Börnis Befreiung
Die Jungs der Rätselknackerbande hecken einen Plan aus, wie sie ihren Hund über die Mauer bekommen.
Fortsetzung von vergangenem Montag:
Die Frau sagte kein Wort. Tim erlebte abermals einige Sekunden voller Schrecken. Doch als der Junge genauer hinsah, konnte er sehen, dass ihre Augen geschlossen waren. Seine Gedanken rasten. „Konnte es sein, dass die Verbrecherin schlafwandelte?“Tim konnte es nur hoffen. Weitere Sekunden verstrichen. Dann legte sich die Entführerin wieder hin. Tim fiel ein schwerer Stein vom Herzen. Nachdem er wieder alles so in dem Rucksack verstaut hatte, wie es zuvor war, verließ der Rätselknacker das Zelt.
Kaum trafen sich die drei Jungs vor dem Zelt, wollten die Zwillinge wissen, ob alles geklappt habe. Nachdem Tim diese Frage bejahen konnte, schlichen sie zu der Mauerstelle, an der sie ausgebrochen waren. Jetzt meinte Tim: „Nun zu meinem Plan: Joe, du kletterst auf die Mauer und nimmst das Seil mit. Das eine Ende lässt du aber bei uns. Nachdem du auf der anderen
Seite der Mauer wieder hinuntergeklettert bist, bindest du bitte Börni das Seil um den Bauch. Dann wäre es gut, wenn du wieder auf die Mauer hochkletterst. Nachdem du uns ein Zeichen gegeben hast, ziehen Jim und ich an dem Seil. Dann solltest du nur den Strick etwas fern von der Mauer halten, damit Börni nicht dort entlangschleift. Wenn der Hund ebenfalls auf der Mauer ist, musst du ihn alleine runterlassen. Ist das in Ordnung für euch?“
Die beiden Zwillinge stimmten Tims Vorschlag zu. Joe machte sich sogleich an den Aufstieg. „Pass bloß auf, dass du nicht abstürzt!“, raunte ihm Jim noch zu. Kurz darauf war der Zehnjährige bei dem Hund angelangt. Dieser bellte erfreut los und sprang an ihm hoch. Joe meinte: „Ich freue mich ja auch sehr dich wieder zu sehen. Aber du musst aufhören zu bellen.“Augenblicklich war es wieder ruhig. „Hoffentlich sind die beiden Entführer nicht aufgewacht“, dachte sich der Rätselknacker. Nun sprach er wieder zu Börni: „Du musst jetzt tapfer sein. Wir ziehen dich gleich über die Mauer.“Zuerst band er ihm seine Jacke um den Bauch und verknotete die Ärmel oben an Börnis Rücken, damit der Strick nicht zu schmerzhaft wurde. Die Idee mit der Jacke fiel ihm spontan ein. Dann band er dem Hund das Seil um den Bauch, der nun durch die Jacke gut gepolstert war. Anschließend kletterte Joe wieder hinauf. Währenddessen ließ das Tier ein Jaulen von sich hören. „Wir ziehen dich doch gleich hoch“, raunte der Junge, „gleich bist du bei uns.“Nun rief er wie ein Waldkauz das vereinbarte Signal, damit seine Freunde Bescheid wussten, dass es losgehen könne. Die beiden anderen fingen daraufhin an zu ziehen. Joe hielt das Seil etwas weiter nach außen, damit sich der Hund nicht verletzte. Es dauerte nicht lange und schon hielt Joe den Hund auf der Mauer in den Armen. Kurz darauf trat er mit den Füßen auf der Innenseite der Mauer ein Stück hinab und suchte sich einen sicheren Halt. Das machte er, damit er nicht gleich von dem Gewicht des Hundes hinuntergezogen wurde. Mit der einen Hand ließ er Börni am Seil hinunter, mit der anderen versuchte er das Seil etwas von der Mauer wegzuhalten. Als das Tier wieder festen Boden unter den Pfoten hatte, warf Joe das Seil ebenfalls hinunter und kletterte hinterher. Der gerettete Hund begrüßte den Rest der Rätselknackerbande freudig.
Fortsetzung folgt kommenden Montag.