Impfstoff extra prüfen für Kinder
Du bist ziemlich sicher schon mal geimpft worden: etwa gegen Keuchhusten, Tetanus und die Krankheit Diphtherie. Denn Fachleute aus der Medizin empfehlen diese Impfungen bei uns schon für kleine Kinder, damit sie früh geschützt sind. Später kommt dann zum Beispiel in der Regel noch eine Impfung gegen Masern hinzu.
Doch was ist mit der CoronaImpfung, über die alle gerade reden? Da sind eben nicht Kinder, sondern derzeit vor allem sehr alte Menschen dran. Sie werden als erste geschützt, weil für sie eine Ansteckung lebensgefährlich sein kann. Das ist bei Kindern anders. „Kinder erkranken dramatisch seltener schwerwiegend als Erwachsene“, erklärt der Arzt und Impfexperte Fred Zepp. Deshalb bekommen hauptsächlich die Ältesten den Impfstoff zuerst. Dann geht es sozusagen rückwärts. Das heißt, in den nächsten Wochen und Monaten können sich nach und nach immer jüngere Menschen impfen lassen. Trotzdem sind dann nicht automatisch irgendwann Kinder dran. Ein Grund dafür ist: Impfstoffe werden genau und ausführlich getestet: erst im Labor, dann mit hunderten und schließlich tausenden Menschen. Erst danach wird ihre
Nutzung erlaubt. So eine Erlaubnis gilt für die meisten Corona-Impfstoffe aber erst ab 18 Jahren und in einem Fall ab 16. Denn es fehlen noch Tests, die beweisen, dass die Stoffe auch für Kinder sicher sind. „Der Prüfaufwand ist viel höher als bei Erwachsenen“, sagt Herr Zepp. Auch muss zum Beispiel geklärt werden, ob Kinder eine andere Menge brauchen als Erwachsene. Das alles wird also noch eine Weile dauern.
Ob dann auch für Kinder eine Impfung gegen das Coronavirus angeboten wird, ist aber nicht sicher, meint Herr Zepp. Denn weil eben Kinder nur extrem selten davon richtig krank werden, muss man abwägen: Ist so eine Impfung wirklich nötig? Oder kann man sie vermeiden, um den Körper nicht unnötig zu belasten.