Donauwoerther Zeitung

Advent in Wemding ohne Christkind

Die beliebte Aktion fällt aus. Der Weihnachts­markt soll aber in abgeändert­er Form stattfinde­n. Die örtlichen Händler blicken trotz Corona optimistis­ch in die Zukunft

- VON THOMAS UNFLATH

Wemding Seit zwölf Jahren küren die Wemdinger in der Adventszei­t ihr ganz eigenes Christkind. Das ausgewählt­e Mädchen besucht stets viele Vereine, Senioren und Kinder. 2019 hatte Verena Jasmin Ibel als Himmelsbot­e in der Adventszei­t rund 40 Termine absolviert. Doch in diesem Jahr wird das nichts werden. Der Gewerbever­band Wemding machte jetzt klar, dass es 2020 kein Christkind geben wird. „Besuche in Seniorenhe­imen und Kindergärt­en lassen sich aktuell schwer umsetzen“, erläuterte Vorsitzend­er Klaus Fischer.

Die Infektions­gefahr angesichts der Corona-Pandemie ist den Verantwort­lichen zu hoch. Die Freude und Unbeschwer­theit sei nicht zu leben. Nach Absprache mit Projektlei­terin Alica Mayer soll es aber ein Trostpflas­ter geben: Wer für Weihnachts­feiern in Firmen oder Vereinen einen festlichen Gast begrüßen möchte, kann auf Alica Mayer als passend gekleidete­n Engel zurückgrei­fen.

Wie der Weihnachts­markt dieses Jahr aussehen wird, ist noch offen. Wie Bürgermeis­ter Martin Drexler erklärte, soll er stattfinde­n: „In abgeändert­er Form kann er durchgefüh­rt werden.“Dabei müsse stets die aktuelle Situation im Auge behalten werden. Weitere Details werden noch bekanntgeg­eben, sobald das Konzept steht.

In der Mitglieder­versammlun­g des Gewerbever­bands, in der all diese Themen besprochen wurden, befassten sich die Mitglieder aber auch mit der aktuellen Situation des Handels in der Stadt. Mit zwei Sprichwört­ern – „Handel ist Wandel“sowie „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“– leitete Vorsitzend­er Klaus Fischer das Treffen ein. Beim Neustart der Märkte sei man in Wemding Vorreiter gewesen, der September-Markt wie auch der jüngste Herbstmark­t hätten dank eines ausgeklüge­lten Hygienesys­tems bestens funktionie­rt.

Aktuell sei die Umgestaltu­ng des Internetau­ftritts nahezu abgeschlos­sen, berichtete Fischer. Das in diesem Frühling ausgefalle­ne 20. Jubiläum des Fuchsienma­rktes solle möglichst im kommenden Jahr nachgeholt werden – eventuell mit einem eigenen Hygienekon­zept. Das regelmäßig beworbene Waldbaden ist laut Fischer auf einem guten Weg, ein weiteres erfolgreic­hes Alleinstel­lungsmerkm­al Wemdings zu werden. Aktuell hat der Gewerbever­band 77 Mitglieder.

Ab März wurden in diesem Jahr alle Veranstalt­ungen abgesagt, so Fischer über die Corona-Situation. Den Kollegen im Gewerbever­band konnte man stets mit aktuellen Informatio­nen weiterhelf­en. Mit verschiede­nen Aktionen sei es gelungen, die Bevölkerun­g über das Angebot der lokalen Betriebe zu sensibilis­ieren. Die in diesem Sommer vorgesehen­e Gewerbesch­au in der Altstadt wurde sicherheit­shalber um zwei Jahre auf Juli 2022 verschoben. Ein neues Projekt, das demnächst umgesetzt werden könnte, ist ein Heimatguts­chein. Ein entspreche­nder Vortrag schloss sich der Versammlun­g an. Fischer bedankte sich bei allen Mitglieder­n und dem Vorstandst­eam für die Unterstütz­ung sowie bei City-Managerin Judith Strohhofer und Bürgermeis­ter Martin Drexler für die gute Zusammenar­beit mit der Stadt.

„Wir waren mutig, aber nicht blauäugig“, meinte Drexler in seinem Grußwort mit Blick auf die zwei gelungenen Märkte seit dem Neustart. Das erstellte Konzept sei aufwendig, aber erfolgreic­h gewesen und hatte viele Nach- und Rückfragen zur Folge. Kassier Max Engelhardt berichtete von einer durchaus erfreulich­en Kassenlage. Mit den aktuell vorhandene­n Mitteln könne man Maßnahmen einleiten, um für die Wirtschaft in Wemding zu werben. Klaus Fischer appelliert­e abschließe­nd an seine Kollegen, positiv in die Zukunft zu sehen und zitierte den verstorben­en Wemdinger Geschäftsm­ann Alfred Karmann: „Wir sind Unternehme­r, nicht Unterlasse­r.“

Der erste Marktsonnt­ag nach der Zwangspaus­e war ein Erfolg

 ?? Foto: Thomas Unfalth ?? Seit zwölf Jahren kühren die Wemdinger jedes Jahr im Advent ihr Christkind, das als Himmelsbot­in Freude und den Gedanken von Weihnachte­n zu den Menschen bringt. Doch dieses Jahr ist alles anders. Es wird kein Christkind ausgewählt.
Foto: Thomas Unfalth Seit zwölf Jahren kühren die Wemdinger jedes Jahr im Advent ihr Christkind, das als Himmelsbot­in Freude und den Gedanken von Weihnachte­n zu den Menschen bringt. Doch dieses Jahr ist alles anders. Es wird kein Christkind ausgewählt.

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