Bäckerei Ihle verlässt das Donauwörther Kaufland
Die Filiale ist geschlossen, doch es gibt bereits feste Zukunftspläne. Welches Ladengeschäft bald seine Pforten öffnen wird.
Bis vor wenigen Tagen duftete es hier noch nach frisch gebackenem Brot. Verkäuferinnen packten Semmeltüten, kochten Kaffee, kassierten, wünschten „einen schönen Tag“. Da dürfte bereits längst bekannt gewesen sein, dass es an diesem Standort nicht weitergeht für Ihle. Seit Kurzem ist die Filiale am Donauwörther Kaufland dicht – und viele ehemalige Kundinnen und Kunden fragen sich mit Blick in das leer geräumte, besenreine Ladenlokal: Was wird hier hereinkommen?
Dass Ihle das Kaufland verlassen wird, damit hatte kaum jemand gerechnet. Über die Gründe äußert sich das Friedberger Unternehmen auf eine Anfrage der Redaktion nur in knappen Worten: „Der Vertrag ist ausgelaufen und wurde nicht verlängert.“Bereits vor einigen Monaten war es zu einem Hin und Her um die Schließung der Ihle-Filiale im Donauwörther Kaufhaus Woha gekommen – mal musste die Bäckertheke aus personellen Gründen geschlossen bleiben, dann öffnete das Geschäft wieder. Aktuell läuft diese Filiale weiter, dem Vernehmen nach soll Ihle im Woha aber wohl noch in diesem Jahr schließen. Fakt ist: Jetzt ist der Standort im mit Einkaufskundschaft stets hoch frequentierten Kaufland dicht. Sämtliche Schilder sind bereits abmontiert, nichts weist noch auf den bisherigen Betreiber hin. Ein neuer Ihle-Ersatz-Standort in Donauwörth sei unterdessen derzeit nicht in Planung, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Freitagnachmittag mitteilt.
Dominik Heckl klingt indes alles andere als traurig. Er will an dieser Baustelle anpacken und bestätigt die Recherchen der Redaktion, dass eine Filiale seines Bäckereibetriebs in die vormalige IhleDependance
am Kaufland einziehen wird. Der Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens aus Rennertshofen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) erklärt, dass er auch am Weißenburger Kaufland eine Außenstelle betreibe, die bestens laufe. Insofern sei es keine Frage gewesen, dass
man nun die Chance beim Schopf greift. „Wir haben uns ein tolles Konzept für das neue Geschäft in Donauwörth überlegt“, sagt Heckl. Es sei an jenes an seinem ersten Standort „Heckl Aroma – Brot trifft Bohne“angelehnt, das sich seit Jahren im Riedlinger Gewerbegebiet just am Helikopterkreisel befindet. Dieses geräumige Bäckerei-Café solle im Übrigen erhalten bleiben, so der Unternehmer.
Heckl plant, seine neue Niederlassung auf gut 200 Quadratmetern ebenfalls in einem gemütlichen, ansprechend-modernen Lounge-Stil einzurichten, ganz ähnlich wie bei „Brot trifft Bohne“in Riedlingen. Es werde sowohl einen großzügigen Sitzbereich geben als auch den bewährten Thekenverkauf. Neben den typischen Backwaren biete man Salate und belegte Snacks sowie freilich auch allerlei Süßes aus dem Tortensortiment an. Auch Vollkorn gehöre zum Portfolio. Heckl betont, dass sein Betrieb sich der Nachhaltigkeit und dem sozialen Aspekt verpflichtet habe: Es werde nichts weggeschmissen, über das Projekt „Foodsharing“würden sämtliche unverkaufte Waren nach Ladenschluss abgeholt „und an Bedürftige verteilt“.
Für den Bäckereiunternehmer aus Rennertshofen seien die typischen Innenstadtlagen nicht mehr die tonangebenden Verkaufsorte. Supermärkte seien die besten Frequenzbringer, aber auch jene Café-Bäckereien wie das Geschäft am Helikopterkreisel. Es sei der Kundschaft eben wichtig, „mit dem Auto vorfahren zu können“, um einzukaufen, ein- und auszuladen. Es brauche in jedem Fall ausreichend Parkplätze. Heckl betreibt derzeit 15 Bäckereigeschäfte, allem voran im Bereich Neuburg-Ingolstadt, aber auch in Nordschwaben und im angrenzenden Mittelfranken.
Die neue Filiale am Kaufland wird laut Plan am 9. April seine Türen öffnen. Ihle-Filialen gibt es unterdessen weiterhin einige in Donauwörth: in der Reichsstraße, im neuen Rewe-Markt unweit der Donaubrücke sowie in der Donaumeile. Und auch die Zweigstelle im Woha ist bis auf Weiteres geöffnet.