Lage prächtig, Stimmung trüb
In Dortmund sitzt der Frust über das 2:4 gegen Bayern tief – trotz der Aussicht auf das Viertelfinale in der Königsklasse
Dortmund Die Ausgangslage ist prächtig, die Stimmung jedoch getrübt. Selbst die Aussicht auf den ersten Viertelfinal-Einzug in der Champions League seit vier Jahren kann den Frust der Dortmunder nur bedingt vertreiben. Sowohl das 2:4 im Liga-Clásico beim FC Bayern als auch der lange Ausfall von Jadon Sancho drücken vor dem Rückspiel am Dienstag (21 Uhr/Sky) gegen den FC Sevilla merklich aufs Gemüt.
Gleichwohl hofft Michael Zorc auf eine Trotzreaktion der Mannschaft und erinnerte alle Beteiligten an die große Bedeutung der Partie: „Es bietet sich eine riesige Chance für uns – sowohl sportlich als auch wirtschaftlich“, sagte der BVBSportdirektor dem Kicker. Dank des 3:2-Erfolgs vor drei Wochen beim Tabellenvierten aus Spanien kann der BVB nicht nur auf einen immensen Prestigegewinn, sondern auch auf 10,5 Millionen Euro zusätzliche Prämiengelder hoffen. Bereits ein Remis oder eine 0:1- sowie 1:2-Niederlage würden den Weg in den erlauchten Kreis der acht besten europäischen Team ebnen.
Die hohen finanziellen Verluste in der aktuellen Corona-Saison und die wachsende Gefahr, in der kommenden Spielzeit nicht in der europäischen Königsklasse vertreten zu sein, erhöhen für den BundesligaSechsten die Notwendigkeit von Zusatzeinnahmen. Es schmerzt deshalb doppelt, dass der zuletzt starke Sancho aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel gegen Sevilla und in den entscheidenden kommenden Wochen fehlen wird. Dass zudem die ebenfalls angeschlagenen Raphael Guerreiro und Giovanni Reyna das Abschlusstraining am Montag verpassten und damit nicht zur Verfügung stehen, verstärkte die Personalsorgen. Immerhin meldete sich Torjäger Erling Haaland (Fersenprobleme) nach seiner Auswechslung in München fit zurück. „Wir sind sehr enttäuscht über das Ergebnis und müssen uns nun auf Dienstag fokussieren“, twitterte der Norweger mit Bezug auf das 2:4 beim FC Bayern.
Sein positives Signal schürt beim BVB die Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis: Schließlich traf er in jedem seiner fünf Einsätze mindestens ein Mal und führt mit acht Toren die Torjägerliste der Champions League an. Ähnlich wie der BVB verpatzte auch Sevilla die Generalprobe.
Doch anders als für die Dortmunder beim Tabellenführer kam die 1:2-Niederlage der Spanier beim bisherigen Vorletzten Elche überraschend.