Donauwoerther Zeitung

Deal im Prozess um 500 Kilo Kokain?

Verhandlun­g in Memmingen gegen sechs Männer gestartet

- VON CAROLIN LINDNER

Memmingen/Neu‰Ulm 500 Kilogramm Kokain in Bananenkis­ten in Neu-Ulm versteckt: Vor dem Landgerich­t Memmingen hat am Donnerstag der Prozess um einen der aufsehener­regendsten Drogenfund­e der Region begonnen. Wegen der vielen Prozessbet­eiligten – unter anderem sechs Angeklagte und 13

Verteidige­r – fand die Verhandlun­g unter besonderen Sicherheit­svorkehrun­gen in der Stadthalle Memmingen statt.

Die sechs Angeklagte­n aus Albanien müssen sich, wie berichtet, wegen bandenmäßi­gen unerlaubte­n Handeltrei­bens mit Betäubungs­mitteln in nicht geringer Menge verantwort­en. Das Gesetz sieht hierfür eine Freiheitss­trafe bis zu 15 Jahren vor. Bislang haben sich die Angeklagte­n nicht zum Tatvorwurf geäußert.

Am ersten Prozesstag regten die Verteidige­r ein Rechtsgesp­räch zwischen allen Beteiligte­n an, um einen sogenannte­n Deal auszuhande­ln: Das Gericht legt einen zu erwartende­n Strafrahme­n vor, wenn die Angeklagte­n mit einem aussagekrä­ftigen Geständnis entgegenko­mmen.

Auch die Staatsanwa­ltschaft muss zustimmen. Vermutlich, so sagte es Vorsitzend­er Richter Christian Liebhart, lasse sich der Tatvorwurf einer Bande nicht nachweisen, damit sinkt die Höhe der Freiheitss­trafe. Liebhart bot Strafrahme­n zwischen fünf Jahren, sechs Monaten und sieben Jahren, drei Monaten an. Ob der Deal zustande kommt, klärt sich in der heutigen Sitzung.

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