„An Montagen wird nicht mit Stühlen geworfen“
BLLV-Fortbildung über auffällige Kinder. Schulpsychologe Alexander Prölß informiert.
Verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche werden oft zur Herausforderung. Lehrer und Schulpsychologe Alexander Prölß (Vilsbiburg) zeigte bei einer Fortbildungsveranstaltung des BLLV-Kreisverbands Donauwörth praxisnahe Wege auf, mit „Störern“und „Systemsprengern“umzugehen.
Zunächst suchte der Referent Erklärungsmodelle für Verhaltensauffälligkeiten. „Das geht bei falscher Ernährung los!“Auch mangelnde Bereitschaft zur Zusammenarbeit seitens der Eltern, schlimme Erlebnisse oder Notendruck seien Beispiele für Auslöser.
Prölß zählte eine Reihe von Möglichkeiten auf, Hilfe zu erhalten: den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst, Beratungslehrkräfte und Schulpsychologen, aber auch Jugendamt, psychologische Beratungsstellen oder die Polizei.
Der Referent erinnerte zudem an die Ordnungsmaßnahmen. Er appellierte: „Wenden Sie diese an!“
Am besten würden mit präventiven Maßnahmen schon im Vorfeld Probleme abgefedert, riet der Fachmann. Einrichtungen wie ein Klassenrat, ein Belohnungssystem für gutes Sozialverhalten, ein Klassenmaskottchen oder ein Streitschlichtersystem könnten helfen.
„Das Gehirn ist ein Beziehungsorgan!“, betonte Prölß die Bedeutung einer guten pädagogischen Beziehungsgestaltung. Ganz wichtig seien klare Regeln. Unterrichtstechniken wie leises Sprechen, Lauschspiel, aber auch Hausaufgabenreduzierung bei positivem Verhalten hätten sich als wirksam erwiesen.
Zum Schluss ging der Schulpsychologe noch auf akute Krisensituationen ein und machte deutlich, wie wichtig es ist, als Lehrkraft die Ruhe zu bewahren. Er gab den Zuhörern eine Reihe einige Vorschläge zur Deeskalation an die Hand: ein Time-outPlan oder eine paradoxe Intervention etwa in der Form: „An Montagen wird nicht mit Stühlen geworfen…“(AZ)