Jugendherberge bleibt endgültig geschlossen
Lange wurde um die Existenz gerungen. Jetzt ist es offiziell
Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) wird die Jugendherberge Donauwörth, die seit Februar 2020 aufgrund feuerpolizeilicher Auflagen und des Beherbergungsverbots während der Corona-Pandemie geschlossen ist, endgültig vom Netz der bayerischen Jugendherbergen nehmen. Das teilt das DJH am Dienstag mit. Das Haus bleibe „dauerhaft geschlossen“.
In der Jugendherberge Donauwörth, die sich im Eigentum des DJH befindet, bestehe „seit einigen Jahren ein massiver Investitionsstau“. Neben der notwendigen energetischen Sanierung und baulichen Modernisierung müssten auch umfangreiche Maßnahmen des Brandschutzes umgesetzt werden. Die feuerpolizeilichen Auflagen hatten einst zur temporären Schließung des Hauses geführt.
„Diese massiven Investitionen, die nötig wären, um die Jugendherberge Donauwörth sicher und zukunftsfähig zu machen, übersteigen sowohl die finanziellen Möglichkeiten des Landesverbandes als auch der Stadt Donauwörth, zumal sich diese Immobilie zudem nicht im Eigentum der Stadt befindet. Eine Lösung zeichnet sich auch langfristig nicht ab – die notwendige Rentabilität ist nicht zu erzielen. Wir bedauern den Schritt der endgültigen Schließung außerordentlich, sehen aber leider keine Zukunftsperspektiven für dieses Haus“, sagt Michael Gößl, geschäftsführender Vorstand des DJH Bayern.
Am Standort Donauwörth kämen „mehrere ungünstige Faktoren zusammen“, wie das DJH weiter mitteilt: So verzeichne die Jugendherberge in den Jahren vor ihrer Schließung zurückgehende Übernachtungszahlen. Gleichzeitig würden die Anforderungen der Gäste an Komfort und Ausstattung stetig steigen. Hinzu kämen erforderliche energetische Sanierungen und eine komplette brandschutztechnische Ertüchtigung. Nur so könnten laut DJH weitere Zielgruppen wie Familien erschlossen werden. Beides sei – „auch nach intensiven und kooperativen Gesprächen mit der Stadt“– schlichtweg „nicht zu realisieren“. (AZ)