Wie soll der neue Kindergarten aussehen?
Während die Arbeiten auf vollen Touren laufen, zerbrechen sich die Oberndorfer Gemeinderäte den Kopf über Details. Jetzt soll eine Arbeitsgruppe Lösungen erarbeiten
Oberndorf Weil viele Köche bekanntlich den Brei verderben, will man in Oberndorf in einem kleinen Kreis die Details für den Innenausbau und die Fassade des neuen Kinderbetreuungszentrums festlegen. Darauf einigte sich der Gemeinderat, dem Architekt Anton Gerstmeier (Nördlingen) verschiedene Ausbauvarianten vorstellte. Er macht es den Verantwortlichen nicht leicht, hatte er doch gleich mehrere, grundverschiedene Vorschläge mitgebracht.
Ursprünglich wollte die Gemeinde Oberndorf nur ihren bisherigen Kindergarten sanieren. Doch dann stellte sich heraus, dass die Bausubstanz erheblich angegriffen war und
Holzwürmer das Dachgebälk durchfressen hatten. Die Konsequenz: Der Gemeinderat entschied sich für einen Neubau an einem neuen Platz. Das vorübergehende Zuhause für Kinder und Erzieherinnen ist seither die ehemalige Schule in Eggelstetten.
Nach einer aufwendigen Planungsphase und der schwierigen Standortsuche laufen die Arbeiten für die neue Kinderbetreuungsstätte in der Nähe des Dorfladens auf Hochtouren. Der Hebauf wurde bereits im Frühjahr gefeiert. Bürgermeister Franz Moll blickte zuversichtlich in die Zukunft, sei der Standort zwischen Oberndorf und Eggelstetten doch ideal.
Nun aber geht es ins Detail: Wie soll die Außenfassade gestaltet werden? Dezent und zurückhaltend oder doch bunt und lebendig? Welche Bodenbeläge sollen zum Einsatz kommen? Sollen sie ebenfalls mit Farbe Akzente setzen oder doch eher gediegener sein. Wie können die Wände gestaltet werden? Möglicherweise mit Wandbildern. Welche Materialien sollen bei der Innentreppe dominieren? Vielleicht mit Stufen in verschiedenen Holzausführungen? Sollen die Türen ein Oberlicht und runde Fensterdurchblicke erhalten?
Fragen über Fragen. Die Zeit eilt, wie der Architekt erklärte. Spätestens bis zum Jahreswechsel benötigt er Vorgaben. Die Einrichtung mit Kindergarten und -krippe (immerhin 70 Meter lang) soll bis zum Herbst 2021 fertig sein. Um den
Zeitplan halten zu können, muss sich der Gemeinderat festlegen.
Eine Arbeitsgruppe, der neben dem Bürgermeister und seiner Stellvertreterin Maria Wagner, aus vier weiteren Gemeinderäten sowie Kindergartenleiterin Karin Wiesner besteht, soll nun die vorgegebenen Varianten begutachten und „eine Paketlösung erarbeiten“. Das Ergebnis soll letztlich, so die Einigung, dem Gemeinderat vorgelegt werden, der dann das endgültige Plazet geben soll.
Das Projekt ist eines der größten in der Geschichte der Lechgemeinde. Die Kosten werden mit 3,75 Millionen angegeben. 50 Prozent der Kosten, so die Zusage, würden von staatlicher Seite aus verschiedenen Zuschusstöpfen gefördert.