Ein perfekter Gastgeber
Xcyde Angels überlassen beim Finalturnier des Pokals die Medaillen den Gästeteams. Dem attraktiven Halbfinale folgt eine Enttäuschung im Spiel um Platz drei
Nördlingen Die Xcyde Angels erwiesen sich beim Top4-Turnier wohl eher unfreiwillig als perfekter Gastgeber. Resümierend kam der Vergleich mit Topteams der Liga wohl einfach zu früh. Nach vier Wochen Vorbereitung passt oft die Abstimmung noch nicht, es passieren zu viele Fehler und gute Phasen wechseln sich mit Negativerlebnissen in schneller Folge ab.
● Halbfinale 1: TK Hannover – Rutro nik Stars Keltern 82:103 (18:31, 17:24, 23:28, 24:20)
● Xcyde Angels Nördlingen – TSV 1880 Wasserburg 81:93 (24:25, 21:21, 21:31, 15:16). Das ewig junge Duell zwischen den beiden bayerischen Erstligisten versprach etwas mehr Spannung als das erste Halbfinale. Die Angels erwischten einen guten Start und lagen nach guten Aktionen von Nani Ilmberger schnell in Führung. Der größte Feind der Imreh-Truppe hieß Ballverluste. Neun leisteten sich die Hausherrinnen im ersten Viertel und es bedurfte einer hervorragenden Offensivleistung des Teams um Point Guard Kelly Campbell, um dies zu kompensieren. Das erste Viertel mit exzellenten Wurfquoten beider Teams endete mit 25:24 für die Oberbayern und machte Lust auf mehr. Obwohl sich beide Mannschaften
in der Verteidigung nichts schenkten, fiel weiter Korb auf Korb. Herausragend auf Nördlinger Seite war Campbell mit fünf erfolgreichen Dreiern in der ersten Halbzeit. An ihrer Seite glänzte erneut eine toll aufgelegte Anneke Schlüter. Mehr als 90 Punkte in 20 Minuten bekommt man im Frauen-Basketball nicht alle Tage zu sehen, was von der Qualität der Partie zeugt.
Ein weiterer Campbell-Dreier eröffnete das dritte Viertel, doch dann übernahmen die Oberbayern mehr und mehr das Kommando und setzten sich dank ihrer Aggressivität etwas ab, insbesondere, als mit Campbell der Motor des Nördlinger Spiels nach ihrem vierten Foul eine Pause bekam. Mit hoher Präzision von der Freiwurflinie schraubten die Oberbayern die Führung in den zweistelligen Bereich und lagen vor dem Schlussviertel mit 77:66 vorn. Doch selbst nach dem fünften Foul von Campbell glaubten die Rieserinnen noch an ihre Chance, verkürzten auf sieben Punkte Abstand, mussten aber am Ende die Stärke der Wasserburgerinnen anerkennen.
● Xcyde Angels – ´TK Hannover 79:86 (19:16, 19:19, 15:27, 26:24). – Mit veränderter Wechselrotation ging Coach Imreh das kleine Finale an. Trotz der vielen Wechsel erarbeiteten sich seine Angels eine frühe, wenn auch knappe Führung und lagen nach zehn Minuten mit 19:16 in Führung. Nach 20 Minuten hatte Imreh tatsächlich elf Spielerinnen eingesetzt und sein Team belohnte ihn dafür mit der Halbzeitführung von 38:35. Nur Kelly Campbell bekam kaum eine Pause, da sie der Dreh- und Angelpunkt der Angels ist. So stabil die Führung aussah, so schnell war sie dahin, nachdem
Hannover Nördlingens Unaufmerksamkeiten bestrafte und übernahm. Leaphart glich zwar mit Freiwürfen zum 44:44 aus, doch wie aus dem Nichts gelangen den Gästen eine Reihe Distanzwürfe, zwei Fastbreaks und eine Elf-Punkte-Führung (47:58), mit der niemand gerechnet hatte, am wenigsten wohl die Gäste selbst. Als sich die Angels wieder ein wenig sortiert hatten, hatten sie das dritte Viertel schon mit 15:27 abgegeben und lagen insgesamt mit neun Punkten zurück.
Anneke Schlüter verkürzte per Dreier und beherztem Drive wieder auf sechs Punkte Abstand, doch Hannover schlug zurück, traf zwei Dreier und unterband alle Nördlinger Bemühungen, sich doch noch eine Medaille zu sichern. Mit 79:86 gingen das kleine Finale und die Bronzemedaillen am Ende verdient nach Niedersachsen.
● Endspiel: Rutronik Stars Keltern – TSV 1880 Wasserburg 76:68 (35:36).
Xcyde Angels Yesilova (3 Punkte gegen Wasserburg/gegen Hannover nicht einge setzt), Berlitz (n.e./1, Meynadier (6/5), Brodersen (0/1), Obanor (n.e./2), Sach novski (n.e./0), Ilmberger (12/11), Campbell (26/8 Dreier/22/4 Dreier), Gei selsöder (7/16/2 Dreier), Schlüter (15/2 Dreier/5/1 Dreier), Leaphart (9/10), Waldner (3/6).