Donauwoerther Zeitung

Klimageset­z in der Kritik

Grüne und SPD für ambitionie­rtere Ziele

- VON TOM TRILGES

München Vor einem Jahr kündigte der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) an, den Klimaschut­z „mit offenem Herz und scharfem Verstand“anzugehen. Von der praktische­n Umsetzung sind Grüne und SPD nun „schockiert“. Am Donnerstag ging es im Umweltauss­chuss um den Entwurf zum Klimaschut­zgesetz.

Darin legt die Staatsregi­erung aus CSU und Freien Wählern zwar das Ziel fest, bis 2050 klimaneutr­al zu sein. Den Kritikern ist das Gesetz aber nicht konkret genug und zu wenig ambitionie­rt. Die Vorschläge einer Expertenru­nde seien komplett ignoriert worden. Unter anderem müsse der Freistaat bereits 2040 klimaneutr­al sein. Zudem solle jedes Ministeriu­m eine Vorgabe erhalten, wie viel es zu den angestrebt­en Einsparung­en beiträgt.

Als Beispiel für mögliche Maßnahmen nannten die Grünen das Aus für die Zehn-H-Regelung, die besagt, dass beim Bau einer Windkrafta­nlage mindestens das Zehnfache ihrer Höhe als Abstand zur nächsten Wohnbebauu­ng eingehalte­n werden muss. Sie bringe den Ausbau der Windkraft praktisch zum Erliegen. Die Regierung verwies darauf, dass die meisten Kompetenze­n zur Verringeru­ng des CO2-Ausstoßes auf Bundes- oder Europaeben­e lägen und dort bereits zahlreiche Maßnahmen beschlosse­n worden seien. Die AfD bezweifelt einen vom Menschen verursacht­en Klimawande­l und hält ein Klimaschut­zgesetz daher grundsätzl­ich für falsch. Mit der Regierungs­mehrheit billigte der Umweltauss­chuss das Klimaschut­zgesetz.

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