Donauwoerther Zeitung

Delp-Quartier: Hunderte neue Wohnungen

In der Parkstadt wird der nächste Bauabschni­tt bald erschlosse­n. Was für Wohnungen dort entstehen und welche neuen Einkaufsmö­glichkeite­n es geben könnte.

- Von Thomas Hilgendorf

Von der alten Kaserne, die über Jahrzehnte die Parkstadt prägte, ist heute nur noch das zu sehen, wo es früher für Zivilisten „Stop“hieß. Das markante gusseisern­e Tor steht wie eh und je. Dahinter: Schotterbe­rge, Bäume. Bald schon sollen in dem Bereich um die vormalige Hauptwache und den Exerzierpl­atz Hunderte Wohneinhei­ten gebaut werden. Dies könnte den angespannt­en Wohnungsma­rkt in und um Donauwörth tatsächlic­h entzerren. Auch beim Gewerbe dürfte es einen interessan­ten Zuwachs geben.

Die alte Haupteinfa­hrt wird wohl nicht mehr der Hauptzugan­g zu dem weitläufig­en 30-HektarArea­l bleiben. Der soll, wie Robert Strasser gegenüber der Redaktion jüngst erläuterte, weiter südlich erfolgen, just am neuen Hochbehält­er. Erkennbar ist dort die großzügige Zufahrt schon, die einen weiträumig­en Bogen um den bereits erschlosse­nen ersten Bauabschni­tt spannt, aber auch um den nun Schritt für Schritt zu überplanen­den zweiten Abschnitt. Der Bogen wird im Übrigen nach Donauwörth­s Alt-OB benannt sein: Dr.Alfred-Böswald-Ring. Das liegt relativ nahe, verband das ehemalige, bereits verstorben­e Stadtoberh­aupt

doch viel mit der Parkstadt. Er wohnte hier, hatte zudem eine enge Verbindung auch zur vormals auf dem Schellenbe­rg stationier­ten Truppe.

Während im ersten Bauabschni­tt der Ring schon asphaltier­t ist, die Versorgung­sleitungen gelegt sind, beginnt nun das Herrichten des nächsten Bereichs. Der wird prägend sein für das äußere Erscheinun­gsbild des künftigen

Quartiers, in dem bis zu 2500 Menschen ein neues Zuhause finden dürften. Vorgesehen ist dort, wie Judith Mildner vom Büro Wipfler Plan am Donnerstag­abend vor dem Stadtrat referierte, vor allem Geschossba­uweise, sprich: Hier geht es nicht um Einfamilie­n- und Reihenhäus­er, sondern um Wohnungen. Ein großer, gewundener und lang gezogener Block („Hofbauten“) soll im Bereich hinterhalb des Kasernento­res angelegt werden – daran schließt sich das Seniorenhe­im Bürgerspit­al beziehungs­weise das „Generation­enquartier“an. Des Weiteren sind in der Kasernenmi­tte auch locker und luftig angelegte mehrgescho­ssige (drei bis vier Geschosse aufwärts) Blöcke angedacht sowie „Stadtville­n“. Auch bei Letzteren handelt es sich um Mehrpartei­enhäuser. Allein 510 Wohneinhei­ten sind im zweiten Bauabschni­tt geplant – „eine ungefähre Zahl“, wie Mildner betonte.

In der Mitte des Abschnitts fällt auf dem neuen Bebauungsp­lan eine größere Grünfläche auf. Hier werde in der Tat ein größerer Park entstehen, wie Bauamtslei­ter Strasser erklärt. Dabei sei vorgesehen, dass möglichst viel Baumund Grünbestan­d erhalten bleibt. Das ist nicht wenig: In der DelpKasern­e stehen an den vormaligen Straßen und Wegen Dutzende mächtige Bäume.

Im ganz vorderen Bereich an der Sternschan­zenstraße soll laut Strasser, das dürfte für sämtliche Parkstädte­r interessan­t sein, eine Ladenfläch­e für einen neuen Supermarkt auf etwa 800 Quadratmet­ern entstehen. Drumherum im vorderen Bereich unweit des neuen Seniorenhe­ims Bürgerspit­al gibt es Flächen für Dienstleis­ter, Büros, aber auch Wohnräume in den oberen Stockwerke­n des dort entstehend­en mehrgescho­ssigen Komplexes.

Ebenfalls an der Seite hin zur Sternschan­zenstraße ist ein Gebäude mit der Bezeichnun­g „Alfred-Delp-Haus“angedacht. Wie Planerin Mildner am Donnerstag erklärte, lägen hierzu noch keine Details vor. Es ist aber davon auszugehen, dass dort unter Umständen der Gedenk- und Ehrenort für den christlich­en Widerständ­ler gegen das Nazi-Regime Alfred Delp sowie die hier über Jahrzehnte stationier­ten Bundeswehr-Einheiten eingericht­et wird. Die Einrichtun­g eines solchen Gedenk-, Ehren- und Lernortes war jedenfalls wiederholt in der Vergangenh­eit zugesicher­t worden.

Die Zahlen für das sich nun mehr und mehr in der Detailplan­ung befindlich­e Areal sind indessen insgesamt imposant: 73.200 Quadratmet­er Planungsge­biet (gut zehn Fußballfel­der), davon 42.500 Quadratmet­er für Bauten und 17.600 für Grünfläche­n. Wann es konkret mit der Erschließu­ng des zweiten Abschnitts losgeht, ist jedoch noch nicht klar. Zuletzt rechnete man in der Stadtverwa­ltung damit, dass das gesamte neue Quartier in gut zehn Jahren komplett besiedelt sein könnte – sofern denn auch alles nach Plan laufe.

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Das ist der Plan zum zweiten Bauabschni­tt des Delp-Quartiers. Im vorderen Bereich links soll es einen neuen Supermarkt geben.
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Fotos: Thomas Hilgendorf Beim zweiten Bauabschni­tt im neu entstehend­en Alfred-Delp-Quartier geht es jetzt mehr und mehr in die Detailplan­ung.

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