Von wegen fünfzig-fünfzig
Die Entscheidung per Münzwurf ist doch nicht ganz fair – ein Mathematiker beweist das.
Der Mensch trifft bis zu 20.000 Entscheidungen pro Tag. Das klingt nach einer verrückt hohen Zahl, und wenn man jetzt noch bedenkt, dass der Mensch etwa acht Stunden schläft, in denen er noch nicht einmal entscheiden kann, ob er nun schnarcht oder nicht, bedeutet das: Alle drei Sekunden entscheidet er sich für irgendetwas. Links oder rechts und so weiter …
Zum Glück sind die meisten Entscheidungen nur klitzeklein und laufen automatisch ab, wie zum Beispiel im Auto an der Ampel
bei Grün Gas zu geben, sonst würde der Mensch vor lauter Hinund-Her-Grübeln zu gar nichts anderem mehr kommen.
Falls Sie sich entschieden haben, diesen kurzen Text weiterzulesen, kommt jetzt eine entscheidende Neuigkeit. Es geht um den Münzwurf, Entscheidungshilfe seit Tausenden Jahren. Kopf oder Zahl! Irre, aber sogar Fußballspiele wurden gelegentlich so entschieden, bis jemand auf die Idee mit dem Elfmeterschießen kam. Bislang dachte man: Münzwurf, faire Sache, die Chancen stehen 50:50.
Mathematiker aber hatten schon immer ihre Zweifel, nun hat sie der Kollege Frantisek Bartos von der Universität Amsterdam bestätigt. Wie die Zeitschrift Spectrum meldet, kam er nach zum Teil zwölfstündigen Münzmarathons mit Freiwilligen und 350.757 Münzwurfen zu folgendem Ergebnis: 178.078 Mal zeigte die Münze dieselbe Seite an, mit der sie anfangs obenauf lag, also in 50,76 Prozent aller Fälle. Es hängt offenbar ein wenig von der Wurftechnik ab! Münzewerfen mit Freunden sei übrigens angenehmer als erwartet, sagt Bartos: „Eine schöne Beschäftigung.“Falls Sie sich also noch nicht entschieden haben, was Sie heute Abend machen wollen…