Donauwoerther Zeitung

Unmut über Windräder ist weiterhin groß

Westlich von Druisheim ist bekanntlic­h ein Projekt geplant, das die Gemüter erhitzt. Hier sind die neuesten Überlegung­en im Gemeindera­t Mertingen.

- Von Helmut Bissinger

Ob sich im Waldgebiet westlich des Mertinger Ortsteils Druisheim einmal mehrere Windräder drehen, ist weiter fraglich. Der Unmut über das Projekt ist bei den Einwohnern weiterhin groß. Aber offensicht­lich kommt Bewegung in die Bemühungen der Gemeinde für einen anderen Standort. Alternativ­e Standorte gibt es wohl, allerdings befinden diese sich in der Nähe von Vogelschut­zgebieten. Nun ist fraglich, welcher Abstand hierzu notwendig sein könnte.

Der vom Planungsve­rband vorgesehen­e Standort im Wald scheint vom Tisch, denn der Abstand des geplanten Windparks im Forst zur Wohnbebauu­ng in Druisheim entspricht zwar den gesetzlich­en Vorgaben, aber wie schon mehrfach im Gemeindera­t dargelegt, „eine weitere Entwicklun­g des Orts nach Westen wäre dann nicht mehr möglich“. Wie Bürgermeis­ter Veit Meggle sagt, habe man inzwischen Gespräche mit der Unteren Naturschut­zbehörde beim Landratsam­t geführt. Das Ergebnis: Die Alternativ­Standorte befinden sich in der Nähe

von Vogelschut­zgebieten. Ein Abstand von 1000 Metern sei erforderli­ch.

Mehrfach war aus dem Mertinger Rathaus in der Vergangenh­eit zu hören, dass man das Thema Windkraft nicht vorschnell zu den Akten legen wolle, könnte dies doch gerade für die Mertinger Betriebe, die „grünen Strom“künftig mehr denn je benötigen würden, fatal sein.

Bürgermeis­ter und Gemeindera­t schwebt ein Bürgerwind­rad vor, „zum Nutzen und Profit von Bürgerscha­ft

und Kommune“. Ob und wie man die Investitio­nskosten stemmen könne, sei derzeit nicht kalkulierb­ar. Dazu müsse erst der Standort feststehen. Pro Windrad wird wohl eine Fläche von einem halben Hektar benötigt. Sollte man, so Meggle, einen Alternativ-Standort wählen, müsste die Gemeinde selbst eine Verträglic­hkeitsprüf­ung in Auftrag geben.

Auch bei einem anderen Thema, das im Gemeindera­t behandelt wurde, geht es um Umweltaspe­kte. An der Heißesheim­er Straße in Mertingen soll ein rund 2,9 Hektar großes Gewerbegeb­iet entstehen. Durch die nahe Wohnbebauu­ng müssten allerdings Lärm- und Geruchsbel­ästigungen vermieden werden, so Planer Joost Godts.

Die bisherige landwirtsc­haftliche Fläche könne beispielsw­eise an der Straße nur für Bürogebiet­e genutzt werden, im rückwärtig­en Bereich möglicherw­eise auch durch anderes Gewerbe. Die Umweltvert­räglichkei­t müsse aber jeweils nachgewies­en werden. Die Gebäude sollen, so der Planer, nicht höher als acht Meter werden, müsse man doch auch die Nähe zur benachbart­en Sportanlag­e des FC Mertingen berücksich­tigen.

Der Gemeindera­t gab einstimmig den Auftrag, einen entspreche­nden Bebauungsp­lan aufzustell­en. Ebenso genehmigte er die Änderung des Solarparks „Pulsäcker“. Die dortigen Anlagen mit Wärmepumpe und Pufferspei­cher waren anstatt der geplanten 12 Meter nun 14,65 Meter hoch geworden. Gebilligt hat der Rat ferner, dass dort eine Werbeanlag­e aufgebaut werden darf, allerdings ohne Beleuchtun­g.

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Foto: Helmut Bissinger Ein neues Gewerbegeb­iet soll in Mertingen an der Straße nach Heißesheim entstehen. Erste Weichen hierfür wurden im Gemeindera­t gestellt.

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