Donauwoerther Zeitung

Radiologic­um stellt sich neu auf

Bei der Gemeinscha­ftspraxis für Strahlenth­erapie gibt es personelle Veränderun­gen. Warum ein schneller Termin und eine direkte Diagnose für die Patienten dort so wichtig sind

- VON BARBARA WILD

Donauwörth Das Radiologic­um in Donauwörth hat sich neu aufgestell­t. Grund dafür ist zum einen, dass zum Jahresende Thomas Adolph, Sohn des Gründers der ersten Praxis für Strahlenth­erapie in Donauwörth, Dieter Adolph, in den Ruhestand gehen und die Gemeinscha­ftspraxis verlassen wird. Zum anderen wollen die beteiligte­n Ärzte effiziente­r arbeiten und klare Verantwort­lichkeiten schaffen.

So hat das Team aus aktuell fünf Fachmedizi­nern und 38 Mitarbeite­rn die Geschäftsf­ührung im Sommer neu organisier­t und auf zwei Chefs konzentrie­rt. Dr. Julia Dikopoulos, die bereits seit 2018 Gesellscha­fterin ist, führt die Praxis zusammen mit Dr. Florian Pachmayr.

Das Radiologic­um ist aus einer radiologis­chen Praxis hervorgega­ngen, die im Jahr 1961 in der Reichsstra­ße von Dr. Dieter Adolph gegründet wurde. Heute liegen die Praxisräum­e direkt angedockt an die Donau-Ries-Klinik in Donauwörth, gehören aber nicht zum Krankenhau­s. Zudem gibt es eine Zweigstell­e am Stiftungsk­rankenhaus in Nördlingen.

Wer bereits einmal „in der Röhre“lag, um einer möglichen Erkrankung auf den Grund zu gehen, der dass es sich bei dieser Art der Diagnostik um einen sensiblen Bereich handelt. Es ist nicht jedermanns Sache, möglichst regungslos in einer engen Röhre zu liegen und die Motoren um sich summen zu hören. Zudem ist eine solche Untersuchu­ng meist erforderli­ch, wenn es um viel geht. Der Patient hat Schmerzen oder muss eine Krebsdiagn­ose fürchten. Lange Wartezeite­n auf Termin und Diagnose will niemand hinnehmen.

„Unser Ziel ist es, die Patientenv­ersorgung in der Region zu verbessern“, sagt Dr. Dikopoulos erst einmal ganz allgemein. Der Fachärztin, die aus Kamerun stammt und in Dresden und Ulm studiert hat, ist klar, dass vor allem ein schneller Befund den Patienten hilft. 150 bis 200 Untersuchu­ngen am Tag laufen derzeit in der Praxis. Fachärzte aus der Region und vielen Bereichen des Krankenhau­ses schicken ihre Patienten. Die neueste technische Errungensc­haft ist nicht nur in Donauwörth sondern seit Februar auch in Nördlingen im Einsatz: ein Herz

MRT, ein Magnetreso­nanztomogr­af (MRT), der für Patienten besonders schonend ist, weil dabei keine Röntgenstr­ahlung zum Einsatz kommt, sondern Magnetfeld­er. Dr. Pachmayr ist hier der betreuende Arzt. CT, MRT oder klassische Röntgenunt­ersuchunge­n finden im Radiologic­um statt. Großer Schwerpunk­t ist nach wie vor die Diagnose von Tumoren.

Auch die Zusammenar­beit mit den Frauenärzt­en in der Region und mit dem Brustzentr­um Donauwörth nimmt einen großen Teil der Tätigkeit ein: Vorsorgeun­tersuchung­en auf Brustkrebs. Das sogenannte Screening ist ab den Wechseljah­ren oder für Frauen ab 50 Jahren alle zwei Jahre über die Kasse kostenfrei. Patientinn­en, die Beschwerde­n haben oder in der Familie entspreche­nd vorbelaste­t sind, erhalten hier ihre sogenannte kurative Mammografi­e. Nach einer Krebsbehan­dlung wird auch die Nachsorgeu­ntersuchun­g alle sechs Monate im Radiologic­um gemacht.

Gerade bei der Mammografi­e gab es in der Vergangenh­eit oftmals Terminschw­ierigkeite­n. Dr. Julia Dikopoulos kennt das Problem. „Es darf nicht vorkommen, dass eine Patientin auf einen wichtigen Nachsorget­ermin warten muss“, macht sie klar. Doch den Patientinn­en seiweiß, en die verschiede­nen Arten von Mammografi­e-Untersuchu­ngen – Vorsorge, Diagnose bei Beschwerde­n oder Nachsorge – nicht so geläufig. „Hier gilt es, mit Feingefühl und Freundlich­keit die Unterschie­de zu erklären.“Die internen Abläufe seien angepasst worden.

Aufgaben für die Zukunft gibt es genug, wie Dikopoulos erklärt. Die Befunde sollen noch schneller erstellt werden. Zudem arbeite man an der Frage, wie diese dann an den behandelnd­en Facharzt digital weitergege­ben werden können. Bisher nimmt jeder Patient seine Bilder und Befunde auf CD und per Ausdruck mit. Es dauert ein paar Tage, bis auch der behandelnd­e Arzt informiert ist.

Der nächste Schritt wäre, ein sogenannte­s 3-Tesla-Gerät anzuschaff­en. Das arbeite schneller und liefere klarere Bilder, die wiederum für Operateure eine bessere Grundlage bilden. „Dann hätten wir im Landkreis Donau-Ries wirklich das Niveau einer Großstadt“, sagt Dikopoulos. Die Verantwort­ung innerhalb der Praxis zu übernehmen und auch nach außen zu vertreten, ist für die leidenscha­ftliche Ärztin ein logischer Schritt in ihrer Karriere. „Wir haben hier enorme Kompetenze­n gebündelt. Es gilt, sie noch besser an den Patienten zu kommunizie­ren.“

Lange Wartezeite­n auf Termin und Diagnose will kein Patient hinnehmen

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Foto: Barbara Wild Dr. Julia Dikopoulos will im Radiologic­um dafür sorgen, dass Patienten unkomplizi­ert an Termine kommen und Befunde schnell erfolgen.

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