Wie soll der neue Bürgersaal heißen?
Die Raumausstattung des neuen Bürgersaals ist weit fortgeschritten. Unter anderem soll es eine erweiterbare Bühne geben. Wie er heißen soll, entscheiden die Bürger.
Bäumenheims neuer Bürgersaal im „Geschäftshaus am Marktplatz Nord“wächst und gedeiht. Von außen macht der lang gestreckte Bau, der am Kreisverkehr vor der Bahnunterführung aus dem Boden gewachsen ist, bereits einen sehr ansehnlichen Eindruck – jetzt geht es noch um die Details beim Innenausbau. Architekt Sebastian Berz (Augsburg), verantwortlich für die Planungen an dem Multifunktionsbau, präsentierte den Bäumenheimer Gemeinderäten nun seine Vorstellungen. Und die – veranschaulicht mit zahlreichen Modellbildern – vermochten den Ratsmitgliedern durchaus zu gefallen.
Detailliert beschrieb Berz die vorgesehene Raumausstattung, beginnend bei der Decke. Die hohen Anforderungen an den Schallschutz aufgrund der darüberliegenden Wohnungen würden durch eine abgehängte Decke, die mit schallabsorbierenden Paneelen kaschiert werde, gewährleistet. Durch die dunkle Farbgestaltung der Decke und zahlreiche Einzelleuchten entstehe ein Sternenhimmeleffekt, wobei das Beleuchtungskonzept zusätzlich Diagonalleuchten und eine Pendelleuchte
enthalte. Alle Lichtquellen seien dimmbar. Ein weiterer Vorteil der Farbgebung: Auslässe für Lüftungen beziehungsweise Klimaanlage würden unauffällig „beschattet“.
Die fest eingebaute Bühne an der Ostseite des Saales könne bei Bedarf mit flexiblen Elementen um drei Meter erweitert werden, so Berz weiter. Der dazugehörige Bühnenvorhang verleihe dem Saal einen repräsentativen Charakter, könne aber bei „profaneren Anlässen“auch zurückgezogen werden. Integrierte Außenjalousien werden dafür sorgen, dass die große Glasfront
nach Süden hin zum Marktplatz verdunkelt werden kann. Und da die Türen zum Foyer nun im Gegensatz zu einem früheren Entwurf nicht aus Glas, sondern geschlossen sein sollten, werde auch möglichen Störungen, etwa durch vorbeilaufende Gäste der benachbarten Gastronomie, vorgebeugt. Berz sprach von einem „piazzaartigen Effekt“.
Weil der Saal je nach Anlass unterschiedlich – mit oder ohne Tische – bestuhlt werden kann, schwankt die Anzahl der Sitzplätze zwischen 73 und 156. Berz betonte, dass bei der Stuhlauswahl besonders darauf geachtet wurde, einen harmonischen Gesamteindruck mit dem verlegten Eichenindustrieparkett zu erzielen. Eine etwas erhöhte Rückenpartie aus gebeizter Kirsche und gepolsterte Sitzflächen sorgen für erhöhten Sitzkomfort. 73 Stühle sollen mit einer Armseitenlehne ausgestattet sein, einige Stühle mit schwarzer Lehne für eine lebendige Bestuhlung sorgen. Dazu sind 18 Tische mit weißer Oberfläche und T-Beinen vorgesehen – „nicht so schwer und robust“, begründete Bürgermeister Martin Paninka (SPD) die Vorauswahl.
Zu Stühlen und Tischen hatten einige Ratsmitglieder noch Fragen und Anregungen. Stefan Reicherzer (CSU) überlegte, ob Einheitsstühle besser seien und ob Holzstühle zu weißen Tischen passten, Florian Mittler (PWG) gab zu bedenken, dass bei zusammengestellten Tischen bis zu 90 Personen Platz fänden und dann keine einheitliche Bestuhlung mehr möglich sei – ein Einwand, der Michael Haller (CSU) zu dem Vorschlag veranlasste, noch ein paar zusätzliche Tische und Bänke zu bestellen. Letzten Endes winkten die Gemeinderäte die Pläne zum Innenausbau mit 15:2 Stimmen durch. Die beiden Gegenstimmen kamen von Julian Bumberger (CSU) und Manfred Seel (BSW).
Lebhaft wurde es im Gremium, als Berz anschließend noch mehrere grafisch leicht differierende Vorschläge zeigte, wie ein Schriftzug über der Fassade gestaltet werden könnte. Der von ihm gewählte Arbeitstitel „Marktaula“war offensichtlich einigen Gemeinderäten ein Dorn im Auge. So zeigte sich Roland Neubauer (PWG) „überrascht“, Christian Scholz (SPD) empfand den Namen als „bieder“. Man könne sich da schon noch etwas anderes einfallen lassen, merkte Andreas Mayer (CSU) an. Parteikollege Julian Bumberger bemühte gar das Online-Lexikon: „Aula wird definiert als Versammlungssaal für Universitäten und Schulen – das passt nicht!“Und Stefan Reicherzer wurde gleich kreativ: „Mir würde Steglessaal gut gefallen – der Steglesgraben fließt direkt hier vorbei und war früher die Grenze zwischen Asbach und Bäumenheim!“
Neu-BSW-Mitglied Manfred Seel beantragte schließlich, die Entscheidung zu vertagen. Dem stimmten die Ratsmitglieder zu – einschließlich der Anregung von Peter Naumann (SPD), zur Frage der Namensgebung eine Umfrage unter den Bürgerinnen und Bürgern durchzuführen.