Donauwoerther Zeitung

Parken bleibt weiter schwierig

Nach über zwei Jahren ist das Parkraum-Konzept für Donauwörth beschlosse­n. Das Ziel: eine angenehmer­e Parkplatzs­uche. Doch die konkrete Umsetzung ist weiterhin unklar

- VON SUSANNE KLÖPFER

Donauwörth Parken in der Stadt ist ein kontrovers diskutiert­es Thema bei den Autofahrer­n in Donauwörth. Eine Lösung soll das neue Parkraum-Konzept bringen, das die Stadt im Juli 2018 in Auftrag gegeben hat. Mehr als 800 Tage später steht nun das Konzept im Wesentlich­en. Das Ziel ist es, ausreichen­d Stellplätz­e in der Nähe des Zielorts zur Verfügung zu stellen, die Qualität der Parkplätze zu verbessern – auch angemessen­e Tarife zu schaffen.

Die von der Stadt beauftragt­en Verkehrspl­aner stellten nun nochmals gesammelt das „ParkraumKo­nzept“dem Bau- und Stadtplanu­ngsausschu­ss vor. Dafür hatte das Münchner Büro Gevas über 1000 Bürger im September 2018 befragt. Das Ergebnis: 22 Prozent der Befragten gaben an, dass es an Parkplätze­n mangele. 25 Prozent äußerten sich laut der Studie, dass sie häufig Probleme bei der Parkplatzs­uche in der Stadt hätten. Insgesamt gibt es 4139 Stellplätz­e in Donauwörth. Als problemati­sch erwiesen sich die fehlenden Kurzparkpl­ätze an der Reichsstra­ße, das Parkhaus am Bahnhof und sämtliche Flächen rund um das Betriebsge­lände von Airbus Helicopter­s, insbesonde­re am Festplatz (ehemalige Schwabenha­lle).

Zu den innerhalb eines Jahres umsetzbare­n Maßnahmen gehört laut Planungsbü­ro die Beseitigun­g der Qualitätsm­ängel, wie schlechte Beleuchtun­g und unzureiche­nde Beschilder­ung zu den Stellplätz­en. 59 Prozent der Befragten hatten bei der Umfrage die schlecht beleuchtet­en Parkdecks bemängelt.

Für die Parkgebühr­en wurde eine einfachere und übersichtl­ichere Gestaltung der Preise vorgeschla­gen, denn die Gebührenor­dnung ist schon über 20 Jahre alt. Zudem könnte der Verkehr gesteuert werden, indem die Preise der Parkplätze im Innenraum der Stadt erhöht und die Parkzeiten verkürzt werden. Im Gegenzug dazu wären die Parkzeiten im Außenraum günstiger und länger. Die Ende 2018 eingeführt­e „Semmeltast­e“wirke diesem Konzept jedoch eher entgegen, so die Planer. Durch sie kann man in der Innenstadt bis zu 30 Minuten kostenlos parken.

Eine komplett neue Idee gab es für die Parkplätze am Festplatz. Die Verkehrspl­aner schlugen vor, den Platz zu unterteile­n in Bereiche für Wohnmobile (existiert bereits), Bürger und Besucher.

Andere Maßnahmen könnten erst längerfris­tig umgesetzt werden. Für Beschäftig­te in der Großen Kreisstadt gäbe es die Möglichkei­t, weitere zentrumsna­he Abstellplä­tze zu schaffen, indem die Parkplätze an der Saubadbrüc­ke um etwa 100 weitere Stellplätz­e erweitert werden. Auch für Besucher könnten in der Donauwörth­er Innenstadt weitere 200 Stellplätz­e in einem neu zu bauenden Parkdeck im Spindeltal geschaffen werden.

Weitere Ideen gibt es am Bahnhof: Das bestehende Parkhaus soll erweitert werden und im Zuge des Durchstich­s gegebenenf­alls ein neues Parkhaus zusätzlich gebaut werden. Die erste Kostenschä­tzung für diese langfristi­gen Maßnahmen liegt laut Planungsbü­ro bei 25 Millionen Euro.

„Das Gesamtpake­t mit allen Maßnahmen werden wir nie so verwirklic­hen können“, sagte Bürgermeis­ter Jürgen Sorré. Doch der Abschluss der Konzept-Phase sei wichtig, um in den kommenden Jahren konkrete Ziele umzusetzen. Als „am kitzligste­n“bezeichnet­e Sorré die Idee für das dreigeteil­te ParkraumKo­nzept auf dem Festplatz.

Die Mitglieder des Bau- und Stadtplanu­ngsausschu­ss begrüßten den Abschluss des Parkraum-Konzepts, sahen jedoch einige Maßnahmen und mögliche Umsetzunge­n kritisch. „Die Baumaßnahm­en könnten ambitionie­rter angegangen werden“, kritisiert­e Wolfgang Fackler (CSU). Projekte, wie die neu zu schaffende­n Parkplätze an der Saubadbrüc­ke und am Bahnhof West möchte er schneller verwirklic­hen. „Wir müssen schnell loslegen mit den Maßnahmen“, so Jonathan Schädle, (CSU). Thomas Straulino (FW/PWG/BfD) forderte ein neues Gutachten für die gesperrte Tiefgarage im Tanzhaus: „Wir können doch nicht ein Parkhaus in der Innenstadt wegschenke­n wegen eines Gutachtens.“„Heute haben wir nichts Neues erfahren“, kritisiert­e Peter Alt (AL/JB) und gab zu bedenken: „Das ist das grobe Konzept, in den Details wird die Arbeit erst richtig losgehen.“

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Foto: Thomas Hilgendorf Das Parkraum‰Konzept für Donauwörth wurde nach etwa 26 Monaten beschlosse­n. Nun sollen die Maßnahmen umgesetzt wer‰ den.

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