Donauwoerther Zeitung

Haushalt fokussiert Energie, Infrastruk­tur und Soziales

Bei den Investitio­nen hat die Gemeinde Mertingen unter anderem PV-Anlagen, ein „Haus der Vereine“und die Sanierung der Kanalisati­on im Blick. Das fordert den Finanzplan bis 2026 heraus.

- Von Helmut Bissinger

Das hat es selten gegeben: Ehe in Mertingen klar war, welche Prioritäte­n in diesem Jahr in der kommunalen Weiterentw­icklung gesetzt werden sollen, haben die Verantwort­lichen mehrmals beraten und in einem Workshop die Weichen gestellt. Nach diesem „Marathon“hat Kämmerer Jörg Baumgärtne­r nun den Etat vorgelegt, der mit 23,1 Millionen Euro abschließt. „Damit bringen wir Mertingen weiter voran“, urteilte Bürgermeis­ter Veit Meggle.

Nur noch Kleinigkei­ten waren bei der abschließe­nden Beratung im Gemeindera­t zu klären. Meggle nutzte die Gelegenhei­t, um das Zahlenwerk einzuordne­n: „Der Etat ist von unseren Zielen in Energie,

Infrastruk­tur und Sozialem geprägt.“Der Haushalt wurde mit einer Gegenstimm­e (Josef Steidle) verabschie­det.

Der Bürgermeis­ter lenkte den Blick auf den längerfris­tig geplanten Ausbau des Wasserwerk­s, auf die Installati­on von Photovolta­ikAnlagen auf kommunalen Gebäuden, aber auch die Verbesseru­ng der Bildungs-Infrastruk­tur oder die Sanierunge­n bei Wasser und Kanalisati­on. Schließlic­h wolle man ein „Haus der Vereine“schaffen, einen Senioren-Quartiersm­anager installier­en und sich am interkommu­nalen Hallenbad-Projekt in Bäumenheim beteiligen.

Kämmerer Baumgärtne­r berichte davon, dass er mit Einnahmen aus der Gewerbeste­uer von rund 4,3 Millionen Euro rechnet. Als Personalko­sten für rund 110 Mitarbeite­rn

der Kommune hat er 4,7 Millionen Euro angesetzt, während an den Landkreis 3,8 Millionen Euro abgeführt werden müssten. Für Ende des Jahres prognostiz­iert er etwas mehr als 4,5 Millionen

Euro Schulden, verweist dabei aber darauf, dass sie ausschließ­lich für die Wasserver- und Abwasseren­tsorgung anfielen. Der Kämmerer nennt die „rentierlic­he Schulden“. Allein an Wassergebü­hren fließt in diesem Jahr eine Million Euro in den Gemeindesä­ckel.

Um den Haushalt finanziere­n zu können, will Baumgärtne­r knapp 4,2 Millionen Euro aus den Rücklagen entnehmen. „Vorsichtig und defensiv“nannte denn auch Bürgermeis­ter Meggle die Planung bei den Realsteuer­einnahmen. Teile des Gemeindera­ts liebäugelt­en offensicht­lich mit einer Erhöhung der Gewerbeste­uer, Bürgermeis­ter Meggle riet dazu, zum jetzigen Zeitpunkt davon Abstand zu nehmen.

Und wie sieht die Zukunft aus? „Der Finanzplan schließt beim Verwaltung­shaushalt bis 2026 negativ ab.“Nicht nur Darlehen seien nötig, sondern auch eine ständige Entnahme aus den allgemeine­n Rücklagen, „dafür wurde ausreichen­d angesammel­t“.

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Foto: Helmut B issinger Zum Haus der Vereine will Mertingen ein Gebäude erwerben und umrüsten. Das ist eines der zukünftige­n Projekte.

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