Schmale Pfade zwischen Stadt und Burg
Die Wege rund um das Schloss Harburg sollen aus Sicherheitsgründen optimiert und für den Tourismus attraktiver gestaltet werden. Das sind die ersten Überlegungen
Harburg Verwitterte Bänke, fehlende Handläufe, zugewachsene Ausblicke auf die Stadt Harburg und teilweise schwer begehbare Pfade. Es sind einige Baustellen, die der Stadtentwicklungsausschuss des Harburger Stadtrats bezüglich der Burgwege angesprochen hat. Es geht um die Fußwege, die aus der Stadt hoch zum Schloss und um dieses herum führen. Sie dürften in der Region einmalig sein. Sie bestehen zum Teil wohl schon seit Jahrhunderten und bieten herrliche Ausblicke auf den Ort und das Wörnitztal. Die Kommune hat sich zum Ziel gesetzt, das Wegenetz zu optimieren.
2016 wurde ein Landschaftsarchitekt beauftragt, eine Feinuntersuchung des Schlossberges vorzunehmen. Jetzt wollen die Stadträte mithilfe der neuen Vorschläge das Thema angehen.
Bürgermeister Christoph Schmidt sagt dazu: „Einzelne Punkte können mit einfachen Mitteln umgesetzt werden.“Es gebe so viele interessante Burgwege. Die seien aber nicht mehr alle in gutem Zustand. Der Wegewart, der sich um die schmalen Verbindungen im Steilhang kümmerte, kann dem Bürgermeister zufolge die Arbeiten mehr verrichten. Bis ein neuer Betreuer gefunden ist, kümmere sich der städtische Bauhof ab und an um das Nötigste.
Vor allem aus touristischer Sicht sei es dringend nötig, die Wege wieder instand zu setzten, erklärt Schmidt. So könnten die Wege als Ausflugsziel wieder attraktiv gemacht werden.
Das Landschaftsarchitekturbüro machte verschiedene Vorschläge: Eine mögliche Maßnahme wäre, die Fußwege als Kies- oder Schotterwege besser zu befestigen. In Teilbereichen könnte auch Natursteinpflaster verlegt werden. An steilen
Abschnitten fehlten Stufen, um Halt zu geben. Sie könnten aus Holz oder Naturstein angebracht werden.
Denkbar wäre auch eine neue Verbindung zwischen dem sogenannten unterem Weg und dem „Panoramaweg“, um das Gelände besser zu vernetzen.
Weiter sollen die Wege neu und einheitlich beschildert werden. Derzeit seien viele Aufgänge so schlecht markiert, dass selbst Einheimische manche nicht kennen. Als Beispiel wurde hier der Aufgang von der Donauwörther Straße her genannt.
Außerdem sollen die bestehenden Aussichtspunkte aufgewertet wernicht den. Eine Idee: Der Holzzaun an der Aussichtsbastion am Frankenweg könnte durch eine Steinbrüstung ersetzt werden. Außerdem könnten zwei weitere Aussichtspunkte geschaffen werden.
Die vorhandenen Ausblicke würden zunehmend durch neue Bäume eingeschränkt und die verwucherten Bereiche seien „verwildert“. Ziel sei nicht, die Wege aufwendig für einen Massenbetrieb auszubauen, sondern sie mit einfachen Mitteln wieder herzurichten, Gefahrenstellen zu beheben und die Aussichten wieder herzustellen.
Martina Thiel (SPD/GrüneFraktion) erklärte, dass es besonders wichtig sei, überall Handläufe beziehungsweise Geländer anzubringen. Besonders an den sehr steilen Wegen sei das unverzichtbar.
Die Sitzbänke, die nach Angaben von Schmidt schon in die Jahre gekommen sind, sollen erneuert werden. Wichtig dabei sei, die Bänke einheitlich zu gestalten, um ein rundes Bild entstehen zu lassen. Hierbei böte sich eine Konstruktion aus Zement und Holz an: „Mit der Firma Märker hätten wir ein lokales Unternehmen, dass uns die Bankfundamente günstig herstellen kann.“. So würde man auch einen Bezug zu Harburg schaffen.
Holger Fickel (PWG-BG-FW) findet das Angebot von Märker gut: „Bänke sind normalerweise sehr teuer, das wäre für uns eine günstige Lösung.“Matthias Schröppel (PWG-BG-FW-Fraktion), betonte, dass die Erneuerung der Bänke noch dieses Jahr umgesetzt werden sollten, damit der Märchenweg und der Tourismus davon profitieren.
Ein wichtiger Punkt seien die Bäume an den Steilhängen. Sie könnten auf dem felsigen Untergrund nicht tief genug wurzeln. Zudem seien viele Bäume innen schon hohl. Es drohe die Gefahr, dass sie auf Häuser am Fuße des Bergs fallen könnten, weshalb man die Bäume so schnell wie möglich entfernen müsse.
Auf diesen Flächen soll der Bewuchs dann niedrig gehalten werden. Als nützlich haben sich dabei Ziegen erwiesen, die schon an anderen
Natursteinpflaster könnte auf Teilstücken verlegt werden
Es soll ein Termin vor Ort stattfinden
Stellen an der Burg seit mehreren Jahren eingesetzt werden. Nun soll ein Vorort-Termin stattfinden, bei dem sich das Gremium sowie Vertreter der Stiftung, der die Burg gehört, ein Bild der Lage machen.
Auch über die Fläche des Burgparkplatzes wurde diskutiert. Da diese begrenzt ist, stellte sich im Ausschuss die Frage, ob man auf der gegenüberliegenden Seite noch mehr Parkplätze schaffen soll. Schmidt dazu: „Man kann jetzt nicht alles auf einmal machen, aber man muss anfangen und Stück für Stück erneuern.“