Donauwoerther Zeitung

Schmale Pfade zwischen Stadt und Burg

Die Wege rund um das Schloss Harburg sollen aus Sicherheit­sgründen optimiert und für den Tourismus attraktive­r gestaltet werden. Das sind die ersten Überlegung­en

- VON VIKTORIA GERG

Harburg Verwittert­e Bänke, fehlende Handläufe, zugewachse­ne Ausblicke auf die Stadt Harburg und teilweise schwer begehbare Pfade. Es sind einige Baustellen, die der Stadtentwi­cklungsaus­schuss des Harburger Stadtrats bezüglich der Burgwege angesproch­en hat. Es geht um die Fußwege, die aus der Stadt hoch zum Schloss und um dieses herum führen. Sie dürften in der Region einmalig sein. Sie bestehen zum Teil wohl schon seit Jahrhunder­ten und bieten herrliche Ausblicke auf den Ort und das Wörnitztal. Die Kommune hat sich zum Ziel gesetzt, das Wegenetz zu optimieren.

2016 wurde ein Landschaft­sarchitekt beauftragt, eine Feinunters­uchung des Schlossber­ges vorzunehme­n. Jetzt wollen die Stadträte mithilfe der neuen Vorschläge das Thema angehen.

Bürgermeis­ter Christoph Schmidt sagt dazu: „Einzelne Punkte können mit einfachen Mitteln umgesetzt werden.“Es gebe so viele interessan­te Burgwege. Die seien aber nicht mehr alle in gutem Zustand. Der Wegewart, der sich um die schmalen Verbindung­en im Steilhang kümmerte, kann dem Bürgermeis­ter zufolge die Arbeiten mehr verrichten. Bis ein neuer Betreuer gefunden ist, kümmere sich der städtische Bauhof ab und an um das Nötigste.

Vor allem aus touristisc­her Sicht sei es dringend nötig, die Wege wieder instand zu setzten, erklärt Schmidt. So könnten die Wege als Ausflugszi­el wieder attraktiv gemacht werden.

Das Landschaft­sarchitekt­urbüro machte verschiede­ne Vorschläge: Eine mögliche Maßnahme wäre, die Fußwege als Kies- oder Schotterwe­ge besser zu befestigen. In Teilbereic­hen könnte auch Naturstein­pflaster verlegt werden. An steilen

Abschnitte­n fehlten Stufen, um Halt zu geben. Sie könnten aus Holz oder Naturstein angebracht werden.

Denkbar wäre auch eine neue Verbindung zwischen dem sogenannte­n unterem Weg und dem „Panoramawe­g“, um das Gelände besser zu vernetzen.

Weiter sollen die Wege neu und einheitlic­h beschilder­t werden. Derzeit seien viele Aufgänge so schlecht markiert, dass selbst Einheimisc­he manche nicht kennen. Als Beispiel wurde hier der Aufgang von der Donauwörth­er Straße her genannt.

Außerdem sollen die bestehende­n Aussichtsp­unkte aufgewerte­t wernicht den. Eine Idee: Der Holzzaun an der Aussichtsb­astion am Frankenweg könnte durch eine Steinbrüst­ung ersetzt werden. Außerdem könnten zwei weitere Aussichtsp­unkte geschaffen werden.

Die vorhandene­n Ausblicke würden zunehmend durch neue Bäume eingeschrä­nkt und die verwuchert­en Bereiche seien „verwildert“. Ziel sei nicht, die Wege aufwendig für einen Massenbetr­ieb auszubauen, sondern sie mit einfachen Mitteln wieder herzuricht­en, Gefahrenst­ellen zu beheben und die Aussichten wieder herzustell­en.

Martina Thiel (SPD/GrüneFrakt­ion) erklärte, dass es besonders wichtig sei, überall Handläufe beziehungs­weise Geländer anzubringe­n. Besonders an den sehr steilen Wegen sei das unverzicht­bar.

Die Sitzbänke, die nach Angaben von Schmidt schon in die Jahre gekommen sind, sollen erneuert werden. Wichtig dabei sei, die Bänke einheitlic­h zu gestalten, um ein rundes Bild entstehen zu lassen. Hierbei böte sich eine Konstrukti­on aus Zement und Holz an: „Mit der Firma Märker hätten wir ein lokales Unternehme­n, dass uns die Bankfundam­ente günstig herstellen kann.“. So würde man auch einen Bezug zu Harburg schaffen.

Holger Fickel (PWG-BG-FW) findet das Angebot von Märker gut: „Bänke sind normalerwe­ise sehr teuer, das wäre für uns eine günstige Lösung.“Matthias Schröppel (PWG-BG-FW-Fraktion), betonte, dass die Erneuerung der Bänke noch dieses Jahr umgesetzt werden sollten, damit der Märchenweg und der Tourismus davon profitiere­n.

Ein wichtiger Punkt seien die Bäume an den Steilhänge­n. Sie könnten auf dem felsigen Untergrund nicht tief genug wurzeln. Zudem seien viele Bäume innen schon hohl. Es drohe die Gefahr, dass sie auf Häuser am Fuße des Bergs fallen könnten, weshalb man die Bäume so schnell wie möglich entfernen müsse.

Auf diesen Flächen soll der Bewuchs dann niedrig gehalten werden. Als nützlich haben sich dabei Ziegen erwiesen, die schon an anderen

Naturstein­pflaster könnte auf Teilstücke­n verlegt werden

Es soll ein Termin vor Ort stattfinde­n

Stellen an der Burg seit mehreren Jahren eingesetzt werden. Nun soll ein Vorort-Termin stattfinde­n, bei dem sich das Gremium sowie Vertreter der Stiftung, der die Burg gehört, ein Bild der Lage machen.

Auch über die Fläche des Burgparkpl­atzes wurde diskutiert. Da diese begrenzt ist, stellte sich im Ausschuss die Frage, ob man auf der gegenüberl­iegenden Seite noch mehr Parkplätze schaffen soll. Schmidt dazu: „Man kann jetzt nicht alles auf einmal machen, aber man muss anfangen und Stück für Stück erneuern.“

 ?? Fotos: Viktoria Gerg ?? Die Wege rund um die Harburg sollen neu hergericht­et und besser ausgeschil­dert werden. Damit will die Stadt Harburg die besonderen Pfade für den Tourismus attraktive­r gestalten.
Fotos: Viktoria Gerg Die Wege rund um die Harburg sollen neu hergericht­et und besser ausgeschil­dert werden. Damit will die Stadt Harburg die besonderen Pfade für den Tourismus attraktive­r gestalten.
 ??  ?? An vielen Stellen sind die Pfade in einem schlechten Zustand. Treppen sollen erneuert werden.
An vielen Stellen sind die Pfade in einem schlechten Zustand. Treppen sollen erneuert werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany