Großes Interesse an Windrädern
Die Stadt Monheim arbeitet jetzt mit einem „Windkümmerer“zusammen. Wo könnten Anlagen gebaut werden?
Neben dem oftmals emotional behandelten Thema Solarparks kommt im Rahmen der Energiewende auch möglichen Windkraftanlagen in der Region eine immer größere Bedeutung zu. Auf dem Gebiet der Stadt Monheim scheint es einige dafür geeignete Bereiche zu geben. Um hier sinnvoll und mit Augenmaß zu agieren, arbeitet die Kommune nun mit einem sogenannten „Windkümmerer“zusammen. Dieser stellte sich, seine Aufgaben und die Ziele der Kooperation in dieser Woche im Stadtrat vor.
Wie im Umfeld der Sitzung zu vernehmen war, herrscht an den hügeligen und waldreichen Gebieten rund um Monheim großes Interesse für das Installieren von Windrädern. Auch überregional agierende Firmen haben anscheinend bereits Kontakt zu Flächeneigentümern aufgenommen. Eine von der örtlichen Bevölkerung betriebene Anlage nahe Wittesheim läuft bekanntlich schon über 20 Jahre und war lange Zeit das einzige Windrad im Donau-Ries-Kreis.
Die Sitzung des Stadtrats wurde wegen des erwarteten Interesses aus der Bürgerschaft eigens in die Stadthalle verlegt. Es kamen rund 70 Besucherinnen und Besucher. Bürgermeister Günther Pfefferer (CSU) begrüßte den virtuell aus Sonthofen zugeschalteten Sebastian Obermaier vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza). Dessen
geplante persönliche Anwesenheit verhinderte der Wintereinbruch im Oberallgäu. Pfefferer betonte, dass man aktuell noch nicht ins Detail gehen werde. Vielmehr wolle man einen grundsätzlichen Blick auf die Lage in Monheim erhalten.
Obermaier stellte kurz die verschiedenen Tätigkeitsfelder des eza vor, das seit 25 Jahren Personen, Firmen und Kommunen im Bereich Energieberatung unterstützt. Durch eine Initiative des bayerischen Wirtschaftsministeriums sind seit 2020 Experten des eza auch als „Windkümmerer“für Städte und Gemeinden im Freistaat im Einsatz. Wie Obermaier informierte, läuft derzeit bayernweit die Erstellung von Suchraumkarten für Gebiete, die sich für Windräder eignen. Dabei gebe es harte Ausschlusskriterien wie etwa Siedlungsflächen oder auch den Natur- und Landschaftsschutz. Anhand einer Suchraumkarte
für den Regionalplan Augsburg – zu dem auch Monheim gehört – zeigte der Fachmann auf, welche Gebiete rund um die Jurastadt in Frage kommen.
Obermaier stellte auch das sogenannte „Flächenpooling“vor: Dies sei ein Steuerungsinstrument für Kommunen, um bei möglichen Projekten die Fäden in der Hand zu behalten. Dabei gehe es entweder um den Erwerb geeigneter Flächen oder die Beteiligung von Eigentümern bestimmter Gebiete in Form von Pacht. Um ein „Flächenpooling“umzusetzen, seien verschiedene Schritte notwendig. Obermaier dazu: „Dies ist natürlich nicht aufgrund eines Kurzvortrags möglich. Dazu müssen wir schon detailliert in Gespräche gehen.“
Bürgermeister Pfefferer bedankte sich bei Obermaier für dessen Einblicke und meinte in Richtung des Experten: „Wir werden in Kontakt bleiben und nun öfters miteinander zu tun haben.“Zweite Bürgermeisterin Anita Ferber (PWG) meldete sich mit Blick auf die Gäste der Sitzung wegen der von Obermaier präsentierten Suchraumkarte zu Wort. Die aufgezeichneten Flächen seien nicht unbedingt diejenigen Bereiche, die der Stadtrat für sinnvoll erachte. Man habe sich vergangenes Jahr auch mit NachbarKommunen ausgetauscht und schließlich einige Vorrangflächen gemeldet. Dies geschah im Oktober 2023.
Zuvor hatte der Arbeitskreis Energie des Gremiums vorgeschlagen, geeignete Flächen in den Bereichen Rehau, Wittesheim, Itzing, Kölburg und Warching zu melden. Das entsprechende Gebiet umfasst knapp 260 Hektar und damit gut drei Prozent der städtischen Fläche. Der Lageplan dieser Bereiche ist auch auf der Internetseite der Stadt Monheim einzusehen. Im Rahmen der Erstellung des Regionalplans werden sämtliche Kommunen gebeten, eine Fläche von 1,8 Prozent ihres Gebiets für Windkraft auszuweisen.