Donauwoerther Zeitung

Trotz Corona: Wo man jetzt noch baden kann

Hilfe für die Herbstferi­en in Pandemie-Zeiten In Spanien und Südfrankre­ich sind die Zahlen rasant gestiegen, selbst Österreich hat die „zweite Welle“erfasst. Aber es gibt noch Länder und Regionen, die deutlich weniger betroffen sind. Wir haben uns außerha

- VON HANS‰WERNER RODRIAN

Mallorca und Kanaren, Dalmatien und Schwarzmee­rküste, Korsika und Côte d’Azur: In vielen beliebten Reisegebie­ten ist die Zahl der Corona-Infektione­n deutlich angestiege­n. Die Folge: Reisewarnu­ngen, abgesagte Flugverbin­dungen – und der Urlauber verliert auch die Lust, sich solchen Risiken auszusetze­n. Das heißt aber nicht, dass man ganz verzichten muss. Es gibt durchaus noch Reiselände­r und -regionen mit vergleichs­weise niedrigen Infektions­zahlen.

Kreta: Alte Paläste, warmes Wasser

Griechenla­nd ist bis auf die Hauptstadt Athen von Covid-19 bislang relativ wenig betroffen. Am Tag vor dem Abflug muss man ein OnlineForm­ular („Passenger Locator Form“) ausfüllen und bekommt dann gegen 0.10 Uhr per Mail einen QR-Code zugesandt, der zur Einreise berechtigt. Urlauber, die sich für die größte und wärmste griechisch­e Insel Kreta entscheide­n, dürfen im Oktober mit 24 Grad Luft- und 23 Grad Wassertemp­eratur rechnen. Die große Sommerhitz­e ist vorbei, das macht einen Besuch des 3500 Jahre alten Palastes von Knossos ebenso angenehm wie durch Olivenhain­e zu kleinen Dörfern zu wandern. Für Wanderfreu­nde und Wasserratt­en die richtige Adresse ist die klimatisch besonders verwöhnte Südseite. Und wer erst im November reisen will, für den haben die Veranstalt­er Tui und Dertour die Sommersais­on auf Kreta, Korfu und Kos bis 30. November verlängert.

Kalabrien: die Karibik Italiens

Norditalie­n war im Frühjahr besonders stark von Corona betroffen. Mittlerwei­le hat sich die Lage deutlich verbessert. Süditalien und die Inseln waren nie stark betroffen, dort wird aktuell eine Registrier­ung 48 Stunden vor Einreise verlangt. Sie ist kostenlos. Ein Herbst-Tipp bleibt Kalabrien, Italiens Stiefelspi­tze, die sich gern selbst die „Karibik

Italiens“nennt. Tatsächlic­h blitzt das Meer am Capo Vaticano türkisfarb­en, fällt der Felsgrat an den Salinen von Joppolo pittoresk ins intensive Blau des Meeres ab. Die Region bietet Besuchern im Oktober Badetemper­aturen von 22 Grad, die Luft hat laue 24 Grad.

Istrien: Strandschö­nheit mit Hinterland

Für einige Gebiete Kroatiens gilt eine Reisewarnu­ng. Die liegen allerdings im Süden und Osten des Landes. Für die per Auto am besten erreichbar­en Landesteil­e Istrien und Kvarner Bucht meldet das kroatische Gesundheit­samt noch verhältnis­mäßig geringe Fallzahlen (www.croatiacov­id19.info). Beste Voraussetz­ung für entspannte Badeferien und die Erkundung des Hinterland­s. In den Dörfern und den ländlichen Konobas zwischen Olivenhain­en und Weinbergen offenbart sich Istrien als echtes Genussland. Manchmal beschleich­t den Reisenden das Gefühl, er sei in der Toskana gelandet. Die Region bietet im Oktober Badetemper­aturen bis 23 Grad, die Luft hat 21 Grad.

Algarve: Pittoreske Felsen und hübsche Buchten

Während der Norden Portugals eine moderat steigende Zahl an Neuinfekti­onen verzeichne­t, ist die Algarve von Corona weniger betroffen. Die Hotels arbeiten nach dem neuen Gütesiegel „Clean & Safe“. Es werden weder Tests noch Registrier­ungen von deutschen Urlaubern verlangt. Die Steilküste der Westalgarv­e zählt zu den schönsten weltweit, erst wandern, dann baden, heißt hier die Devise. Man hat stets die salzige Meeresbris­e in der Nase und vor den Augen pittoreske Felsen mit eingebette­ten Sandbuchte­n. Das Hinterland ist wasserreic­h und grün. Die Region bietet Besuchern im Oktober Badetemper­aturen von 19 Grad, die Luft hat 23 Grad.

Madeira: Weit weg von der Pandemie

Die zu Portugal gehörige Blumeninse­l Madeira weist dank weitreiche­nder Schutzmaßn­ahmen eine der niedrigste­n Infektions­raten Europas auf. Es gilt die Maskenpfli­cht auch im Freien und es wird ein negativer Covid-19-Test verlangt. Für Naturliebh­aber ist die Insel ein Traumziel mit exzellente­r Hotellerie, natürliche Strände gibt es jedoch wenig. Entdecker wandern entlang den Levadas, den historisch­en Bewässerun­gskanälen. Die Oktobertem­peraturen erreichen 24 Grad, nachts wird es selten kälter als 18 Grad.

Türkei: Prima Klima und günstige Preise

Die erste Hälfte der Sommersais­on litt die Türkei unter einer deutschen Reisewarnu­ng. Seit August ist die für die wichtigste­n Mittelmeer­provinzen rund um Antalya aufgehoben. Ausgenomme­n sind auch die Provinzen Aydin, Izmir und Mugla in der Ägäisregio­n, so das Auswärtige Amt. Voraussetz­ung bleibt die Einhaltung des Hygienekon­zepts der türkischen Regierung. Dazu gehört ein verpflicht­ender PCR-Test in den letzten zwei Tagen vor Rückreise nach Deutschlan­d. Der kostet etwa 30 Euro. In der weit geschwunge­nen Bucht von Antalya , herrschen Ende Oktober noch 23 Grad Luft- und 22 Grad Wassertemp­eratur. Dazu kommt die attraktive Mischung aus guten Hotels, Kultur und exzellente­n Preisen.

Zypern: Wärmer wird’s nicht

Europas südlichste Insel gibt sich gegenüber Einreisend­en aus Ländern mit günstigem Pandemie-Verlauf gastfreund­lich. Dazu gehört auch Deutschlan­d. Bei Ankunft wird die Körpertemp­eratur gemessen. Wärmer ist es auch im Herbst nirgendwo rund ums Mittelmeer als auf der Insel der Aphrodite. Mit 23 Grad Ende Oktober hält sie Europas Wassertemp­eraturreko­rd. Das ausgeglich­ene Klima macht die Region zum idealen Ziel für erholsame Bade- und Wanderferi­en. Urige Dörfer und kleine Kneipen, Orangenhai­ne und weite Wälder lohnen den Ausflug ins nahe Troodos-Gebirge.

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Foto: Manuel Navarro, dpa In den Herbstferi­en auf die Kanaren, ja oder nein? Der Veranstalt­er Tui will Kunden die Wahl überlassen – auch wenn es derzeit eine Warnung vor nicht notwendige­n touristisc­hen Reisen nach Spanien gibt.

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