Deutlich mehr Polizisten für die Region
Die Zahl der Beamten in Nordschwaben soll bis 2025 deutlich steigen. Die Kripo in Dillingen wird um fast 50 Prozent vergrößert. Das sind die Zahlen.
Die Arbeitsbelastung der Polizei in Nordschwaben ist insgesamt gesehen hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bewertung, die bayernweit erfolgte. Deshalb werden die Stellen im Freistaat neu verteilt. Dabei sind auch die Bevölkerungsentwicklung und die Fläche maßgebliche Faktoren. Deshalb soll nun das Personal in fast allen Dienststellen der Region aufgestockt werden. Über die Details informierte Martin Wilhelm, Chef des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, am Donnerstag die Öffentlichkeit. Das größte Plus verzeichnet demnach die Kriminalpolizei in Dillingen, die auch für den Donau-RiesKreis zuständig ist.
Bislang verfügt die Kripo Dillingen über 35 Planstellen. Künftig sind es 52, was einer Steigerung um fast 50 Prozent entspricht. In diesem Zusammenhang werden, so gab Wilhelm bekannt, zwei neue Kommissariate installiert: Das Kommissariat (K)4, das für die Rauschgiftkriminalität zuständig sein wird, und das K5, das den Schwerpunkt Staatsschutz haben wird. Um den Bereich Drogen kümmert sich bisher eine vierköpfige Arbeitsgruppe, um den Staatsschutz einzelne Beamte.
Josef Behringer, stellvertretender Leiter der Kriminalpolizei-Inspektion (KPI) Dillingen, freut sich über die Entwicklung: „Wir sind froh, dass es so gekommen ist.“Die Arbeitsbelastung in der Dienststelle sei „sehr hoch“. Immer wieder schlagen dort komplexe Fälle auf, die einen hohen Aufwand erfordern. Die beiden neuen Kommissariate werden den Plänen zufolge heuer im Laufe des Jahres eingerichtet. Die KPI umfasst dann sechs Kommissariate. Bisher gibt es das K1 (Tötungsdelikte, Brände, Sexualdelikte), das
K2 (Eigentums- und Vermögensdelikte), das K7 (Spurensicherung) und das K11 (Internetkriminalität). Für die neuen Kollegen seien genügend Räume vorhanden, erklärt Behringer auf Anfrage: „Die bringen wir unter.“
Die größte Stellenmehrung unter den Dienststellen im Landkreis Donau-Ries erfährt die Polizeiinspektion (PI) Donauwörth. Statt bisher 62 Stellen sind es in Zukunft 73, also plus elf. Die Inspektion ist für die Sicherheit von knapp 60.000 Menschen in 15 Kommunen verantwortlich. Leiter Benjamin Dannemann merkt zum personellen Aufschlag an: „Das ist für uns ein großer Mehrgewinn.“Ließen sich alle Stellen besetzen, würde in jedem Fall der Schichtdienst verstärkt, um mehr Präsenz auf der Straße zeigen zu können. Aber auch im sogenannten Tagesdienst ließe sich einiges verbessern, vor allem bei der Bekämpfung der Internetkriminalität. Die PI Donauwörth sei auch durch die Justizvollzugsanstalt (JVA) Kaisheim zusätzlich belastet: „Die bindet bei uns Kräfte.“Regelmäßig müssen Polizisten Häftlinge aus der JVA zu Prozessen begleiten. Dannemann dazu: „Das ist mit einem hohen Planungsaufwand verbunden und erfordert eine große Flexibilität.“
Die PI Nördlingen, in deren Gebiet rund 54.000 Bürgerinnen und Bürger in 21 Kommunen leben, wird um sieben Beamtinnen und Beamte von 56 auf 63 Stellen aufgestockt. Stellvertretender PI-Leiter Werner Mäder merkt an, dies sei eine positive Nachricht: „Wir sind froh um jede Kraft, die wir bekommen.“Die Aufgaben der Polizei würden vielfältiger. In der PI Rain, deren Zuständigkeitsbereich etwa 24.000 Einwohner umfasst, bleibt der Personalbestand unverändert. Die kleine Dienststelle hat weiter 28 Stellen, was der unterste Wert für eine Polizeiinspektion ist.
Hingegen bekommt die Verkehrspolizei-Inspektion (VPI) Donauwörth zwei Stellen hinzu und zählt damit 22 statt 20. Die Dienststelle kümmert sich vor allem um Geschwindigkeits- und Lkw-Kontrollen in den Kreisen Donau-Ries und Dillingen. Stellvertretender Leiter Marco Oberfrank erläutert, man könne mit den weiteren Kräften die Aktivitäten erhöhen. Die zusätzlichen Stellen sollen nach und nach bis Ende 2025 besetzt werden. Abzuwarten bleibt, ob ausreichend Kräfte nachrücken, denn die Inspektionen haben auch ständig Abgänge zu verzeichnen durch Pensionierungen, Krankheit und Schwangerschaften.
Die Stellen sollen bis Ende 2025 besetzt werden.