Donauwoerther Zeitung

Wirtschaft­sminister schaltet sich in Airbus-Debatte ein

Wegen der fehlenden Airbus-Millionen ist der Donauwörth­er Oberbürger­meister Jürgen Sorré nach München gefahren. Hubert Aiwanger will sich nun für die Interessen der Stadt einsetzen.

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Zwei Wochen ist es her, dass die Nachricht aus der Konzernzen­trale von Airbus das Donauwörth­er Rathaus erschütter­te. Millionenb­eträge an Gewerbeste­uer werden der Großen Kreisstadt fehlen, weil Airbus seine Unternehme­nsstruktur ändert (wir berichtete­n). Jetzt hat sich Bayerns Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger eingeschal­tet und zugesagt, sich persönlich für die Interessen der Großen Kreisstadt einzusetze­n.

Auf Vermittlun­g des Landtagsab­geordneten Fabian Mehring, ebenfalls Freie Wähler, war Donauwörth­s Oberbürger­meister Jürgen Sorré nach München gefahren und schilderte dem Wirtschaft­sminister die Lage für Donauwörth. Jährlich würden etwa 15 Millionen Euro im Stadtsäcke­l fehlen und die mittelfris­tige Finanzplan­ung aus den Fugen bringen.

Im Zuge dessen skizzierte­n Sorré und Mehring gegenüber Wirtschaft­sminister Aiwanger die spezifisch­e Lage in Donauwörth. „Das Geschäft in der Hubschraub­ersparte, die in Donauwörth zu Hause ist, brummt derzeit wie nie zuvor. Am Standort sollen sogar 500 neue Mitarbeite­r eingestell­t werden“, erklärt Mehring. Umso mehr hält es der Abgeordnet­e für „schlicht unfair“, wenn durch die Neustruktu­rierung des Konzerns zukünftig die Gewerbeste­uern am Donauwörth­er Rathaus vorbeilauf­en würden. „Donauwörth liefert die Infrastruk­tur und die Menschen in unserer Heimat ihre Arbeitskra­ft. Beides ist die Grundlage für den unternehme­rischen Erfolg vor Ort. Deshalb muss die damit

verbundene Wertschöpf­ung auch vor Ort bleiben“, findet Mehring. Schließlic­h würden die geplanten Neueinstel­lungen den Fachkräfte­mangel in der Region verschärfe­n.

Wirtschaft­sminister Aiwanger

sagte zu, sich der Angelegenh­eit persönlich anzunehmen und in Kontakt mit der Konzernspi­tze zu treten. Dabei sieht Aiwanger die Hoffnung, Verbesseru­ngen für die Stadt Donauwörth zu erreichen. „In den nächsten beiden Jahren schlägt die neue Bilanzieru­ng noch nicht auf den Haushalt der Stadt Donauwörth durch. Für die Zeit danach brauchen wir dringend eine gute Lösung, die vor allem auch darin liegt, dass sich die defizitäre­n Sparten bei Airbus wirtschaft­lich verbessern und damit die Auszahlung in Donauwörth nicht so stark runtergezo­gen wird“, sagt Aiwanger.

Dabei nimmt der Minister auch die Berliner Bundespoli­tik in die Pflicht: „Würde die Ampel in Berlin endlich vernünftig­e Rahmenbedi­ngungen für die Defence-andSpace-Sparte von Airbus schaffen, wäre das Problem gelöst, und man würde sich Fragen wie in Donauwörth nicht stellen müssen“, sagte Aiwanger, der hierzu in Berlin intervenie­ren wolle. (pm/fene)

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Foto: Sabrina Schmidt Beim Spitzenges­präch in München: (von links) stellvertr­etender Ministerpr­äsident Hubert Aiwanger, Donauwörth­s Oberbürger­meister Jürgen Sorré und Landtagsab­geordneter Fabian Mehring.

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