Donauwoerther Zeitung

Kritik am Entwurf des Deutschlan­dtaktes

Die Grünen vermissen passende Zuganschlü­sse von Donauwörth in Richtung Nürnberg

- VON BERND SCHIED

Landkreis Alle halbe Stunde ein Fernverkeh­rszug von Stadt zu Stadt. So soll der „Deutschlan­dtakt“der Bahn funktionie­ren. Die sukzessive Umsetzung ist bis 2030 vorgesehen. In einem ersten Schritt wurde bereits zum Fahrplanwe­chsel im Dezember 2020 ein Halbstunde­ntakt zwischen Hamburg und Berlin eingeführt.

Ziel des ehrgeizige­n Projektes ist es, an wichtigen Knotenbahn­höfen der Republik die Züge immer zur gleichen Zeit ein- und ausfahren zu lassen. So würden optimale Umsteige- und Anschlussm­öglichkeit­en geschaffen, heißt es.

Die Grünen haben sich nach eigenen Angaben mit den ersten

Entwürfen für den Landkreis Donau-Ries befasst und diese beurteilt. Geplant seien stündliche Fernverkeh­rszüge ab Donauwörth in Richtung Nürnberg und Augsburg, ein zusätzlich­er „Express“von Nördlingen nach Donauwörth alle zwei Stunden sowie eine Regionalba­hn bis Augsburg im Stundentak­t, erklärte der Bahnexpert­e der KreisGrüne­n, Albrecht Röttger, jetzt in einer Pressemitt­eilung.

Ein Manko laut Röttger: Es fehlten am Bahnhof Donauwörth attraktive Anschlüsse für die Züge aus Nördlingen an den Fernverkeh­r nach Nürnberg. Dieser würde stündlich Donauwörth zur Minute 57 verlassen - genau dann, wenn ein Zug aus Nördlingen ankomme. In umgekehrte­r Richtung fahre der Schnellzug aus Nürnberg zur Minute drei in Donauwörth ein, gleichzeit­ig fahre ein Nahverkehr­szug nach Nördlingen los. „Dies passt nicht zusammen“, sagte Röttger und schlägt vor, die völlig gerade verlaufene Bahnlinie zwischen Nördlingen und dem Haltepunkt Hoppingen zu „ertüchtige­n“.

Gemeint sei damit, auf diesem Abschnitt die Nahverkehr­szüge schneller fahren zu lassen, um Fahrzeit nach Donauwörth einzuspare­n und somit die Fernverkeh­rsanschlüs­se Richtung Norden im Rahmen des Deutschlan­dpaktes pünktlich zu erreichen. Laut Röttger überlegen die Grünen, dafür eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag zu geben, um entspreche­nde Vorschläge aufzuzeige­n.

Weiterhin schlagen die Grünen vor, die Zugkreuzun­g von Möttingen nach Nördlingen zu verlegen. Damit müssten die Bahnschran­ken am Übergang nach Lierheim nicht jede Stunde über längere Zeit geschlosse­n werden, was häufig einen erhebliche­n Rückstau an Fahrzeugen verursache, so Albrecht Röttger. Dies sei im Entwurf zum Deutschlan­dtakt jedoch nicht vorgesehen.

Nach wie vor bekennen sich die Grünen im Landkreis zur Reaktivier­ung der Hesselberg­bahn zwischen Nördlingen und Gunzenhaus­en mit passenden Anschlüsse­n an die Riesbahn am Bahnhof Nördlingen.

Wie berichtet, ist in naher Zukunft ein Gespräch zwischen der Bayerische­n Eisenbahng­esellschaf­t (BEG) und dem privaten Eisenbahnu­nternehmen Bayern-Bahn geplant, um offene Fragen im Zusammenha­ng mit einer möglichen Wiederaufn­ahme des Zugverkehr­s auf der stillgeleg­ten Strecke der ehemaligen Hesselberg­bahn zu erörtern.

(mit pm)

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