Katze unter Drogen gesetzt und misshandelt?
Eine Gruppe von jungen Männern soll in der Donauwörther Parkstadt eine Katze misshandelt haben. Die Polizei beschlagnahmte das Tier.
Eine Gruppe von jungen Männern hat in der Nacht auf Montag in der Donauwörther Parkstadt einen Polizeieinsatz ausgelöst. Es stellte sich heraus, dass die Clique möglicherweise mehrere Straftaten beging. Dazu gehörte wohl auch Tierquälerei. Ein Verdacht in diesem Zusammenhang: Aus den Reihen der Beteiligten könnte eine Katze unter Drogen gesetzt worden sein.
Stephan Roßmanith von der Polizeiinspektion Donauwörth bestätigt auf Anfrage, dass nach Mitternacht
mehrere Streifen in der Parkstadt vor Ort waren. Zuvor hatten Zeugen gemeldet, dass die jungen Männer augenscheinlich randalierten und eine Katze misshandelten. Sie sollen den Beobachtungen zufolge das Tier geschlagen, gewürgt und mit Füßen getreten haben. Die Beamten trafen die Gruppe samt Katze im Umfeld eines Supermarktes an. Zwei der Männer flüchteten Roßmanith zufolge. Sie ließen Drogen zurück. Es handelte sich um Amphetamin- und Ecstasy-Tabletten. Die Katze, die anscheinend ein 19-Jähriger mit sich führte, habe den Anschein erweckt, unter dem Einfluss von Rauschgift zu stehen.
Die Beamten beschlagnahmten den Vierbeiner und brachten ihn ins Tierheim nach Hamlar.
Dessen Leiterin Sonja Hoffmeister zeigt sich entsetzt darüber, in welchem Zustand sich die Katze befunden habe. Sie sei zunächst apathisch gewesen und habe „alles über sich ergehen lassen“. Zugleich habe sie panisch reagiert, sobald jemand seine Hand in ihre Richtung bewegt habe. Die Katze habe ausgehungert gewirkt und Fieber bekommen – ein Zeichen für einen Infekt oder „ganz großen Stress“. Bis zum Dienstag habe sich der Zustand des Tieres deutlich verbessert und stabilisiert. Sonja Hoffmeister sah ebenfalls Anzeichen dafür, dass dem Tier Drogen verabreicht worden sein könnten.
Dem Vierbeiner wurde ein Antibiotikum verabreicht und Blut abgezapft. Ein erstes, noch nicht vollständiges Ergebnis lag am Dienstag vor. Demnach seien die Leberwerte „stark erhöht“gewesen, berichtet Hoffmeister: „Das ist ein Hinweis darauf, dass der Körper Giftstoffe abbauen musste.“Derweil ermittelt die Polizei nicht nur wegen möglicher Drogendelikte, sondern gegen den 19-Jährigen auch wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.