Funkel soll Köln retten
Nachfolger für den entlassenen Gisdol
Köln Routinier Friedhelm Funkel soll als Spezialist für schwierige Aufgaben den 1. FC Köln vor dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga bewahren. Knapp zwölf Stunden nach der Freistellung von Markus Gisdol beim rheinischen Abstiegskandidaten nahm der 67-Jährige das Angebot seines ehemaligen Klubs bis zum Saisonende an. Und er verbreitete gleich Optimismus. „Ich bin überzeugt davon, dass wir das schaffen können“, sagt der neue FCCheftrainer. „Friedhelm hat nicht nur große Erfahrung, sondern ist auch mit solchen Situationen absolut vertraut. Er wird unsere Mannschaft bis zum Saisonende führen, mit dem Ziel, den Klassenerhalt zu erreichen“, sagte FC-Geschäftsführer Horst Heldt.
Funkel ist beim FC kein Unbekannter, hatte seine Karriere aber eigentlich schon beendet. Der 67-Jährige war zu Beginn des Jahres 2020 bei Fortuna Düsseldorf beurlaubt worden und wollte keinen Verein mehr übernehmen. Gegen 21.30 Uhr am Sonntagabend nach dem mit 2:3 verlorenen Spiel gegen den Mitkonkurrenten FSV Mainz 05 habe er einen Anruf von Sportchef Heldt erhalten, sagte Funkel, der nicht lange überlegen musste und weiß, was auf ihn zukommt. Mit sechs Aufstiegen in die Bundesliga hatte Funkel in seiner langen Karriere eine Rekordmarke gesetzt. 2002 wurde er schon einmal als Retter in Köln engagiert, konnte damals aber den Abstieg nicht verhindern. Dafür gelang ihm mit dem FC sofort der Wiederaufstieg. In der Saison 2003/04 wurde er dann schon nach zehn Spielen entlassen.
Diesmal soll Funkel es in sechs Spielen richten. Die Aufgabe ist mehr als schwierig. Bei drei Punkten Rückstand auf Platz 15 und mit Leverkusen und Leipzig als nächste Gegnern warten ganz andere Kaliber auf den FC.
Gisdol wusste nach der Partie und der unglücklichen Niederlage schnell, dass es mit ihm in Köln nicht weitergeht. Dabei hatte der FC in den vergangenen drei Spielen gegen Dortmund, Wolfsburg und auch gegen Mainz eine verbesserte Leistung gezeigt, doch gerade die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. „Wir kriegen unsere Leistung nicht in Punkte umgemünzt“, beklagte der 51-Jährige.