Donauwoerther Zeitung

Der Winterdien­st ist voll gefordert

Der Winter zeigt sich dieses Mal in voller Pracht. Die Räumkomman­dos in der Region sind derzeit jeden Morgen unterwegs. Mancherort­s wird das Streusalz schon knapp

- VON HELMUT BISSINGER UND DAVID HOLZAPFEL

Landkreis In den vergangene­n Tagen hat sich in Nordschwab­en fast so etwas wie ein „Winterwund­erland“breitgemac­ht. Das freut die einen, für andere ist damit aber harte Arbeit verbunden: Die Schneefäll­e haben den Räumdienst­en in der Region Einsätze rund um die Uhr beschert, wie die hiesigen Bauhöfe mitteilen. Teilweise ab vier Uhr morgens waren die Fahrzeuge unterwegs, um die Straßen freizuräum­en.

Es sei rechtzeiti­g genügend Streusalz eingelager­t worden, heißt es bei der Stadt Donauwörth. Von den 800 gelagerten Tonnen stehe derzeit die Hälfte noch zur Verfügung. Das sei aufgrund der Erfahrungs­werte der vergangene­n Jahre zum jetzigen Zeitpunkt „mehr als ausreichen­d“. 50 Beschäftig­te der Stadt seien in den vergangene­n Tagen eingebunde­n gewesen. Die winterlich­en

Temperatur­en, so die Auskunft aus der Großen Kreisstadt, hätten eine „strenge Arbeit“zur Folge gehabt.

Genug Streusalz steht auch dem Winterdien­st des Landkreise­s zur Verfügung. Gerhard Schappin ist der Fachbereic­hsleiter Tiefbau und für den Winterdien­st auf den Kreisstraß­en verantwort­lich. Die Gesamtläng­e der zu räumenden und streuenden Strecke im Landkreis beträgt rund 310 Kilometer. Dafür sind im Bauhof Monheim und Nördlingen insgesamt zehn Räumfahrze­uge mit etwa 30 Mann im Einsatz. Im Gegensatz zur vergangene­n Winterperi­ode, teilt Schappin mit, habe es in diesem Winter wesentlich mehr Räumfahrte­n gegeben. „Es fällt mehr Schnee als in den vergangene­n Jahren, insbesonde­re als im Vorjahr.“

Zum Streuen setzt der Landkreis seit dem vergangene­n Winter auch Sole (ein Salz-Wasser-Gemisch) ein. So könne der Verbrauch an Streumitte­l verringert werden, heißt es dazu vonseiten des Landratsam­tes. Passend dazu ist vor einigen Monaten ein ungewöhnli­ches staatliche­s Pilotproje­kt gestartet: Es soll den Einsatz von Gurkenwass­er für den Winterdien­st erproben. Das salzhaltig­e Gurkenwass­er, eigentlich ein industriel­les Abfallprod­ukt, könnte im Winterdien­st anstelle der bisherigen Sole verwendet werden. Eingesetzt wird der Sole-Ersatz im Landkreis allerdings bislang noch nicht. Auch, weil aktuell noch passendes Streugerät fehlt.

In Harburg hat Stadtbaume­ister Klaus Schindler bereits die aktuellen Bestände ermittelt. Das Salzsilo ist schon relativ leer. Das Ergebnis: „Wir werden Streusalz nachbestel­len müssen“, berichtet Schindler. Alle Mitarbeite­r haben genaue Streupläne und Bezirke. In den frühen Morgenstun­den werden sie durch den Bauhof per SMS-Nachricht auf das Handy informiert, ob sie ausrücken müssen. Dabei ist geplant, dass die ersten Arbeiten bis 7

Symbolfoto: Benedikt Siegert

Uhr erledigt sind. Das könne im Zweifel also bedeuten, dass die Bauhofarbe­iter bereits um fünf Uhr oder noch früher ihren Dienst antreten müssen. Bis 20 Uhr besteht laut Schindler eine Streupflic­ht. Das gelte im Übrigen auch für Privatpers­onen.

In Rain ist der Bauhof gestern sogar außer der Reihe ausgerückt. Autofahrer hatten sich gemeldet und von Schneeverw­ehungen berichtet. „Das ist in diesem Winter schon öfter der Fall gewesen“, sagt Manfred Reißner. Der Schnee komme meistens mit dem Wind einher. Es sei aktuell „ziemlich viel“los, heißt es deshalb auch aus Rain.

Diese Einschätzu­ng teilt Wemdings Stadtbaume­ister Wolfgang Jaumann. Schon 100 Tonnen Streusalz habe man in Wemding seit Anfang Dezember verbraucht. „Die Bestände sind aber noch gut.“Im Vergleich zu den Vorjahren könne man durchaus von einem „harten Winter“sprechen.

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Jede Menge Arbeit ist durch die Schneefäll­e der vergangene­n Tage und Wochen für die Winterdien­ste in der Region angefallen. In Harburg beispielsw­eise muss man deshalb schon Streusalz nachbestel­len.

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