Donauwoerther Zeitung

CSU‰Handschrif­t

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Zu „Bundestag wird kaum kleiner“(Seite 1) vom 9. Oktober:

Die von Union und SPD beschlosse­ne Reform des Bundestags­wahlrechts kennt viele Verlierer, aber nur einen Gewinner. Zu den Verlierern zählt das Verhältnis­wahlrecht, da Überhangma­ndate nicht vollständi­g ausgeglich­en werden. Es zählt die repräsenta­tive Vertretung der Bundesländ­er im Bundestag dazu, denn durch die länderüber­greifende Verrechnun­g von Überhangma­ndaten mit Listenmand­aten werden einzelne Bundesländ­er bevorzugt bzw. benachteil­igt. Und dazu zählt das Ansehen und die Funktionsf­ähigkeit des Bundestags, denn es ist davon auszugehen, dass der Bundestag der nächsten Legislatur­periode die Sollgröße von 598 Abgeordnet­en erneut massiv überschrei­ten wird. Einziger Gewinner ist die CSU, denn die Zahl der bundesweit­en und damit auch der bayerische­n Stimmkreis­e bleibt für vier weitere Jahre unangetast­et. Die CSU profitiert von der nur mehr teilweisen Kompensati­on von Überhangma­ndaten, und sie hat von der länderüber­greifenden Verrechnun­g von Mandaten keine Nachteile zu befürchten, da sie nur in Bayern zur Wahl antritt. Die vermurkste Wahlrechts­reform trägt eindeutig ihre Handschrif­t. Roland Sommer, Diedorf

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