Der Apfel von jenseits der Oder
Die Landsberger Renette hat ein feines Aroma
Landkreis Die Altvorderen von Schrattenhofen schätzten die Sorte, die an dieser Stelle unser Augenmerk verdient. Die Landsberger Renette wurde um 1850 von Justizrat Burchhardt in der ehemaligen Kreisstadt Landsberg an der Warthe (ehemals Ostbrandenburg, heute Polen) gezogen. Der Deutsche Pomologen-Verein empfahl die Frucht 1877 für den Anbau.
Bäume dieser Art sind nicht mehr allzu häufig im Landkreis. Es gibt aber auch wieder Verbreitung durch Veredelung und Neupflanzung dieser wohlschmeckenden Sorte, die sich als Tafel- und Haushaltobst empfiehlt. Sie ist kaum anfällig für Stippe, sollte aber wegen Mehltauund Schorfanfälligkeit lieber in windoffenen Lagen gepflanzt werden.
Dann ist sie durchaus widerstandsfähig und kann breit angebaut werden. Schwefel- und Kupferbehandlungen, wie sie im Bio-Anbau verwendet werden dürfen, mag sie nicht. Dafür ist der Sortenmix in Streuobstwiesen für sich genommen schon eine gute Vorbeugung, weil sich die Schwächen bestimmter Obstbäume nicht zu sehr auf einen
Fleck konzentrieren wie etwa im Intensivobstanbau.
Je nach Literatur sei die Sorte schon ab Ende September pflückreif. Sie sollte jedoch möglichst spät geerntet werden, was gar kein Problem darstellt, denn sie hängt lange und fest am Baum. Bei Äpfeln wie dem „Landsberger“gilt es insbesondere, beim Pflücken und Einlagern auf die Druckempfindlichkeit zu achten. Am besten stelle man sich ein rohes Ei vor, dann bleibt die Belohnung in Form langer Lagerzeit nicht aus.
Der Ertrag setzt bei diesen Bäumen verhältnismäßig früh ein und ist hoch und regelmäßig. Bei der Kronenerziehung ist zu beachten, dass der Baum später breitkugelig wird, so wie es auch der Apfel selbst ist.
Dieser Eigenschaft entgegenwirken zu wollen, wird mit unnötigen Wassertrieben quittiert. Diese wiederum sind überhaupt beim Baumschnitt auf verschiedene Ursachen zurückzuführen, zum Beispiel falsches Werkzeug, verkehrte Schnitttechnik oder zu starker Rückschnitt. Es ist ratsam, sich vor der Pflanzung genau über die Wuchs– eigenschaften des jeweiligen Baumes zu informieren.