Capito lernt mit der 5a
Die Fünftklässlerinnen des Stetten-Gymnasiums Augsburg beschäftigen sich gerade mit einem spannenden Buch und haben gestern erzählt, wie es mit dem Homeschooling läuft
Jeden Morgen ertönt im StettenGymnasium Augsburg nach wie vor täglich der Schulgong. Auch in der Homeschool der 5a ist er am Montagmorgen zu hören. Lehrerin Silke Stöcker sitzt nämlich in ihrem Schulbüro, als sie den Distanzunterricht für die 28 Gymnasiastinnen beginnt. Das Stetten ist eine Mädchenschule. Alle Schülerinnen hatten als erste Stunde einen Arbeitsauftrag und haben sich nun pünktlich in die Videokonferenz eingewählt. Auf Einladung von Silke Stöcker darf ich für das Capito-Team heute eine Stunde mitlernen und bin schon ein bisschen aufgeregt. Hoffentlich macht mein Computer mit. Und meine Internetverbindung. Frau Stöcker gibt mir gleich am Anfang einen Tipp: „Im OnlineUnterricht muss man Nerven bewahren. Es funktioniert nicht alles sofort, aber es funktioniert.“
Die Schule hat dafür gesorgt, dass alle ein Laptop haben
In den vergangenen Tagen habe ich viele Einladungen von Schulklassen bekommen und werde versuchen, bei allen vorbeizuschauen. Dank Homeschooling ist das technisch gesehen eine einfache Sache. Über einen besonderen Link darf ich mich nun also mit dem Klassenvideo der 5a verbinden. Auf dem Bildschirm meines Laptops sehe ich Frau Stöcker und lauter Kreise mit Bildern drin und einem Namen darunter. Jeder Kreis steht für eine Schülerin. Das Stetten hat dafür gesorgt, dass jedes Kind ein Laptop für den Distanzunterricht hat.
Bevor ich mit den Mädchen ins Gespräch komme, erzählen sie mir erst einmal, dass sie in den vergangenen Wochen das Buch „Matilda“von Roald Dahl gelesen haben. Darin geht es um ein kleines Mädchen, dessen Eltern nicht sehr schlau sind und mit ihrem Kind nicht liebevoll umgehen. Vater und Mutter verbieten Matilda, Bücher zu lesen. Doch in der Schule trifft das Mädchen die Lehrerin Fräulein Honig und das ändert alles. „Würdet ihr das Buch weiterempfehlen?“, fragt Frau Stöcker. Sofort tauchen im Bildschirm lauter kleine Symbolhände auf – sie zeigen an, dass sich die Schülerinnen in der Zuhauseschule gerade melden. Frau Stöcker nimmt einige Mädchen dran und ich erfahre: Das Buch hat der Klasse gefallen, weil es zum Teil lustig und auch spannend sein soll. Und weil es eine Botschaft hat: Es ist nicht selbstverständlich, dass man lernen darf und liebevolle Eltern hat.
Zum Kennenlernen war bisher nicht viel Zeit
Die Mädchen der 5a sind schon Distanzunterrichtexpertinnen. Im ersten Lockdown waren sie noch an der Grundschule, dann haben sie sich kurz als Gymnasiumsklasse kennengelernt – mit Maske allerdings. Seit Ende der Weihnachtsferien sind sie im Distanzunterricht. „Die Mädchen machen das alles wirklich toll. Wenn wir wieder alle in der Schule sind, werden wir besonders die Klassengemeinschaft stärken, die ist beim Lernen schließlich auch wichtig“, erklärt Frau Stöcker. Eine Klassenfahrt wäre da gut.
Wir unterhalten uns noch über Fake News und Falschmeldungen – und dann ist die Deutschstunde auch fast schon wieder um. Also schalten zum Foto noch schnell alle die Kameras an und ich verabschiede mich wieder. Spannend war’s, danke! Während ich im Homeoffice dann die ersten Zeilen dieses Textes schreibe, hat die 5a bereits die dritte Stunde Homeschool: Englisch.
Wann sind wir wohl mit der Impfung dran? In deiner Familie habt ihr vielleicht darüber auch schon gesprochen. Denn viele Leute können es kaum erwarten, einen Impfstoff zu bekommen, der gegen das Coronavirus schützt. Noch ist aber lange nicht genug für alle da.
Eine Politikerin schimpfte danach
Eine Menge Leute hatten sich mehr Infos vom sogenannten Impfgipfel am Montag erhofft. Gipfel bedeutet hier nicht, dass Menschen auf einen Berg steigen. Sondern: Hier kommen wichtige Leute zusammen. Das waren unter anderem die Kanzlerin Angela Merkel sowie Vertreter der Bundesländer und von Firmen, die Medikamente herstellen. Auch Leute, die sich in Europa um den Kauf der Impfstoffe kümmern, nahmen teil. Sie wollten beraten, wie es weitergeht.
Mit dem Ergebnis des Treffens sind jetzt eine Menge Leute unzufrieden. Sie finden, es gab keine guten Antworten etwa auf die Fragen: Wann genau stellen die Firmen mehr Impfstoff her und können ihn liefern? Dann ließe sich etwa besser planen, wer wann drankommen kann. Eine Politikerin schimpfte zum Beispiel: „Ein Ablenkungsmanöver – das Wort ist naheliegend. Denn es ist in der Tat nicht besonders viel dabei herausgekommen.