Böse Überraschung für viele Bürger
Bürgerversammlung: Grundsteuerreform ist ein Thema
Die Immobilien-Eigentümer in der Region haben in den vergangenen Monaten vom Finanzamt die neuen Grundsteuer-Messbeträge mitgeteilt bekommen. Nicht wenige der Haus- und Grundstücksbesitzer erlebten offenbar eine böse Überraschung, denn sie müssten demnach künftig wesentlich mehr bezahlen. Auf dieses Problem ging Martin Drexler, Bürgermeister und Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Wemding, bei der Bürgerversammlung in der Wallfahrtsstadt ein.
Die VG, der neben der Stadt Wemding auch die Gemeinden Fünfstetten, Huisheim, Otting und Wolferstadt angehören, habe im Zuge der Grundsteuerreform inzwischen über 5000 Datensätze zu den einzelnen Immobilien erhalten. Gleichzeitig gingen bei der VG viele Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern ein, denen Gebäude und Flächen gehören.
Eine wesentliche Erkenntnis daraus sei: „Es gibt zum Teil große Abweichungen zu den bisherigen Messbeträgen.“Oder konkreter ausgedrückt: Die Neuberechnungen hätten zur Folge, dass zahlreiche Eigentümer ein Vielfaches mehr an Steuern zahlen müssten. Für die Berechnung der Messbeträge sei das Finanzamt zuständig merkte Drexler an. Personen, die mit ihren Bescheiden nicht einverstanden seien, müssten sich direkt an die Behörde wenden. Jedoch werde die Verwaltung die Betroffenen kontaktieren.
Wie viel Grundsteuer jemand bezahlt, hängt auch von den Kommunen ab. Diese bestimmen die Hebesätze. Der Wemdinger Bürgermeister und Stadträte kündigten bereits an, in der Gesamtsumme wolle man durch die Reform keine höheren Einnahmen erzielen. Würde sich dies abzeichnen, hätten die Städte und Gemeinden die Möglichkeit, vom Jahr 2025 an die Hebesätze zu senken. Man wolle bei Bedarf regulierend eingreifen.
Die Stadt Wemding befinde sich bezüglich der Grundsteuerreform und ihrer Auswirkungen mit anderen Kommunen im Austausch, berichtete der Rathauschef: „Die Erfahrungen sind dort die gleichen.“(wwi)