Die Rückkehr des Bügeleisens
Raumschiff Orion hebt wieder ab – ein schier unlösbares Unterfangen
Die Ankündigung wird vielleicht so manches ältere Semester hoffnungsfroh entzücken – und Jüngere mit einem ausgeprägten Sinn für echten Kult werden es womöglich kaum erwarten können: Die Raumpatrouille Orion wird wieder starten. Nein, nicht als Wiederholung im öffentlich-rechtlichen Weltraum. Viel brisanter. Die Produktionsfirma Bavaria Film will zusammen mit dem weltweit renommierten Nürnberger Filmeffekte-Unternehmen Uncharted Territory ein Remake produzieren. Wissen die Verantwortlichen eigentlich, was sie sich da antun? Eine Aufgabe aufhalsen, die vielleicht nicht lösbar ist?
Wir erinnern uns: 1966, im gleichen Jahr, als in den USA „Raumschiff Enterprise“vom Stapel lief, hob in der Bundesrepublik in Schwarz-Weiß die „Orion“ab. Mit dem unvergessenen Dietmar Schönherr (er starb 2014 auf Ibiza) als Major Cliff Allister McLane. Kommandant eines Raumkreuzers, der in seinem leider nur siebenteiligen ARDEinsatz Einschaltquoten von bis zu 56 Prozent erreichte.
Und damit nicht genug. War doch allein die Inneneinrichtung der Orion mit dem legendären Bügeleisen als Schaltelement der Steuerkonsole und den Plastikbechern an Charme nicht zu überbieten. Dass die Requisiten der budgetknappen Filmschaffenden unfassbar dilettantisch wirkten, steigerte im Laufe der Jahre den Kultfaktor. Doch so richtig wird die ganze Klasse der deutschen Serie deutlich, wenn man sich eine Manöveranweisung aus dem ersten Teil „Angriff aus dem All“auf der Zunge zergehen lässt: „Achtung, Magnetkissen fluten“heißt es da. Wer will bitte einen solchen Satz toppen? Eine Aufgabe, eigentlich unlösbar.