Bürgerbegehren für den Wald
Die BI, die in Monheim gegen die geplante Erweiterung der Erdaushub-Deponie kämpft, geht jetzt einen Schritt weiter. Die Stadt terminiert eine Info-Veranstaltung.
Die Bürgerinitiative (BI), die sich gegen die vorgesehene Erweiterung der städtischen Erdaushubdeponie bei Monheim wendet, geht jetzt einen Schritt weiter. Sie hat ein Bürgerbegehren gestartet. Dessen Ziel ist der „Erhalt des Monheimer Stadtwaldes in seiner jetzigen Form“. Die Kommune ihrerseits möchte die Bürgerschaft bei einer Veranstaltung über das geplante Projekt informieren.
Das Thema ist in Monheim seit November öffentlich präsent. Damals äußerten sich Bürgermeister Günther Pfefferer und ein von der Stadt beauftragter Planer in der Bürgerversammlung zu dem möglichen Vorhaben, das – so wurde betont – noch ganz am Anfang stehe. Anlass für die Überlegungen: Die seit vielen Jahren bestehende Erdaushubdeponie der Kommune südwestlich der Kernstadt ist fast komplett verfüllt. Deshalb denkt man im Rathaus über eine Erweiterung nach. Die könnte es gleich jenseits des Forstwegs, der entlang der Ablagerungsstätte verläuft, geben. Ein mögliches Konzept sieht eine neue Deponiefläche von zehn Hektar und eine neue Zufahrtsstraße weiter entfernt vom Ort vor.
Die Erweiterungsfläche ist aber komplett bewaldet. Seit dem Jahr 2017 wird der dortige Bereich als „Monheimer Zukunftswald“bezeichnet. Dieser soll beispielhaft zeigen, wie der heimische Forst fitter für den Klimawandel gemacht wird. Dies wird auch durch einen rund fünf Kilometer langen Lehrpfad veranschaulicht, der durch das Gebiet führt. An 14 Stationen wurden mit staatlicher Förderung dazu Info-Tafeln installiert.
Nach der Bürgerversammlung formierte sich die BI. Dieser schloss sich auch die Ortsgruppe Monheimer Alb des Bund Naturschutz an. Die Initiative, der Felix Meyer und Daniel Rieger voranstehen, hält die Deponie-Erweiterung für überdimensioniert und findet den Standort ungeeignet. Zu einer Informationsveranstaltung kamen im Januar rund 100 Interessierte. Zwischenzeitlich hat die BI nach eigenen Angaben im Monheimer Stadtgebiet rund 2500 Flugblätter verteilt. Auf diesen macht die Initiative
klar, sie sei gegen die Waldrodung, sie wolle das „Erholungsgebiet rund um den Monheimer Wald“erhalten und sie sei für den Schutz des „intakten Ökosystems in unserer Heimat“.
Die Verantwortlichen fassten zudem den Beschluss, ein Bürgerbegehren zu initiieren. Hintergrund sei, dass man den Eindruck gewonnen habe, die Stadt wolle die Deponie-Erweiterung mit aller Kraft vorantreiben. Die Kommune hat die Bürgerschaft für Montag, 26. Februar, zu einer Veranstaltung geladen. Die beginnt um 19 Uhr in der Stadthalle. Bei dem Termin möchte die Kommune über die „Errichtung einer DK-0-Deponie südlich des Waldsees und östlich neben der bestehenden Deponie“informieren. Eine solche Ablagerungsstätte stellt dem Landesamt für Umwelt zufolge die niedrigste Deponieklasse (DK) dar. Bei dieser sind nur unbelastete beziehungsweise gering schadstoffhaltige Abfälle erlaubt. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Bodenaushub, der bei vielen Baumaßnahmen anfällt, oder um Bauabfälle.
Derweil sammelt die BI Unterschriften für ihr Begehren. Damit dieses zugelassen wird, müssen sich knapp 500 Stimmberechtigte in die Listen eintragen. Xaver Meyer, einer der sechs offiziellen Bürgerbegehren-Vertreter, berichtet, man sei teilweise von Haus zu Haus unterwegs. Zudem könnten Unterstützer an mehreren Terminen (Freitag, 16. Februar, 18.30 bis 20 Uhr, Samstag, 17. Februar, 10 bis 13 Uhr, Dienstag, 20. Februar, 18.30 bis 20 Uhr) ins evangelische Gemeindehaus in Monheim kommen, um zu unterschreiben. Meyer merkt an, die Initiative würde das Begehren wieder aufgeben, wenn die Stadt ihre Pläne zurückziehen würde. Die Zahl der offensichtlichen BI-Sympathisanten steige täglich. Rund 490 hätten sich bisher in einer Whatsapp-Gruppe solidarisiert.
Die Stadt Monheim lädt die Bürgerschaft zu einer Info-Veranstaltung.