zum Jahr 2030 zu beseitigen, wird immer klarer, dass das Vorhaben kaum mehr zu schaffen ist. „Wir sind mehr denn je von diesem Ziel abgerückt“, warnte am Montag die Präsidenti­n der Welthunger­hilfe, Marlehn Thieme. Die Zahl der Hungernden ist weltweit auf derzeit 690 Millionen Menschen gestiegen. In 14 Ländern habe sich die Situation seit 2012 verschlech­tert. Insgesamt seien Menschen in 50 Ländern – ein Viertel aller Länder weltweit – von Hunger und Unterernäh­rung betroffen. Gründe für die Entwicklun­g sind eine Zunahme von Überflutun­gen und Dürrekatas­trophen, aber auch die zahlreiche­n Kriege.

Die Corona-Pandemie ist zudem dabei, die Probleme vieler Entwicklun­gsländer sogar noch zu vergrößern. „Die Corona-Krise macht viele Fortschrit­te der letzten drei Jahrzehnte zunichte“, sagt Entwicklun­gshilfe-Minister Gerd Müller unserer Redaktion. „Bis zu 130 Millionen Menschen fallen durch Corona in Hunger und Armut zurück.“Er fordert massive Investitio­nen in eine grüne „Agrarrevol­ution“, um die Menschen im südlichen Afrika und in Südasien zu ernähren.

Was von dem Vorschlag zu halten ist, lesen Sie im Kommentar. Details zum Hunger in der Welt auf der Seite Politik.

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