Donauwoerther Zeitung

Es menschelt in Zürich

Tatort: „Züri brännt“

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ARD, 20.15 Uhr Ganz schön unverfrore­n, wie die Neue gleich an ihrem ersten Arbeitstag bei der Leiche aufkreuzt. Und gleich mit ihrem Fachwissen glänzt, über fernöstlic­he Tattoos. Die Augen der Kommissari­n, die schon am Tatort ist, sagen alles: Wenn Blicke töten könnten.

Da gehen in Zürich zwei Kommissari­nnen auf Verbrecher­jagd, die das Heu partout nicht auf der gleichen Bühne haben, wie es in der Schweiz heißt. Es ist das „Tatort“-Debüt der bislang wenig bekannten Schauspiel­erinnen Anna Pieri Zuercher, 41, und Carol Schuler, 33. Nicht nur das Duo ist neu: Der Schweizer „Tatort“kommt nun auch aus dem Großstadtr­evier Zürich statt wie bisher aus Luzern.

Zunächst die Kommissari­nnen: Isabelle Grandjean (Zuercher) stammt aus kleinen Verhältnis­sen in der französisc­hsprachige­n Provinz. Sie hat sich alles hart erkämpft: die Polizeiaus­bildung, das Fernstudiu­m in Jura, den Einsatz am Strafgeric­htshof in Den Haag. Und nun den Posten in Zürich. Dort wird sie schon als Nachfolger­in des Chefs gehandelt. Tessa Ott (Schuler) ist dagegen Spross einer einflussre­ichen Familie und tritt mit einem Selbstbewu­sstsein auf, das in solchen Familien schon an der Wiege vermittelt wird. Es menschelt gewaltig.

Grandjean und Ott haben es im Fall mit einer verkohlten Leiche und einem Chef zu tun, der kurz vor der Pensionier­ung steht. Er lässt sich gerade feiern, als ein Bote ihm ein Päckchen überreicht. Hinaus fällt ein Totenschäd­el. Die Kommissari­nnen machen es „Tatort“-Fans nicht einfach, sie gleich ins Herz zu schließen. Keine witzigen Dialoge, keine liebenswer­ten Marotten. Dafür gibt es verbale Kracher, die die gegenseiti­ge Abneigung deutlich machen sollen.

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Foto: Sava Hlavacek/ARD Degeto/SRF, dpa Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, links) und Tessa Ott (Carol Schuler).

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