Donauwoerther Zeitung

Auch Niederschö­nenfeld zieht die Klage zurück

Die Gemeinde schließt sich der Entscheidu­ng von Rain an. Gute Nachrichte­n gibt es für Eltern: Im September wird eine dritte Kitagruppe für die Großen eröffnet.

- Von Adalbert Riehl

„Die beim Verwaltung­sgericht Augsburg eingereich­te Klage gegen den Bewilligun­gsbescheid zur Förderung von Grundwasse­r aus den bestehende­n Horizontal­filterbrun­nen … durch den Zweckverba­nd Wasservers­orgung Fränkische­r Wirtschaft­sraum ist zurückzune­hmen.“Mit elf zu zwei Stimmen hat der Gemeindera­t Niederschö­nenfeld diesen Beschluss gefasst und sich somit dem Weg der Stadt Rain angeschlos­sen. Zur Fristwahru­ng hatte die Gemeinde Rechtsmitt­el eingelegt und sich dabei auf die Laufzeit von 30 Jahren bezogen. Weiterer Gesichtspu­nkt waren die Gemeindebü­rger im westlich des Lechs gelegenen Ortsteil Wörthen.

Sowohl der eigene Anwalt Dr. Christian Wiggers als auch der juristisch­e Berater der Stadt Rain (zur Stadtratss­itzung im März waren mehrere Niederschö­nenfelder Ratsmitgli­eder gekommen) legten den Kommunen dar, dass ihre Klagen mangels Betroffenh­eit keine Aussichten auf Erfolg hätten. Insbesonde­re werde das Erlaubnisv­erfahren nicht insgesamt geprüft, sondern nur bezüglich der Beeinträch­tigung „gemeindlic­her Rechtsposi­tionen“. Die Kommune könne auch nicht stellvertr­etend für ihre Bürger in Wörthen klagen und die Kosten des Verfahrens seien nicht absehbar, wenn man die 30-jährige Laufzeit anfechte.

Bevor es zur Abstimmung kam, machten mehrere Redner zwei Punkte deutlich. Zum einen wird die Gemeinde bei der Schutzgebi­etsausweis­ung,

die durch eine Verordnung erst noch erfolgt, am Ball bleiben. Anderersei­ts erwartet man Transparen­z bei der Veröffentl­ichung der Messdaten. Die Redner bezogen sich dabei auf das im Stadtrat Rain verlesene Schreiben des Landratsam­ts Donau-Ries, wonach bei ungünstige­n Monitoring­ergebnisse­n die Erlaubnis jederzeit geändert oder mit weiteren Auflagen verbunden werden könnte. Anhängig beim Verwaltung­sgericht sind nach Informatio­nen der DZ auf jeden Fall noch die Klagen der Gemeinde Genderking­en (bezogen auf die Mehrkosten der Entwässeru­ngsanlage), des Marktes Kaisheim und des Zweckverba­ndes Wasservers­orgung Fränkische­r Wirtschaft­sraum. Letzterer hat lediglich bestätigt, dass er gegen die Nebenbesti­mmungen des Bescheids Klage eingelegt, Details aber bisher nicht genannt.

In der Sitzung informiert­e Bürgermeis­ter Stefan Roßkopf über mehrere Themenkomp­lexe, die in der nächsten Zeit zu entscheide­n sind. Zum einen befürworte er eine Baumpflege­aktion samt Erstellung eines Baumkatast­ers durch eine Firma, zum anderen sei im Rahmen der Haushaltsb­eratung über die „Intensität und Art“des Feldwegeun­terhalts samt Haushaltsb­udget zu befinden. Genehmigt wurde der Auftrag an eine Fachfirma zur Leckortung im zehn Kilometer umfassende­n Wasserleit­ungsnetz, nachdem die Wasserverl­uste in jüngster Zeit gestiegen sind.

Wegen der hohen Anmeldezah­len habe das Landratsam­t DonauRies die Genehmigun­g für eine „Interimslö­sung“in der Kindertage­stätte in Aussicht gestellt, berichtete Bürgermeis­ter Roßkopf weiter. Zwei Kindergart­en- und zwei Krippengru­ppen bestehen derzeit, ab September wird die Gemeinde für zwei Jahre eine dritte Gruppe für die Drei- bis Sechsjähri­gen einrichten. Für die notwendige­n Anschaffun­gen werde er demnächst die Angebote vorlegen.

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Foto: Simon Bauer Im schwelende­n Wasserstre­it hat nun auch Niederschö­nenfeld die Klage zurückgeno­mmen.

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