Delp-Quartier: Hunderte neue Wohnungen
In der Parkstadt wird der nächste Bauabschnitt bald erschlossen. Was für Wohnungen dort entstehen und welche neuen Einkaufsmöglichkeiten es geben könnte.
Von der alten Kaserne, die über Jahrzehnte die Parkstadt prägte, ist heute nur noch das zu sehen, wo es früher für Zivilisten „Stop“hieß. Das markante gusseiserne Tor steht wie eh und je. Dahinter: Schotterberge, Bäume. Bald schon sollen in dem Bereich um die vormalige Hauptwache und den Exerzierplatz Hunderte Wohneinheiten gebaut werden. Dies könnte den angespannten Wohnungsmarkt in und um Donauwörth tatsächlich entzerren. Auch beim Gewerbe dürfte es einen interessanten Zuwachs geben.
Die alte Haupteinfahrt wird wohl nicht mehr der Hauptzugang zu dem weitläufigen 30-HektarAreal bleiben. Der soll, wie Robert Strasser gegenüber der Redaktion jüngst erläuterte, weiter südlich erfolgen, just am neuen Hochbehälter. Erkennbar ist dort die großzügige Zufahrt schon, die einen weiträumigen Bogen um den bereits erschlossenen ersten Bauabschnitt spannt, aber auch um den nun Schritt für Schritt zu überplanenden zweiten Abschnitt. Der Bogen wird im Übrigen nach Donauwörths Alt-OB benannt sein: Dr.Alfred-Böswald-Ring. Das liegt relativ nahe, verband das ehemalige, bereits verstorbene Stadtoberhaupt
doch viel mit der Parkstadt. Er wohnte hier, hatte zudem eine enge Verbindung auch zur vormals auf dem Schellenberg stationierten Truppe.
Während im ersten Bauabschnitt der Ring schon asphaltiert ist, die Versorgungsleitungen gelegt sind, beginnt nun das Herrichten des nächsten Bereichs. Der wird prägend sein für das äußere Erscheinungsbild des künftigen
Quartiers, in dem bis zu 2500 Menschen ein neues Zuhause finden dürften. Vorgesehen ist dort, wie Judith Mildner vom Büro Wipfler Plan am Donnerstagabend vor dem Stadtrat referierte, vor allem Geschossbauweise, sprich: Hier geht es nicht um Einfamilien- und Reihenhäuser, sondern um Wohnungen. Ein großer, gewundener und lang gezogener Block („Hofbauten“) soll im Bereich hinterhalb des Kasernentores angelegt werden – daran schließt sich das Seniorenheim Bürgerspital beziehungsweise das „Generationenquartier“an. Des Weiteren sind in der Kasernenmitte auch locker und luftig angelegte mehrgeschossige (drei bis vier Geschosse aufwärts) Blöcke angedacht sowie „Stadtvillen“. Auch bei Letzteren handelt es sich um Mehrparteienhäuser. Allein 510 Wohneinheiten sind im zweiten Bauabschnitt geplant – „eine ungefähre Zahl“, wie Mildner betonte.
In der Mitte des Abschnitts fällt auf dem neuen Bebauungsplan eine größere Grünfläche auf. Hier werde in der Tat ein größerer Park entstehen, wie Bauamtsleiter Strasser erklärt. Dabei sei vorgesehen, dass möglichst viel Baumund Grünbestand erhalten bleibt. Das ist nicht wenig: In der DelpKaserne stehen an den vormaligen Straßen und Wegen Dutzende mächtige Bäume.
Im ganz vorderen Bereich an der Sternschanzenstraße soll laut Strasser, das dürfte für sämtliche Parkstädter interessant sein, eine Ladenfläche für einen neuen Supermarkt auf etwa 800 Quadratmetern entstehen. Drumherum im vorderen Bereich unweit des neuen Seniorenheims Bürgerspital gibt es Flächen für Dienstleister, Büros, aber auch Wohnräume in den oberen Stockwerken des dort entstehenden mehrgeschossigen Komplexes.
Ebenfalls an der Seite hin zur Sternschanzenstraße ist ein Gebäude mit der Bezeichnung „Alfred-Delp-Haus“angedacht. Wie Planerin Mildner am Donnerstag erklärte, lägen hierzu noch keine Details vor. Es ist aber davon auszugehen, dass dort unter Umständen der Gedenk- und Ehrenort für den christlichen Widerständler gegen das Nazi-Regime Alfred Delp sowie die hier über Jahrzehnte stationierten Bundeswehr-Einheiten eingerichtet wird. Die Einrichtung eines solchen Gedenk-, Ehren- und Lernortes war jedenfalls wiederholt in der Vergangenheit zugesichert worden.
Die Zahlen für das sich nun mehr und mehr in der Detailplanung befindliche Areal sind indessen insgesamt imposant: 73.200 Quadratmeter Planungsgebiet (gut zehn Fußballfelder), davon 42.500 Quadratmeter für Bauten und 17.600 für Grünflächen. Wann es konkret mit der Erschließung des zweiten Abschnitts losgeht, ist jedoch noch nicht klar. Zuletzt rechnete man in der Stadtverwaltung damit, dass das gesamte neue Quartier in gut zehn Jahren komplett besiedelt sein könnte – sofern denn auch alles nach Plan laufe.