Bäumenheim backt kleinere Brötchen
Auf die Gemeinde kommen enorme finanzielle Herausforderungen zu – unter anderem der geplante Neubau des Schul- und Sportzentrums. Entsprechend fällt der Haushalt aus.
Auf die Gemeinde Asbach-Bäumenheim kommen in den nächsten Jahren enorme finanzielle Herausforderungen zu. Deshalb wurde bei den Haushaltsplanungen für das Jahr 2024 genau darauf geachtet, wofür Geld ausgegeben wird – und wofür nicht. Dementsprechend fällt der Haushalt – nach zwei Rekordhaushalten mit jeweils über 30 Millionen Euro – heuer geringer aus. Oder wie Bürgermeister Martin Paninka es ausdrückt: „Wir backen in diesem Jahr nun wieder etwas kleinere Brötchen.“
Das diesjährige Haushaltsvolumen beträgt 28,5 Millionen Euro. Unverändert bleiben dabei die Hebesätze der Grundsteuer A und B, die seit 1980 konstant sind. Der Verwaltungshaushalt wurde mit rund 18,5 Millionen Euro angesetzt (Vorjahr circa 21 Millionen Euro). Die größten Einnahmen generiert die Gemeinde aus der Gewerbesteuer mit rund 9,4 Millionen Euro, aus der Einkommensteuerbeteiligung
mit rund 3,4 Millionen Euro, mit der Umsatzsteuerbeteiligung mit circa einer Million Euro und aus der Grundsteuer A und B mit insgesamt 653.000 Euro.
Der größte Ausgabeposten ist die Kreisumlage mit 6,4 Millionen Euro, die die Gemeinde an den Landkreis Donau-Ries abführen muss. „Das klingt zwar im Vergleich zum Vorjahr moderat, denn 2023 waren es sage und schreibe fast 8,6 Millionen Euro, doch es hätte sogar noch weniger sein dürfen“, so Paninka. Zweitgrößter Ausgabeposten ist das Personal mit knapp 4,1 Millionen Euro. Hier habe man zahlreiche vakante Stellen, auch in Schlüsselpositionen, endlich wieder besetzen können.
Bemerkenswert niedrig ist die Zuführung vom Verwaltungszum Vermögenshaushalt mit lediglich 79.400 Euro. Das liegt auch am voraussichtlichen Defizit von circa 824.000 Euro aus den sogenannten „kostenrechnenden Einrichtungen“wie Friedhof, Hallenbad, Wasserversorgung und Abwassergebühr. „Eine Kostendeckung ist und bleibt in vielen Bereichen
nicht möglich“, aber speziell beim Thema Wasserversorgung komme die Verwaltung laut Paninka durch „intensive Bemühungen langsam aber stetig vorwärts.“
Der Vermögenshaushalt ist 2024 mit einem Volumen in Höhe von 10,0 Millionen Euro (Vorjahr 15,7 Millionen Euro) angesetzt. Durch den Verkauf von Grundstücken und Anlagevermögen sowie aus Beiträgen und Zuschüssen wird mit Einnahmen von knapp 6,9 Millionen Euro geplant. Hinzu kommt die Entnahme von Rücklagen von knapp drei Millionen Euro, wovon rund 1,6 Millionen aus dem Vorjahresüberschuss stammen, sowie eine Kreditaufnahme von knapp 1,5 Millionen Euro.
Das Geld wird vor allem für Baumaßnahmen benötigt, die die Gemeinde rund 6,5 Millionen Euro kosten und somit circa 65 Prozent der Ausgaben des Vermögenshaushaltes entsprechen. Diese sind unter anderem: die Sanierung der Konversionsfläche (ehemaliges Valeo-Gelände), die Fertigstellung des Wasserhauses, Restzahlungen für den Bürgersaal, die weitere Sanierung der Schmutterhalle, Restzahlungen für den Rathausumbau sowie Planungskosten für das Schul- und Sportzentrum. Der Gesamtschuldenstand der Gemeinde wird sich demnach zum Jahresende auf voraussichtlich 2,3 Millionen Euro belaufen (Beginn des Jahres rund 960.000 Euro), was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 447,38 Euro pro Einwohner ausmacht.
Für die kommenden Jahre plant die Verwaltung mit Haushaltsvolumen zwischen 27,7 und 32,4 Millionen Euro. Zwar werden jedes Jahr neue Kreditaufnahmen geplant, allerdings auch zwei Bausparverträge mit einer Summe von insgesamt fünf Millionen Euro bespart. „Diese Mittel sind angesichts der immensen Investitionen in den kommenden Jahren insbesondere im Hinblick auf den Neubau des Schul- und Sportzentrums gut angelegt“, so Paninka. Michael Haller (CSU/Junge Liste) nannte Letzteres eine „große Herausforderung für Rat und Verwaltung“ und lobte, dass es miteinander gelungen sei, die maximalen Fördermittel von sechs Millionen Euro für das Projekt zu erhalten (wir berichteten). Dennoch: „Es fehlt viel Geld, wir müssen lernen zu sparen und die Einnahmen erhöhen.“
Christian Scholz (SPD) lobte die Projekte und Angebote, die bereits umgesetzt wurden. „Umliegende Gemeinden und auswärtige Bürger beneiden uns dafür. Lasst uns dieses positive Feuer behalten“, so Scholz. Roland Neubauer sprach stellvertretend für die PWG-Fraktion und hob vor allem die Verwaltung um Kämmerin Johanna Siebold hervor: „Unser Haushalt steht nach wie vor auf soliden Beinen.“
Hansrobert Schimmer (Bürger für Bürger) mahnte: „Unserer Ausgaben steigen stetig und die Einnahmen halten nicht Schritt.“Trotz der Herausforderungen der nächsten Jahre blicke er positiv in die Zukunft. „Wir schaffen das, weil wir den Haushalt in aller Ruhe und parteiübergreifend erarbeitet haben.“Letztendlich verabschiedete der Gemeinderat den Haushalt 2024 einstimmig.