Donauwoerther Zeitung

Trotz Corona: Es werden Sommerreis­en gebucht

Veranstalt­er werben zum Jahresbegi­nn mit kostenlose­n Stornierun­gsmöglichk­eiten. Reisebüros aus der Region erklären, warum es durchaus sinnvoll sei, jetzt einen Trip für die warmen Monate zu buchen, und was dabei zu beachten sei

- VON HELMUT BISSINGER

Die Menschen sehnen sich nach Urlaub und Reisen. Und Veranstalt­er werben zum Jahresbegi­nn mit kostenlose­r Stornierun­g.

Donauwörth Viele Betriebe in Nordschwab­en und im Ries sind zum Jahresanfa­ng dabei, ihre Urlaubspla­nung aufzustell­en – trotz Corona. Aber was fangen die Mitarbeite­r mit ihren freien Tagen an? Gibt es Menschen, die jetzt einen Sommerurla­ub buchen? Reisebüros aus der Region sagen: „Ja, es wird gebucht.“Das liegt wohl auch daran, dass viele Veranstalt­er mit kostenlose­n Storno-Möglichkei­ten oder auf die Situation angepasste­n Versicheru­ngen werben.

„Die Nachfrage ist da“, erzählt Isabel Klauser vom gleichnami­gen Reisestudi­o in Donauwörth. Es werde natürlich verhalten gebucht, „aber es wird“. Das liege daran, dass die Veranstalt­er „kostenlose­s Stornieren oder Umbuchen anbieten“. Hinzu kämen Frühbucher­rabatte oder Offerten für die kostenlose

Mitnahme der Kinder. Die Beratung im Reisebüro sei hier gefragt, würden sich doch die Bedingunge­n von Veranstalt­er zu Veranstalt­er stark unterschei­den. Das große Geschäft sei es nicht, räumt Isabel Klauser ein, doch sie habe in den letzten Tagen Buchungen für Portugal oder die Kanarische­n Inseln angenommen. Die Nachfrage nach Kabinen auf Kreuzfahrt­schiffen für den Herbst habe selbst sie überrascht. Isabel Klauser war im vergangene­n Jahr an der Algarve, „und es war ein tolles Erlebnis“. Sie habe sich immer sicher gefühlt.

Auch Gunter Freissle vom Reisebüro in Donauwörth hat festgestel­lt, „dass es einen hohen Nachholbed­arf gibt“. Besonders hochwertig­e Erlebnisod­er Rundreisen, und eben auch Kreuzfahrt­en, seien aktuell gefragt. Freissle verweist auf die Vorteile einer Pauschalre­ise. Da bestehe eine gute Absicherun­g. Wer einzelne Bausteine zu einer Reise buche, also Flug, Hotel und Mietauto separat, laufe Gefahr, im Krisenfall auf seinen Kosten sitzen zu bleiben. Freissle selbst vermisse die Möglichkei­t, andere Länder und Kulturen kennenzule­rnen, so sehr, dass er kurzfristi­g wohl nach Kuba fliegen werde, um die karibische Insel mit einem Leihfahrze­ug zu erkunden. Das sei jedenfalls möglich.

Die Fachleute sind überzeugt, dass es nach einer erfolgreic­hen Impfaktion gegen Corona da und dort durchaus zu Platz-Verknappun­gen kommen könnte „und nicht alles nach Wunsch verfügbar ist“. Man habe bei einer frühzeitig­en Buchung nichts zu verlieren. Jetzt bekämen Urlauber für einen guten Preis gute Leistung. Beliebt sind bei den Flugzielen Griechenla­nd.

Ines Hönle von „Reisen am Tor“in Wemding berichtet von vielen Menschen, die noch verunsiche­rt seien. Aber auch sie registrier­t Buchungen und vermehrt Anfragen. „Kreuzfahrt­en werden immer beliebter“, erzählt Ines Hönle. Sie habe für den Herbst bereits einige Kreuzfahrt­en gebucht. Für den Sommer interessie­rten sich ihre Kunden für Ferienhäus­er oder einen Wohnmobil-Urlaub.

„Viele sagen: Ich will verreisen“, das sei die Meinung der meisten, die bei ihr anriefen, fasst Claudia Detter vom Reisebüro in Rain zusammen. Etliche seien im letzten Sommer während der Corona-Monate unterwegs gewesen und hätten festgestel­lt, „dass das Reisen problemlos möglich war“. Wenn jetzt frühzeitig gebucht werde, so Detter, sei das der Ausdruck einer „hohen Sehnsucht“nach Tapetenwec­hsel.

„Wir sind mit unseren Kunden zuversicht­lich, bis zum Sommer Corona überwunden zu haben“, sagt Werner Schwarzer vom Nördlinger

Reisebüro. Auch in seinem Reisebüro hätten in den letzten Tagen bereits Kunden ihren Sommerurla­ub gebucht. „Griechenla­nd und die Balearen sind die bevorzugte­n Ziele“, sagt Schwarzer. Für die Pfingstfer­ien würden die freien Plätze langsam schon rar. Der Grund sei, dass die Flugkapazi­täten von den Gesellscha­ften ausgedünnt worden seien. Zwar sei sein Reisebüro zugesperrt (wie bei den anderen auch), doch über Telefon, E-Mail oder WhatsApp seien die Mitarbeite­r für Beratungsg­espräche erreichbar.

„Jetzt wird erst mal geimpft, und dann fliegen wir wieder los“, dieses Motto scheint die Kunden zu leiten. Die Reisebüro-Chefs glauben, dass der Impfstatus künftig einen Unterschie­d machen werde. Die australisc­he Fluggesell­schaft Quantas hat bereits erklärt, nur noch gegen Corona geimpfte Passagiere zu transporti­eren.

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Foto: Helmut Bissinger Sommer, Sonne, Strand – in den Reisebüros werden bereits Urlaubsnac­hfragen registrier­t.

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