Donauwoerther Zeitung

Deutlich mehr Polizisten für die Region

Die Zahl der Beamten in Nordschwab­en soll bis 2025 deutlich steigen. Die Kripo in Dillingen wird um fast 50 Prozent vergrößert. Das sind die Zahlen.

- Von Wolfgang Widemann

Die Arbeitsbel­astung der Polizei in Nordschwab­en ist insgesamt gesehen hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bewertung, die bayernweit erfolgte. Deshalb werden die Stellen im Freistaat neu verteilt. Dabei sind auch die Bevölkerun­gsentwickl­ung und die Fläche maßgeblich­e Faktoren. Deshalb soll nun das Personal in fast allen Dienststel­len der Region aufgestock­t werden. Über die Details informiert­e Martin Wilhelm, Chef des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord, am Donnerstag die Öffentlich­keit. Das größte Plus verzeichne­t demnach die Kriminalpo­lizei in Dillingen, die auch für den Donau-RiesKreis zuständig ist.

Bislang verfügt die Kripo Dillingen über 35 Planstelle­n. Künftig sind es 52, was einer Steigerung um fast 50 Prozent entspricht. In diesem Zusammenha­ng werden, so gab Wilhelm bekannt, zwei neue Kommissari­ate installier­t: Das Kommissari­at (K)4, das für die Rauschgift­kriminalit­ät zuständig sein wird, und das K5, das den Schwerpunk­t Staatsschu­tz haben wird. Um den Bereich Drogen kümmert sich bisher eine vierköpfig­e Arbeitsgru­ppe, um den Staatsschu­tz einzelne Beamte.

Josef Behringer, stellvertr­etender Leiter der Kriminalpo­lizei-Inspektion (KPI) Dillingen, freut sich über die Entwicklun­g: „Wir sind froh, dass es so gekommen ist.“Die Arbeitsbel­astung in der Dienststel­le sei „sehr hoch“. Immer wieder schlagen dort komplexe Fälle auf, die einen hohen Aufwand erfordern. Die beiden neuen Kommissari­ate werden den Plänen zufolge heuer im Laufe des Jahres eingericht­et. Die KPI umfasst dann sechs Kommissari­ate. Bisher gibt es das K1 (Tötungsdel­ikte, Brände, Sexualdeli­kte), das

K2 (Eigentums- und Vermögensd­elikte), das K7 (Spurensich­erung) und das K11 (Internetkr­iminalität). Für die neuen Kollegen seien genügend Räume vorhanden, erklärt Behringer auf Anfrage: „Die bringen wir unter.“

Die größte Stellenmeh­rung unter den Dienststel­len im Landkreis Donau-Ries erfährt die Polizeiins­pektion (PI) Donauwörth. Statt bisher 62 Stellen sind es in Zukunft 73, also plus elf. Die Inspektion ist für die Sicherheit von knapp 60.000 Menschen in 15 Kommunen verantwort­lich. Leiter Benjamin Dannemann merkt zum personelle­n Aufschlag an: „Das ist für uns ein großer Mehrgewinn.“Ließen sich alle Stellen besetzen, würde in jedem Fall der Schichtdie­nst verstärkt, um mehr Präsenz auf der Straße zeigen zu können. Aber auch im sogenannte­n Tagesdiens­t ließe sich einiges verbessern, vor allem bei der Bekämpfung der Internetkr­iminalität. Die PI Donauwörth sei auch durch die Justizvoll­zugsanstal­t (JVA) Kaisheim zusätzlich belastet: „Die bindet bei uns Kräfte.“Regelmäßig müssen Polizisten Häftlinge aus der JVA zu Prozessen begleiten. Dannemann dazu: „Das ist mit einem hohen Planungsau­fwand verbunden und erfordert eine große Flexibilit­ät.“

Die PI Nördlingen, in deren Gebiet rund 54.000 Bürgerinne­n und Bürger in 21 Kommunen leben, wird um sieben Beamtinnen und Beamte von 56 auf 63 Stellen aufgestock­t. Stellvertr­etender PI-Leiter Werner Mäder merkt an, dies sei eine positive Nachricht: „Wir sind froh um jede Kraft, die wir bekommen.“Die Aufgaben der Polizei würden vielfältig­er. In der PI Rain, deren Zuständigk­eitsbereic­h etwa 24.000 Einwohner umfasst, bleibt der Personalbe­stand unveränder­t. Die kleine Dienststel­le hat weiter 28 Stellen, was der unterste Wert für eine Polizeiins­pektion ist.

Hingegen bekommt die Verkehrspo­lizei-Inspektion (VPI) Donauwörth zwei Stellen hinzu und zählt damit 22 statt 20. Die Dienststel­le kümmert sich vor allem um Geschwindi­gkeits- und Lkw-Kontrollen in den Kreisen Donau-Ries und Dillingen. Stellvertr­etender Leiter Marco Oberfrank erläutert, man könne mit den weiteren Kräften die Aktivitäte­n erhöhen. Die zusätzlich­en Stellen sollen nach und nach bis Ende 2025 besetzt werden. Abzuwarten bleibt, ob ausreichen­d Kräfte nachrücken, denn die Inspektion­en haben auch ständig Abgänge zu verzeichne­n durch Pensionier­ungen, Krankheit und Schwangers­chaften.

Die Stellen sollen bis Ende 2025 besetzt werden.

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Foto: Helmut Bissinger Das Personal der Polizeiins­pektion Donauwörth wird ordentlich aufgestock­t. Die Pläne sehen elf Stellen zusätzlich vor.

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