Donauwoerther Zeitung

Börnis Befreiung

Die Jungs der Rätselknac­kerbande hecken einen Plan aus, wie sie ihren Hund über die Mauer bekommen.

- Von Hannes Leupolz, 14 Jahre, aus Pfronten

Fortsetzun­g von vergangene­m Montag:

Die Frau sagte kein Wort. Tim erlebte abermals einige Sekunden voller Schrecken. Doch als der Junge genauer hinsah, konnte er sehen, dass ihre Augen geschlosse­n waren. Seine Gedanken rasten. „Konnte es sein, dass die Verbrecher­in schlafwand­elte?“Tim konnte es nur hoffen. Weitere Sekunden verstriche­n. Dann legte sich die Entführeri­n wieder hin. Tim fiel ein schwerer Stein vom Herzen. Nachdem er wieder alles so in dem Rucksack verstaut hatte, wie es zuvor war, verließ der Rätselknac­ker das Zelt.

Kaum trafen sich die drei Jungs vor dem Zelt, wollten die Zwillinge wissen, ob alles geklappt habe. Nachdem Tim diese Frage bejahen konnte, schlichen sie zu der Mauerstell­e, an der sie ausgebroch­en waren. Jetzt meinte Tim: „Nun zu meinem Plan: Joe, du kletterst auf die Mauer und nimmst das Seil mit. Das eine Ende lässt du aber bei uns. Nachdem du auf der anderen

Seite der Mauer wieder hinunterge­klettert bist, bindest du bitte Börni das Seil um den Bauch. Dann wäre es gut, wenn du wieder auf die Mauer hochklette­rst. Nachdem du uns ein Zeichen gegeben hast, ziehen Jim und ich an dem Seil. Dann solltest du nur den Strick etwas fern von der Mauer halten, damit Börni nicht dort entlangsch­leift. Wenn der Hund ebenfalls auf der Mauer ist, musst du ihn alleine runterlass­en. Ist das in Ordnung für euch?“

Die beiden Zwillinge stimmten Tims Vorschlag zu. Joe machte sich sogleich an den Aufstieg. „Pass bloß auf, dass du nicht abstürzt!“, raunte ihm Jim noch zu. Kurz darauf war der Zehnjährig­e bei dem Hund angelangt. Dieser bellte erfreut los und sprang an ihm hoch. Joe meinte: „Ich freue mich ja auch sehr dich wieder zu sehen. Aber du musst aufhören zu bellen.“Augenblick­lich war es wieder ruhig. „Hoffentlic­h sind die beiden Entführer nicht aufgewacht“, dachte sich der Rätselknac­ker. Nun sprach er wieder zu Börni: „Du musst jetzt tapfer sein. Wir ziehen dich gleich über die Mauer.“Zuerst band er ihm seine Jacke um den Bauch und verknotete die Ärmel oben an Börnis Rücken, damit der Strick nicht zu schmerzhaf­t wurde. Die Idee mit der Jacke fiel ihm spontan ein. Dann band er dem Hund das Seil um den Bauch, der nun durch die Jacke gut gepolstert war. Anschließe­nd kletterte Joe wieder hinauf. Währenddes­sen ließ das Tier ein Jaulen von sich hören. „Wir ziehen dich doch gleich hoch“, raunte der Junge, „gleich bist du bei uns.“Nun rief er wie ein Waldkauz das vereinbart­e Signal, damit seine Freunde Bescheid wussten, dass es losgehen könne. Die beiden anderen fingen daraufhin an zu ziehen. Joe hielt das Seil etwas weiter nach außen, damit sich der Hund nicht verletzte. Es dauerte nicht lange und schon hielt Joe den Hund auf der Mauer in den Armen. Kurz darauf trat er mit den Füßen auf der Innenseite der Mauer ein Stück hinab und suchte sich einen sicheren Halt. Das machte er, damit er nicht gleich von dem Gewicht des Hundes hinunterge­zogen wurde. Mit der einen Hand ließ er Börni am Seil hinunter, mit der anderen versuchte er das Seil etwas von der Mauer wegzuhalte­n. Als das Tier wieder festen Boden unter den Pfoten hatte, warf Joe das Seil ebenfalls hinunter und kletterte hinterher. Der gerettete Hund begrüßte den Rest der Rätselknac­kerbande freudig.

Fortsetzun­g folgt kommenden Montag.

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Mit einem Seil und einer Jacke schaffen es die Jungs, Börni aus dem Gefängnis zu befreien.
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Hannes Leupolz

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