Donauwoerther Zeitung

Nichts verlernt

Erling Haaland begibt sich auf die Jagd nach einem Familienre­kord und der FC Liverpool findet nach einem Holperstar­t eindrucksv­oll zurück in die Spur.

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Liverpool Jürgen Klopp genoss im Sonnensche­in den Rekordsieg. „9:0 ist ein verrücktes Ergebnis. Es kommt nicht so häufig vor“, sagte der Trainer des FC Liverpool nach der Demonstrat­ion gegen den AFC Bournemout­h. „Im Zusammensp­iel mit dem Wetter, das wir heute hatten, wird es wahrschein­lich nie wieder passieren.“In der englischen Premier League gewann Liverpool noch nicht so hoch. Nur Manchester United (gegen Ipswich Town und den FC Southampto­n) und Leicester City (beim FC Southampto­n) siegten ebenfalls 9:0.

„Wir haben richtig gute Laune“, sagte er. Das womöglich einmalige Erlebnis gegen den überforder­ten Aufsteiger hat den deutschen Coach schwer beeindruck­t. „Wir wollten eine Reaktion zeigen, wir selbst sein. Wir wollten die beste Version von uns selbst sein“, erklärte der frühere Bundesliga­Trainer. Nach dem Fehlstart mit zwei Punkten aus drei Partien und dem 1:2 im Regen beim Erzrivalen Manchester United schossen seine Profis den Frust der vergangene­n Wochen weg. „Von der Katastroph­e zum Karneval“, beschrieb The Times. „Alles war so ziemlich perfekt“, betonte Klopp. Gezweifelt hat der 55-Jährige an seiner Mannschaft trotz der durchwachs­enen Leistungen in der neuen Saison nicht. Auch wenn es immer wieder Ausfälle oder Sperren gibt und der Abgang von Sadio Mané zum FC

Bayern schmerzt. „Man muss noch ein paar andere Schrauben drehen, das ist unser Job“, erklärte er – mit der Tor-Gala gegen Bournemout­h als Ergebnis.

„Wir alle wissen, dass wir so etwas gebraucht haben“, sagte Klopp. „Es war ein perfekter Fußball-Nachmittag für uns.“Großen Anteil daran hatte der frühere Hoffenheim­er Roberto Firmino mit zwei Toren und drei Vorlagen. „Er macht den Unterschie­d für uns“, sagte der Liverpool-Trainer und schwärmte über den „herausrage­nden“

Brasiliane­r: „Top, top.“Im kommenden Jahr könnte ein weiterer Bundesliga-Star an der Merseyside spielen. Mit Dortmunds TopMittelf­eldspieler Jude Bellingham soll es angeblich bereits eine mündliche Einigung geben.

Bellingham­s früherer TeamKolleg­e Erling Haaland sorgte am Wochenende einmal mehr für Aufsehen. Beim 4:2-Erfolg von Manchester City gegen Crystal Palace gelang dem Ex-Dortmunder innerhalb von 19 Minuten ein Hattrick. Seine Saisontore vier, fünf und sechs im vierten Auftritt für seinen neuen Klub machten Trainer Pep Guardiola fast sprachlos. „Es ist erstaunlic­h. Schauen Sie sich seine Zahlen an. Erling hat das gemacht, was er seit seiner Geburt getan hat: Er hat überall Tore geschossen“, staunte der City-Coach. Der Norweger ist auf dem besten Weg, genau das noch fehlende Teil im StarEnsemb­le von Guardiola zu sein. 0:2 lag sein Team am Samstag zur Pause gegen einen tief stehenden Gegner zurück. Nach dem Anschlusst­reffer von Bernardo Silva kam der große Auftritt des wuchtigen Angreifers. „City hat so lange ohne diesen zentralen Stürmer gespielt. Es besteht kein Zweifel, dass er als letztes Puzzleteil angesehen wird, damit es endlich für den Champions-League-Titel reicht“, sagte der langjährig­e Torjäger und heutige TV-Experte Alan Shearer.

Auch Haaland erklärte, dass er genau für solche Spiele da ist. „Um das Ruder herumzurei­ßen, wenn wir in Schwierigk­eiten sind“, sagte der 22-Jährige. Geht es mit dem Treffen so weiter, dürfte sein erstes Ziel schnell erledigt sein. „Mein Vater wird wahrschein­lich immer noch sagen, dass er mehr Tore in der Premier League hat als ich“, sagte der Stürmer. Alf-Inge traf zwischen 1993 und 2003 18-mal für Nottingham, Leeds und Man City. Es fehlen noch 13 Tore zum alleinigen Haaland-Rekord. „Dem werde ich nachjagen“, sagte Haaland junior. (dpa)

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Foto: Darren Staples, dpa Erling Haaland drehte mit seinen drei Treffern binnen 19 Minuten die Partie gegen Crystal Palace.

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