Einsturzgefahr nach Feuer mit Millionenschaden
Das Feuer in einer Maschinenhalle in Munningen verursacht immensen Schaden. Unter Pandemiebedingungen wird ein Großeinsatz koordiniert. Der Hof ist abgesichert. Rund 150 Feuerwehrleute aus dem Landkreis sind vor Ort
Landkreis/Munningen Nach einem Großbrand in einer Maschinenhalle in Munningen ist der Schaden immens. Er wird auf rund eine Million Euro beziffert, wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord am Sonntag mitteilt. Die Ursache für das Großfeuer auf dem landwirtschaftlichen Anwesen, das am Freitag gegen 18 Uhr ausgebrochen ist, steht bislang nicht fest. Brandstiftung schließen die Ermittler aus. Wegen Einsturzgefahr konnte die Kriminalpolizei den Brandort bislang noch nicht inspizieren. Wegen der akuten Gefahr seien auch die Wege rund um das Anwesen abgesperrt, teilt Bürgermeister Dietmar Höhenberger auf Nachfrage unserer Redaktion mit.
Die Absperrbaken stehen zu beiden Seiten des Hofes. Laut Höhenberger wurden sie nicht nur wegen der Einsturzgefahr eingesetzt, sondern auch, um der Familie nach dem „schrecklichen Wochenende“etwas Ruhe zu verschaffen. An den Baken hängt ein Zettel, auf ihm steht: „Durchfahrt verboten – nur für Anlieger frei. Wir bitten um Verständnis und die Privatsphäre zu respektieren!!!“
Bereits während des Einsatzes am Freitagabend, als das Feuer längst unter Kontrolle war und nur noch Rauch aufstieg, war über die Funkgeräte vor Ort zu hören: „Ich wiederhole: Niemand darf die Halle betreten.“Die Einsatzleitung koordinierte unter Pandemiebedingen einen Großeinsatz. Nicht benötigte Helfer wurden deshalb auf Abruf nach Hause geschickt. Die Feuerwehrleute, die ohne Atemschutz unterwegs waren, trugen Mund-Nasen-Schutz. Trotz der zunächst gefährlichen Lage lief der Einsatz ruhig und ohne Hektik ab.
Es galt also am Freitagabend nicht nur, den Brand unter Kontrolle zu bringen, sondern auch das benachbarte Silo und den Hühnerstall zu kühlen und ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Beständig drückte der Wind den Rauch in südwestliche Richtung und so auch über den Hühnerstall, immer wieder glühten Funken in der Luft auf. Glück im Unglück: Der Stall wird derzeit gereinigt, laut Kreisbrandrat Rudolf Mieling sollen keine Hühner darin gewesen sein. Gewöhnlich seien rund 40.000 Hühner in dem Stall.
Als die Flammen in der Maschinenhalle unter den Wasserstrahlen allmählich kleiner wurden, zeigte sich das gesamte Schadensbild. Von den Traktoren war nur mehr ein Gerippe zu sehen, am Boden lagen Teile des Daches. Immer wieder loderten kleinere Feuer auf. Wie die Polizei später mitteilte, sind alle Maschinen des Besitzers in der Halle komplett zerstört worden, weshalb der Schaden auch eine siebenstellige Summe erreicht.
Gut drei Stunden nach der Alarmierung zog Einsatzleiter und Kreisbrandinspektor Thomas Fink eine erste Bilanz. Er lobte die Einsatzkräfte, ihre Arbeit sei „einwandfrei“gewesen und gerade in Bezug auf die andauernde Pandemie „vorbildlich“. „Eine gute Arbeit habt’s ihr alle miteinander gemacht“, sagte Fink. Die Brandwachen der örtlichen Feuerwehren wurden organisiert, außerdem musste in der Wörnitz noch die zweite Ölsperre errichtet werden. Ein Helfer berichtete Fink in der Besprechung, dass der hohe Wasserstand Schwierigkeiten bereitete.
Kreisbrandrat Mieling schätzte am Freitag, dass rund 150 Einsatzkräfte aus dem Landkreis beteiligt waren. Dass der Hof so nah an der Wörnitz liegt, war Fluch und Segen zugleich. Mieling sagte: „Wir hatten für die Wasserentnahme den Vorteil, dass die Wörnitz direkt neben dem Brandort vorbeifließt.“Nachteilig sei allerdings gewesen, dass sich das „kontaminierte Wasser der Feuerwehr“seinen Weg wieder zurück bahnte. Nicht nur das: „Wir haben einen 3000-Liter-Diesel-Tank im Gebäude gehabt, der auch in Mitleidenschaft gezogen wurde und von dem aus dann mit Sicherheit Teile des Inhalts in die Wörnitz gelaufen sind.“Deshalb verständigte die Feuerwehr das Wasserwirtschaftsamt, das noch am Abend vor Ort eintraf. Weder Anwohner noch Einsatzkräfte sind laut Polizei verletzt worden.