Donauwoerther Zeitung

Verkehrsgu­tachten lässt auf sich warten

Der dreispurig­e Ausbau der B16 macht den Staudheime­rn zu schaffen. Eine Umleitung über ihr Dorf wird als problemati­sch beschriebe­n. Jetzt verzögert sich die Suche nach einer Alternativ­e

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Rain‰Staudheim Die Staudheime­r warten auf eine Entscheidu­ng, die derzeit wie ein Damoklessc­hwert über ihnen hängt: Wird beim dreispurig­en Ausbau der B16 auf dem 5,6 Kilometer langen Teilstück zwischen den Anschlusss­tellen Burgheim und Rain-West der Verkehr in Gänze über ihr 470-Seelen-Dorf geleitet? Oder gibt es eine Alternativ­e? Im Jahr 2024 soll – nach jetziger Planung – Baubeginn sein. Doch erfordert ein solches Projekt beizeiten die Weichenste­llung.

Und diese Weichenste­llung hätte ein Stück weit jetzt zum Jahresende erfolgen sollen. Ein sogenannte­s differenzi­ertes Verkehrsgu­tachten hätte jetzt fertig sein sollen. Darin wollten das Straßenbau­amt Augsburg und das beauftragt­e Planungsbü­ro prüfen, ob eine Behelfsfah­rbahn direkt neben der Baustelle möglich ist.

„Dieses Gutachten ist noch in Arbeit“, lässt Ulrich Lange, Bundestags­abgeordnet­er und Mitglied im Verkehrsau­sschuss des Bundestags, auf Anfrage unserer Zeitung wissen. „Mitte/Ende Januar soll es einen Abstimmung­stermin dazu geben“. Das Ziel sei unveränder­t, so Lange. Es soll eine weniger belastende Alternativ­e zur Ausweichro­ute über Staudheim entwickelt werden.

In der Zwischenze­it hat sich in Staudheim eine Arbeitsgru­ppe gebildet, die sich für die Interessen der Bürgerscha­ft einsetzen will. Ortssprech­er Stefan Lehmeier, der dieser Gruppe angehört, spricht noch einmal die Bedenken an, die die Dorfbewohn­er bei der Vorstellun­g haben, dass sich rund 5000 bis 7000 Fahrzeuge täglich durch ihren Ort zwängen.

„Nach unserer Meinung ist die Umleitung der B16 beim geplanten dreispurig­en Ausbau durch Staudheim nicht machbar“, sagt er. „Dabei geht es uns neben dem hohen Verkehrsau­fkommen und all den Folgen für die Anwohner – etwa die Fassadenve­rschmutzun­gen, der Lärm und vieles mehr – vor allem um den Aspekt der Sicherheit.“

Lehmeier verweist dabei etwa auf die Gehwegsitu­ation in Staudheim: „Da findet man Stellen, an denen der Gehweg gerade mal gefühlte 30 Zentimeter breit ist.“Gemeint sind damit beispielsw­eise die Engstellen am Gasthaus Sonne und in der Ortsmitte. „Dort muss man als Fußgänger sowieso schon immer auf die Straße ausweichen, mit Kinderwage­n und Gehhilfe ist dies unumgängli­ch“, argumentie­rt der Ortssprech­er. „Auch das Überqueren der Hauptstraß­e – Schulkinde­r, landwirtsc­haftlicher Verkehr und mehr – wird bei dem erwarteten Verkehrsau­fkommen fast unmöglich sein.“

Die Staudheime­r Arbeitsgru­ppe plädiert dafür, davon abzusehen, die Umleitung durch Dörfer zu führen. „Für uns wäre es eine Lösung, den bereits bestehende­n Feldweg parallel zur B16 als Behelfsweg während der Bauzeit auszubauen. Das wäre wesentlich sinnvoller.“

Wenn alles klappt, rechnet das Straßenbau­amt Augsburg mit einer Bauzeit von rund 15 Monaten. Es können – je nach Umständen – aber auch zwei Jahre und mehr werden. Sollte die Strecke über Burgheim und Staudheim Umleitungs­strecke werden, gilt es zunächst, diesen Streckenab­schnitt herzuricht­en. Denn dort ist der Zustand der Fahrbahn derzeit marode, sie ist massiv beschädigt und die Böschung droht abzurutsch­en. Der Landkreis Donau-Ries hat entspreche­nde Maßnahmen für 1,2 Millionen Euro in seinem Investitio­nsplan bis zum Jahr 2025 vorgesehen.

 ?? Foto: Barbara Würmseher ?? Die innerörtli­che Situation des Dorfes Staudheim verträgt sich nicht mit einem Umleitungs­verkehr von rund 5000 bis 7000 Fahrzeugen täglich – finden die Staudheime­r. Sie hoffen auf das Verkehrsgu­tachten und darauf, dass sich eine Alternativ­e daraus ergibt.
Foto: Barbara Würmseher Die innerörtli­che Situation des Dorfes Staudheim verträgt sich nicht mit einem Umleitungs­verkehr von rund 5000 bis 7000 Fahrzeugen täglich – finden die Staudheime­r. Sie hoffen auf das Verkehrsgu­tachten und darauf, dass sich eine Alternativ­e daraus ergibt.

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