Unter neutraler Flagge bei der WM am Start
Wer hinter dem Kürzel RSF steckt
Oberstdorf Bei der Handball-WM Anfang des Jahres durfte die Auswahl Russlands nicht unter russischer Flagge antreten, auf Trikots und Teambekleidung musste weitestgehend auf nationale Symbole verzichtet werden. Unter neutraler Flagge starteten vor kurzem die russischen Sportler auch bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Slowenien. Und in Oberstdorf gehen die Sportler des Landes unter dem Kürzel RSF an den Start, der Abkürzung des nationalen Skiverbands. Grund sind Sanktionen der WeltAnti-Doping-Agentur (Wada) nach Auswertungen des Mc-Laren-Reports zu den Verstößen gegen die Doping-Richtlinien bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2018.
Russland war daraufhin für vier Jahre von den wichtigsten Sportevents ausgeschlossen worden. Von Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Zwar hat der internationale Sportgerichtshof Cas die Strafe vor kurzem von vier auf zwei Jahre halbiert. Bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf müssen die russischen Wintersportler aber weiterhin ohne Nationalflagge und Hymne auskommen. Die Russen mussten im Allgäu auf Anordnung von höchster Verbandsstelle selbst die Logos auf ihren Team-Fahrzeugen verdecken. Anatoly Volkov zeigte Fotos dieser „Verhüllungsaktion“im sozialen Netzwerk Instagram. Lange wurde in russischen Medien diskutiert, welches Lied man statt der Hymne bei russischen Erfolgen spielen könnte. Die Wahl fiel eigentlich auf „Katyusha“, ein patriotisches Volkslied aus dem Zweiten Weltkrieg. Der internationale Skiverband Fis lehnte das aber ab und bestand darauf, dass in Oberstdorf bei russischen Siegen die Fis-Hymne erklingen wird.
RSF-Chefin Elena Välbe erhofft sich durch die Sanktionen eine Art Lerneffekt. Der Nachrichtenagentur sagte sie: „Jeder muss nun daraus seine Schlüsse ziehen und sicherstellen, dass Doping aus unserem Land verbannt wird.“
Tass